Looking for a name - Tetragram

l4an_tetragra.jpgBereits 2001 haben sich die Italiener von LOOKING FOR A NAME zusammengefunden, doch seitdem haben sie es nur auf eine selbstbetitelte Promo-EP gebracht. Das kann auch daran gelegen haben, dass die vier Herren zuerst nur auf Covers gesetzt haben und ihre eigenen Kompositionen sehr komplex sind. Doch über viel Kritikerlob kann man auch an einen Platten-Deal kommen und so erscheint mit „Tetragram" ihr Debüt. Beim „Heineken Jammin Festival" in Mestre/Italien wurde die Truppe aus 2500 Bewerbungen ausgewählt und durfte dort auftreten. Mal sehen ob sie den Vorschusslorbeeren gerecht werden.

 

Und LOOKING FOR A NAME gehen unheimlich ambitioniert zu Werke, was sich alleine schon im Ausmaß der Scheibe zeigt. Da wurde die volle Länge einer CD ausgenutzt und ein umfassendes Konzept erarbeitet. Unter anderem werden da die vier Elemente vertont, die in je vier Titeln behandelt werden. Diese sind in der Mitte des Albums angesiedelt, davor und dahinter ist aber noch Platz für ein paar weitere Songs.
Und genauso couragiert wie in der Aufmachung geht es auch musikalisch zu Werke. Da wird alles verwurstelt was im Prog-Bereich möglich ist, angefangen bei den DEEP PURPLE-lastigen Orgel-Kaskaden in „The Beast". Auch ein paar klassische Einflüsse sind da schon auszumachen, aber das liegt den Italienern im Blut, das ist Teil ihrer Geschichte. Und so kommen auch ein paar Querverweise an Gitarrenhelden wie YNGWIE MALMSTEEN auf, oder an ihre Landsleute RHAPSODY. Doch im Vergleich zu denen gehen sie weniger bombastisch zu Werke, obwohl es gerade in der „Air Suite" ein paar wuchtige Momente gibt.

Auch die alten Größen des ProgRocks der Siebziger lugen immer wieder um die Ecke, allen voran KANSAS, deren Harmonien sie oft übernehmen. Auch jazzige Ausflüge erlauben sie sich, dann kommen JETHRO TULL und YES zum Vorschein.
Alle Stimmungen werden dargeboten, das ist es was progressive Musik ausmacht. Ruhige, teils getragene Phasen, hypnotische Tribaldrums, sphärische Key-Flächen, raumgreifende Arrangements, harte Riffs, viele Tempowechsel, alles da. „The Warrior" eröffnet die „Fire-Suite" mit geradliniger rockiger Attitüde.

Aber LOOKING FOR A NAME sind beileibe kein Abklatsch der genannten Formationen, sondern interpretieren sie auf ihre eigene Weise. Alles klingt wie aus einem Guss, ist immer als die Band zu erkennen. Hier und da gibt es zwar den ein oder anderen holprigen Übergang, aber das liegt auch an der nicht ganz so druckvollen Produktion. Zwischendurch ist das ganze sehr verschachtelt, die Songs reichen in punkto Spielzeit von kurzen Intermezzi bis zu siebenminütigen Epen.
Trotzdem ist das Potenzial der Truppe zu erkennen, die mehr als eine tolle Melodie aus dem Hut zaubert. Auch im Solo-Bereich, sowohl am Synthesizer als auch an der Gitarre wissen die Akteure Akzente zu setzen. Wenn beim nächsten mal ein vernünftiger Produzent die Sache in die Hände nimmt und das Optimum aus den Jungs herausholt, könnte da was Großes auf uns zukommen. Warten wir es ab und beschäftigen uns solange mit „Tetragram" (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 7 / 10 Punkten

Anzahl der Songs: 22
Spielzeit: 75:38 min
Label: Valery Records/Frontiers
Veröffentlichungstermin: 01.02.2008

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