Drucken
"Emotional Disorder" heißt das Debütalbum der fünf Spanier INNERSELF - und das rumpelt mächtig und dürfte so ziemlich am oberen Ende der Härteskala rangieren, was das Label Locomotive Music so zu bieten hat. Sowohl die Musik als auch die Titel/Texte sind reichlich düster geraten - Titel wie "Desperate" oder "Hate Feeds Hate" sind da nur Beispiele - Textauszug gefällig? Bitte sehr: "The human race falling fulminated - there's no escape, now it's too late." (Ebola). Und trotz der Härte bauen INNERSELF immer wieder klassische Riffs ein, die den Songs ihren eigenen Stil geben.
Dass ein gewisser Mika Jussila, der auch für MOONSPELL oder CHILDREN OF BODOM die Finger am Mischpult hatte, hier ein wenig mitgemischt hat, ist nicht von der Hand zu weisen.

Der Opener "Desperate" ist eine Midtempo-Nummer die durch die eingängigen Gesangsparts von Fernando Mateos und dem aggressiven Gitarrenspiel lebt. Etwas schneller wird "Hate Feeds Hate" und das nachfolgende "Ebola" legt noch einen Zahn drauf - insbesondere Drummer Chema Alvarez lässt es zu Beginn ordentlich krachen.
Fast nahtlos erfolgt der Übergang in "Hear Me", das anfangs sehr eintönig wirkt, erst zum ersten Gitarren-Zwischenspiel gewinnt der Track an Pepp.
Mit "Man Used To Be" gönnen sich INNERSELF eine Verschnaufpause und liefern anderhalb Minuten instrumentelles ruhiges Vorspiel, bevor sich der Song zu einem Midtempo-Stampfer wie dem Opener entwickelt und dann gegen Ende wieder ruhiger ausklingt.
Zu Beginn von "To Destroy My Life" darf sich Drummer Chema wieder austoben - insgesamt ein schnellerer, aber wenig abwechslungsreicher Track.
Dafür kann "Deathmaster" dieses Manko wieder ausbügeln. Rasend schnell und eingängig - und mit dem ein oder anderen Break versehen, eindeutig der beste Titel auf "Emotional Disorder".
Mit reichlich nervigem Piepen aus dem Synthesizer startet "Change The World" - das leider bis auf ein interessantes Gitarrensolo wieder recht eintönig geraten ist.
"Words Without Worth" gibt sich zunächst brav und ruhig, kann aber Befürchtungen, es könnte eine Ballade werden durch rechtzeitige Explosion zerstreuen - der Track bleibt zwar der langsamste auf dem Album, hat aber durch die aggressiven Gitarren und Fernandos düstere Stimme genau den richtigen Härtegrad, um dennoch machtvoll rüberzukommen.
Richtig geknüppelt wird dann noch einmal mit "More Than You Deserve" um dann mit dem Instrumental "Dead Calm" das Album zu einem unerwartet sanften Ende zu führen.

Doch, INNERSELF können überzeugen und liefern größtenteils gelungene Tracks zum gepflegten Headbangen ab. Auf die Spielzeit des Albums gesehen wäre ein klein wenig mehr Abwechslung vielleicht wünschenswert, aber sonst kann man hier nicht wirklich viel bemängeln. Weiter so!

Anspieltipps: "Ebola", "Deathmaster", "Words Without Worth" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:36 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 19.01.2004
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden