My Dying Bride - An Ode To Woe

mdb_-_an_ode.jpgIch glaube, ich werde nie ein Fan von Live-Scheiben werden. Oftmals dienen diese Silberlinge nur als Überbrückung zum nächsten Studio-Album und können es den Fans ob der auf Scheibe gebannten Tracklist selten recht machen. Da geh ich lieber selbst in die Halle und geniesse die Show wahrhaftig "live".
Im Falle von MY DYING BRIDE ist das Ganze sogar noch fragwürdiger, ist die letzte offizielle Live-Veröffentlichung mit "The Voice Of The Wretched" gerade mal sechs Jahre her. Immerhin wird die jetzige Veröffentlichung der Show im Paradiso, der umgebauten Kirche in Amsterdam, zusätzlich als DVD im schicken Digi-Pack mit allen Lyrics der vertretenen Songs erhältlich sein.

Die Setlist bietet den Querschnitt aus dem bisherigen Schaffen der Band und hat von allen regulären Alben  mindestens einen Track parat. Dabei musste "The forever People" vom Debüt "As the Flower withers" aber aus Platzgründen auf die DVD verbannt werden.
Von den beiden neusten Alben "A Line of deathless Kings" und "Songs of Darkness, Words of Light" und von "Like Gods of the Sun" sind je zwei Songs vertreten; dabei ist natürlich der Video-Track "Thy Raven Wings" mit vertreten.
Die auf Scheibe teils überlangen "The Cry of Mankind" und "The Whore, the Cook & the Mother" und "The dreadful Hours" sind ohne instrumentelle Zwischenparts "zurechtgestutzt", um die Spielzeit nicht völlig zu sprengen. 

Warum man aber mit "The Snow in my Hand", "She is the Dark" und "Cry of Mankind" gleich drei Songs der vorherigen Live-Scheibe wieder mit auf den Silberling bannt, ist mir schon ein Rätsel und ein wenig ärgerlich.
Den Sound auf der CD bezeichne ich als roh und ungeschliffen, da wurde nicht viel nachträglich nachpoliert. Einerseits ein Pluspunkt für die Authenzität der Band, andererseits nicht wirklich ein Ohrenschmaus.

Auf der DVD hört sich das schon anders an und unterstreicht die Optik und die Atmosphäre im Paradiso mit seiner sakralen Einrichtung recht gut. Auch wenn Sänger Aaron Stainthorpe geschminkt und mit aufgemalten Ornamenten an Händen und Armen ein wenig strange rüberkommt, ist er der Mittelpunkt der MDB-Show. Zumeist introvertiert, dennoch ausdrucksvoll führt er mal mit klagendem Gesang, mal mit amtlichen Growls den Rest der Band durch das Set. Dabei sind nur noch er und Gitarrist Andrew Craighan von der Ur-Besetzung übrig geblieben, und mittlerweile säumen sogar 2 sterbende Bräute das Line-Up! Dabei wirkt Keyboarderin Sarah ein wenig teilnahmslos bzw. gelangweilt und von Basserin Lena ist fast gar nichts auf dem Film zu sehen.
Dennoch macht die Saitenfraktion ordentlich Betrieb und sorgt bei einem solch düsteren Konzert für ein wenig Bühnenaction. Gerade beim abschliessenden "The forever People" regiert die Death Metal-Keule und sowohl Aaron als auch der Rest der Band geht aus sich heraus.

Bis auf die angesprochenen Kritikpunkte ist "An Ode to Woe" für Fans der Band sicherlich eine lohnenswerte Anschaffung. Die Aufmachung und das Doppelpackage rechtfertigen 15 Euronen allemal. 

(Brix) 

Bewertung: -

Anzahl der Songs: 12 (13)
Spielzeit: 78:07 min
Label: Peaceville Records
Veröffentlichungstermin: 02.05.2008

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