Gamma Ray - Hell Yeah! (Live)

gamma_ray_-_hell_yeah.jpg„The Awesome Foursome And The Finnish Keyboarder Who Didn't Want To Wear His Donald Duck Costume" schimpft sich die lange erwartete und immer wieder verschobene Liveplatte der deutschen Powermetal-Institution GAMMA RAY im Untertitel. Der noch vor Erscheinen des letzten Studioalbums aufgezeichnete Gig in Montreal sorgte schon im Vorfeld für großen Unmut bei Fans und Kritikern, da man sicher zwischendurch daran zweifelte ob „Hell Yeah" jemals erscheinen möge - jetzt hat das Warten ein Ende und soviel sei verraten: gelohnt hat sich die Warterei auf jeden Fall.

Man kann GAMMA RAY ja einiges andichten, jedoch nie wirkliche Distanz zu ihren Fans, was man „Hell Yeah" auch zu jeder Sekunde anhört. Eine Meute vor der Bühne, die ihre Helden dermaßen abfeiert, wirklich jedes Lead Ton für Ton mitröhlen kann und textsicher ist wie die Band selbst, sieht man wirklich nicht jeden Tag. Diese Tatsache wurde auch im Mastering umgesetzt, denn bei ihren Einsätzen werden die Zuschauer stark in den Vordergrund gemischt, was eine kultige Liveatmosphäre erzeugt, wie sie eine Liveplatte für mich auch bitter nötig hat um nicht zu ner Proberaumaufnahme zu verkommen - trotzdem Geschmacksfrage ob es in diesem Umfang geschehen muss.
Insgesamt bietet auch einzig der Sound genug Angriffsfläche für Kritik, da man hier irgendwie die Gitarren vergessen zu haben scheint. Ich meine, ok, gut hörbar sind sie in jedem Fall, jedoch knallts nicht wirklich! Ne Metalplatte die nicht knallt? Solls ja seit einigen Jahren auch vermehrt geben, aber doch bitte nicht bei Henjo und Kai, die sich sonst Live die Riffs gegenseitig um die Ohren blasen! Ich stehe ja auf Produktionen die so manchem Anderen schon den Brechreiz bringen, da zu glattgebügelt, aber hier knallts wirklich nur wenn man gerade mal einen glücklichen Part erwischt hat, der Großteil der Songs geht irgendwie rifftechnisch unter.
Die Tatsache, dass die Gitarren für meinen Geschmack etwas zu leise sind, machen auch den Löwenanteil meiner Kritik aus - der Rest verteilt sich auf gelegentlich zu laute Saalmikros und die gesanglich relativ moderate, jedoch nicht unbedingt immer hundertprozentige Leistung von Kai Hansen und seinen Backgroundmannen, was ich jedoch unter „Ist eben live!" abtun würde.
Die Songauswahl tut wirklich gut: „Fight", „New World Order", „The Heart Of The Unicorn" oder der grandios dargebotene HELLOWEEN-Kracher „I Want Out" ebenso wie die Bonustracks, die erst mit „Land Of The Free Pt. 2" erschienen - alles in allem ein wirkliches Hitfeuerwerk wie man es den Hanseaten zugetraut hat und wie man es auch erwartet hat.

Im Gesamten betrachtet stellt „Hell Yeah" eine gute Zusammenfassung der Livequalitäten von GAMMA RAY dar, auch wenn ich sie noch nie so glattgebügelt zu Hören/Sehen bekommen habe. Naja, wenn man über dieses Defizit Rauheit hinwegsehen kann, bleibt zu „Hell Yeah!" nur eines zu sagen: kaufen!

Tracklist:

CD 1
1. Welcome
2. Gardens Of The Sinner
3. New World Order
4. Man On A Mission
5. Fight
6. Blood Religion
7. Heavy Metal Universe
8. Dreamhealer
9. The Heart Of The Unicorn
10.Fairytale
11.The Silence

CD 2
1. Beyond The Blackhole
2. Valley Of The Kings
3. Somewhere Out In Space
4. Land Of The Free
5. Rebellion In Dreamland
6. I Want Out
7. Send Me A Sign

BONUS TRACKS
8. Into The Storm
9. Empress
10. From The Ashes
11. Real World
(Reini)

 

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 22 (inkl. 4 Bonustracks)
Spielzeit: 124:58 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 24.10.08

 

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