So funktioniert also auch heute noch der Untergrund. Das Trio AUDIOPAIN aus Norwegen verzichtet auf "moderne" Verbreitungs-Maschinerien wie Myspace o.ä. und verkauft seine Scheiben lieber auf Konzerten oder wie Mail-Kontakt.
Man schielt zwar mit dem neuen amerikanischen Label Vendlus auf das Thrash Revival in den Staaten, hat mit prominenten Landsmännern (u.a. Fenriz) gute Werbeträger bzw. Befürworter, bleibt aber immer seinen Wurzeln treu:
Rumpel-Teutonen-Thrash der ersten Stunde ganz im Sinne von urigen DESTRUCTION oder HOLY MOSES.

Dementsprechend eindimensional klingt das musikalische Konzept der Skandinavier. Die 6 Tracks auf "The Switch to turn off Mankind" (geiler Titel übrigens!) kennen nur eine Richtung: Voll auf´s Kaubrett! Roh, ungeschliffen und mit unbändiger Wut kloppen sich die drei Burschen durch eine knappe halbe Stunde.
Wenn der Opener "Hellbound" mit zwar simplem Riff, aber irrsinnigem Tempo Fahrt aufnimmt, ist der Hörer schnell überrollt. Schreihals Sverre passt mit seiner Reibeisen-Stimmt zur Mucke wie Arsch auf Eimer und lässt das Ganze sehr authentisch klingen. Dem Burschen hat man definitiv öfters ins Regal gepisst.
"Holy Toxic" wäre da ein weiteres Paradebeispiel für die Zeitreise an die Mutterbrust des Thrashs. Hier wird nicht nach links und rechts geschaut, sondern stur ohne jeglichen Einfluß der letzten 20-25 Jahre Musikgeschichte das Brett zurechtgezimmert.
Immerhin wird in "Termination Fields" auch mal ein wenig mit gebremsten Schaum gespielt, kann aber trotzdem einen hohen Aggrssionsfaktor aufbieten.

Auch wenn die Tracks irgendwie alle gleich klingen: AUDIOPAIN besitzen einen gewissen Charme und können über die gesamte Spielzeit überzeugen. Immer wieder taucht hier und da ein geiles Riff oder ein rauher Part auf, der einem das Grinsen ins Gesicht treibt.

Für Old-School-Thrasher ein absoluter Volltreffer, für den Rest aber auch antestbar.

(Brix)

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 26:51 min
Label: Vendlus Records
Veröffentlichungstermin: 28.10.2007