Serenity - Fallen Sanctuary

serenity-fallensanctuary.jpegSeit einigen Wochen ist er da. „Fallen Sanctuary“, der Nachfolger zum viel beachteten 2007er Labeldebüt „Worlds Untoled And Dreams Unlived“ der österreichischen SERENITY, die auch auf ihrem zweiten Album (die Eigenproduktion „Engraved Within“ nicht mitgerechnet) eine tolle Mischung aus melodischem, symphonischen und progressivem Metal abliefern. 
Wobei die Österreicher im Gegensatz zu „Worlds Untoled And Dreams Unlived“ (warum bloß muss ich bei diesem Titel immer an das DREAM THEATER Debüt denken) den progressiven Anteil zugunsten einer symphonischeren Ausrichtung der Songs etwas zurückgeschraubt haben; insgesamt gehen SERENITY jetzt noch ein Stück weit facettenreicher zu Werke.
Ich würde sogar so weit gehen, dass das Wort „progressiv“ im Zusammenhang mit SERENITY nur noch deshalb fallen sollte, weil die fünf Jungs, was ihr technisches Können angeht, eben überdurchschnittlich talentiert sind, was man auch auf „Fallen Sanctuary“ zu jeder Sekunde heraushört.

Dadurch öffnet man sich das Tor zu neuen Hörerschichten, denn nicht nur Prog Metal Fans werden mit dem Material etwas anfangen können, sondern Anhänger von KAMELOT, MACHINE MEN, THRESHOLD, EVERON, SONATA ARCTICA, SAVATAGE, EDENBRIDGE, SYMPHONNY X und einigen mehr sollten eigentlich von dem Material begeistert sein. Passt also, dass man mit einigen dieser Bands in den letzten Monaten die Bühne geteilt hat.

Bereits der Opener „All Lights Reversed“ verbindet alles, wofür SERENITY stehen. Es gibt ruhige Momente, druckvolle Passagen, Chöre, geniale Instrumentalparts, opulente Ausführungen und obendrauf einen Refrain, der sich spätestens beim zweiten Hören ins Gehirn einfräßt. Gerade letzteres ist eine der Stärken von „Fallen Sanctuary“, vielleicht sogar die Stärke. Man hat das Gefühl, dass die Band eine Menge Zeit in die Ausarbeitung der Refrains investiert hat, jeder der 10 Songs verfügt über eine ausgefeilte Hookline.   
Wem „All Lights Reversed“ zusagt, dem wird die komplette Scheibe gefallen, denn auch die übrigen 9 Songs halten entweder in etwa das Niveau des Openers („Rust Of Coming Ages“, „The Heartblood Symphony“, „Derelict“, „Oceans Of Ruby“), sind mal leicht besser („Coldness Kills“, „To Stone She Turned“, „Fairytales“) oder ganz leicht schwächer („Sheltered“, „Velatum“).

So sind aus einem kompakten Album vor allem die fast schon Power Metal artige Nummer „To Stone She Turned“ (mit massivem Doublebassanteil) und die wunderbare Ballade „Fairytales“ (eine der 10 schönsten Balladen des Jahres!) herauszuheben. Und zu guter Letzt streut man in „Oceans Of Ruby“ noch ein paar Growls ein, die richtig gut ins Gesamtbild passen. 

Der größte Unterschied zum Vorgänger liegt neben den songdienlicheren Kompositionen sicherlich im gesteigerten Faktor „Bombast“. Und trotz der Unterstützung von Oliver Philipps (EVERON) und Lanvall (EDEBRIDGE), die sich um eben diesen im Studio gekümmert haben, ist das ein kleiner Schwachpunkt von „Fallen Sanctuary“. Die Orchestrierungen können mich nicht zu 100% überzeugen, was vor allem daran liegt, dass sie zu künstlich klingen und gerade vor diesem Hintergrund zu häufig zum Einsatz kommen. An symphonischen Keyboards sollte man sich also nicht stören, auch wenn SERENITY davon entfernt sind, die Songs damit zuzukleistern. Ein Orchester aus Fleisch und Blut würde den starken Songs eine noch größere Tiefe verleihen; was die Hinzunahme eines solchen bewirken kann, konnte man sehr gut auf der aktuellen EDENBRIDGE Scheibe „MyEarthDream“ bewundern.
Etwas schade, dafür hat das Budget anscheinend noch nicht gereicht. Logische Konsequenz, damit’s beim nächsten Mal was wird: „Fallen Sanctuary“ kaufen! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:06 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 29.08.08

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