Zu Bands wie DEEP PURPLE oder RAINBOW muss man sicher kaum mehr große Reden schwingen, um auf ihre Bedeutung in der Entwicklung des Rock/Metal hinzuweisen - und auch der Mann, der federführend hinter beiden Bands stand, dürfte hinreichend bekannt sein - Ritchie Blackmore - spätestens seit "Smoke On The Water" DAS personifizierte Gitarrenriff...
Auch wenn der Titel BLACKMORE's CASTLE es vermuten lässt - Mr. Blackmore selbst hat hier seine Finger nicht im Spiel gehabt - vielmehr wollen einige Musiker des Jetzt dem guten Ritchie mit diesem Album ihren Dank zollen.
Freundlicherweise weist das Infoblatt ausdrücklich darauf hin, dass diese Bands es erst gar nicht versuchen wollten, "perfekte Songs" noch zu verbessern… das wäre bei der vertretenen Songauswahl auch reichlich vermessen - von "Perfect Strangers" bis "Man On The Silver Mountain" ist schließlich alles äußerst hochkarätig.

Qualitativ teilen sich die 13 Songs allerdings im Wesentlichen in zwei Lager - nämlich genau in die, die sich einigermaßen am Original orientieren - und in die, die den Songs ein "moderneres Design" verpassen.

Den Anfang machen MISTER KITE mit "Bloodsucker" - das zwar amtlich rockt, aber die Stimme von Sänger Alf Wemmenlind will nicht so recht zu dem Song passen.
Ein gutes Cover liefern TRANSCENDENCE von "Perfect Strangers" - schaffen sie es schließlich, zwar eng am Original zu bleiben, aber dennoch "ihr Ding" draus zu machen, und dabei die Atmosphäre des Tracks nicht zu beschädigen.
ARABESQUE haben sich mit "Stargazer" eine klassische Nummer aus frühen RAINBOW-Zeiten ausgesucht - und instrumentell merkt man eigentlich keinen Unterschied... nur dass statt Ronnie Dio hier mit Katia Salemi eine Frau den Gesangspart übernimmt... und der hätte bei dem fetten Soundgerüst etwas kraftvoller sein dürfen...
"Self Portrait" von Lars Eric Mattsson gehört dann wieder zu den Gewinnern auf dieser CD - und obwohl auch hier Sänger Alf zu Werke geht, passt die Stimme hier gut hin.
REIGN OF TERROR machen sich an "Sixteenth Century Sleeves" zu schaffen - und machen's zweigeteilt - eine Hälfte ruhige/akustische Einleitung und der Rest dann entsprechend rockig.
"Gates Of Babylon" von IRON MASK ist wieder sehr nah am Original und kann mit überzeugender Gesangsleistung von Phil Letaw aufweisen - gleiches gilt für das nachfolgende "The Battle Rages On" von HEADLINE, wobei auch hier die weibliche Stimme (Sylvie Grace) der druckvollen Nummer nicht ganz gerecht wird.
Über das reichlich verfremdete "Black Night" von CONDITION RED breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens aus - und ganz besonders über "Man On The Silver Mountain" von Eric Zimmermann... es ist ja gut und schön, wenn der Mann seine Soundmaschine so schön programmieren kann - aber hier wird der Track eher eine Vergewaltigung als eine Danksagung...
Torben Enevolden beglückt uns mit "Space Truckin´" - einer eindeutig aufgefrischten, aber durchaus akzeptablen Version.
Voll überzeugen können WINTERLONG mit "Highway Star" und auch die Version von "Lazy" von Jason Richardson ist recht gelungen.
Bleibt ein weiterer Titel von CONDITION RED - nämlich "Still I´m Sad", mit dem sie sich zumindest ein wenig rehabilitieren können - ebenfalls deutlich verfremdet, aber - "interessant".

Das Album und die "Danksagung" ist sicher gut gemeint, aber es stellt sich die Frage, warum man nicht - selbst bei den guten Tracks - besser zum Original greift.
Der Zweck der Danksagung wäre sicher besser erfüllt gewesen, wenn sich jeder hier vertretene Künstler zu ein/zwei (Bonus-)Tracks auf seinem nächsten Studioalbum entschieden hätte...

Anspieltipps: "Perfect Strangers", "Highway Star", "Lazy" (Naglagor)



Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 72:39 min
Label: Lion Music / Al!ve Music
Veröffentlichungstermin: 11.11.2003
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