Split CD - ReincremationWelchen Sinn eine 4-Way-Split CD mit bereits vollständig veröffentlichten Material macht, ist mir irgendwie schleierhaft. Naja, da man 75% des Materials als gelungenes Geballer ansehen kann, soll’s mir egal sein. Gibt schließlich gute Promotion für die vorgestellten Bands, da es die Split CD laut dem zuständigen Label "Nihilistic Holocaust" überall für günstige 4€ zu erstehen gibt. Die vier vertetenen Bands (Impureza, Arsonist, Sudden Death und Ingurgitating Oblivion) werden im Folgenden in der Reihenfolge ihres Auftretens auf der CD näher beleuchtet.

Impureza 

Los geht’s mit der französischen Band Impureza.
Das Ganze wird eingeleitet durch Flamenco-Gitarren und eine bedrohliche, epische  Atmosphäre die dann plötzlich in typischen Death Metal-Sound umschwingt.
Was sofort auffällt ist, dass man nicht englisch oder französisch (bei Franzosen ja nicht allzu abwegig *g*) singt, sondern sämtliche Texte auf spanisch vorträgt. Auch während der Songs werden zwischendurch immer wieder Flamenco-Gitarren in den heftigen Death Metal eingestreut, was dem ganzen wohl eine eigene Note aufdrücken soll.
Auf jeden Fall ist der spanische Gesang absolut gewöhnungsbedürftig und fängt schnell an zu nerven, weil die typische spanische Intonation einfach nicht zu Death Metal passen möchte.
Auch die Musik ist nicht gerade die Offenbarung. Death Metal der offensichtlich bei Göttern wie Nile, Immolation oder Incantation geklaut ist und unpassenderweise mit einigen exotischen Merkmalen vermischt  wurde, macht halt noch keine innovative Band aus, die in den Himmel gelobt werden muss. Hätte man das Ganze ein wenig subtiler gestaltet und auf den spanischen Gesang verzichtet, könnte das Ganze ganz nett klingen, so hört sich das Ganze aber definitiv zu langweilig und konstruiert an. 4/10

Arsonist

Die zweite vorgestellte Band sind Arsonist aus Schweden und hier gibt’s von Anfang an direkt auf die Fresse.
Aufgelockert durch einige gemäßigtere Passagen macht dieser Straight forward-Death Metal schon wesentlich mehr Spaß als Impureza es zuvor getan haben.
Einen Innovations-Preis gewinnt man zwar nicht, aber das Ganze ist solide gespielt und für ein Demo auch verdammt sauber produziert. Aber das ist man ja auch von Schweden gewohnt, aus Schweden kann ja auch eigentlich gar keine schlechte Musik kommen ;-)
Übrigens klingt der Sound nicht unbedingt schwedisch, sondern orientiert sich eher an amerikanischen Größen und klingt in meinen Ohren wie eine Mischung aus Visceral Bleeding, Aeon und Spawn of Possession. Keine schlechten Referenzen würde ich meinen… 8/10

Sudden Death

Die deutschen Jungs mit dem Hang zum Old School Death Metal beweisen hier einmal mehr, dass sie sich keineswegs vor der Konkurrenz zu verstecken brauchen. Die Niedersachsen, die schon seit den frühen Neunzigern in der heimischen Death Metal Szene ihr Unwesen treiben, zeigen hier einmal mehr, wie sich ordentlicher Death Metal definiert. Hier wird nämlich geballert und gegrunzt was das Zeug hält ohne dabei den Sinn für Eingängigkeit zu verlieren.
Auch diese Songs wurden bereits zuvor veröffentlicht (und zwar auf dem 2007er Album "Rethroned") und sind sowohl spielerisch als auch produktionstechnisch brillant in Szene gesetzt. Zusammen mit Obscenity, Sufferage, Sinners Bleed oder Harmony Dies dürften die Jungs wohl auch weiterhin zur Speerspitze des deutschen Ami-Death Metals gehören.
Ein Muss für Fans von Sinister, Cannibal Corpse oder Monstrosity… 8,5/10

Ingurgitating Oblivion


Die Oldenburger Jungs (einigen vielleicht noch unter dem Namen "Of trees and orchids" bekannt) holzen sich hier durch drei Songs ihres 2004er Demos "Poetry of the flesh", dass es eine wahre Freude ist.
Gespielt wird Brutal Death Metal amerikanischer Spielart, der keine Kompromisse eingeht und dem Hörer kaum Zeit zum Aufatmen gibt.
Man geht hier technisch hochversiert zu Werke und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten die Jungs wären Amis. So ein schön technisch-brutales Geballer ist man ja aus Deutschland kaum gewohnt…
Da wundert es nicht, dass die Jungs inzwischen bei dem renommierten US-Brutal-Death-Label Unmatched Brutality unter Vertrag stehen.
Auf jeden Fall sehr feiner Brutal Death Metal der auch international bestehen dürfte. 8/10

Alles in allem handelt es sich also um eine ziemlich fette Split-CD auf der mit Impureza lediglich ein Ausfall zu verzeichnen ist. Die CD sollte es wohl bei den einschlägigen Death Metal-Versandhäusern geben.
Es soll die CD übrigens wohl in drei verschiedenen Varianten geben, einmal als normale Jewel Case-Version, einmal als Slimcase-Version und einmal als Version umpackt aus rotem Papier. Was sowas bei einer auf 600 Stück limitierten Split soll, erschließt sich mir aber auch nicht so recht... (Leimy)

 

Anzahl der Songs: 13

Spielzeit: 58:29 min

Label: Nihilistic Holocaust

Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

 

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