kragens_infight.jpg2005 konnten die Franzosen von KRAGENS mit ihrem Zweitwerk „Seeds Of Pain” auf sich aufmerksam machen. Der druckvolle Metal mit Einflüssen von IRON MAIDEN bis SOILWORK hat einiges wegpusten können. So verwundert es nicht, dass mit „Infight“ nun ein dritter Streich nachgelegt wird. Der martialische Titel in Verbindung mit einem ebensolchen Cover-Artwork lässt auf eine erneute Vollbedienung der härteren Gangart hoffen – zumal sich an der Besetzung nichts verändert hat und somit für eine doppelte Gitarrenwand und markante Shouts gesorgt sein dürfte.

 

Eine weitere Sache ist übrigens im Vergleich zum Vorgängeralbum auch gleich geblieben: Nur 9 Tracks finden sich auf „Infight“ – die aber mit teils 6-8 Minuten Dauer dennoch für eine vernünftige Spieldauer sorgen.Wer die Metal-Vollbedienung erwartet hat, wird von Anfang an nicht enttäuscht – zunächst täuschen die ruhigen Klavierklängen zum Intro von „Deaf And Blind“ noch massentauglichen Sound vor – aber nach einer knappen halben Minute gibt es dann elektrisch verstärkte Gitarrenriffs aufs Ohr – so ein wenig BRAINSTORM kann man da durchaus heraushören – lediglich Sänger (Shouter!) Renaud Espeche liegt stimmlich in einer anderen Ecke: äußerst facettenreich wechselt er zwischen Metalshouts, Growls, einigen wenigen klaren Passagen – bis hin zu black-metallischem Sound. Am Arrangement gibt es rein gar nichts auszusetzen – mit dem Opener hauen KRAGENS eine fast perfekte Nummer aus den Boxen.Und aus dieser knallharten Schiene kommen KRAGENS bis zum Ende auch nicht mehr heraus – kleinere Variationen im Tempo naturgemäß inbegriffen. Ein „Lake Of Fire“ geht ebenso straight auf die Zwölf wie das nur im etwas gebremsten Mittelteil für ein kurzes Durchatmen sorgende „Angels Among Monsters“.Wer eine Referenzsong zum Thema Doublebass- und Powerdrumming hören möchte, muss sich „Tyranny Of God“ zu Gemüte führen – nebem Renauds aggressivem Shouting sorgt vor allem Drummer Oliver mit einer durchgängigen Knüppelattacke für brachialen Drive.
„Ten Treasons We Fight“ rumpelt ähnlich heavy, vor allem Renaud schreit sich regelrecht die Seele aus dem Leib.

Die einzige Nummer, die auf „Infight“ ein wenig aus dem KRAGENS-Schema herausfällt, ist die Powerballade „The Falling Man“, die zu Beginn gar „acoustic“ wirkt, sich aber im Verlauf der achteinhalb Spielminuten mehrfach aufbäumt und sich zu einer Midtempo-Melodic-Granate entwickelt.

Im letzten Drittel des Albums machen KRAGENS dann aber keinerlei Gefangene mehr – zunächst walzt „Only The Weak Survive“ sowohl gesanglich als auch instrumentell alles platt, danach ist „Mask Of The Damned“ zwar ein wenig melodischer ausgelegt, dafür aber ebenso durchzugsstark – und zuletzt macht „Metalize“ seinem Namen alle Ehre und knüppelt nochmals amtlich.

GRAVE DIGGER könnten noch ein wenig härter sein?SOILWORK sind etwas zu wenig melodisch?Kein Problem – dafür gibt es KRAGENS.„Infight“ bedient problemlos die Freunde härterer Gangart, die aber neben reiner Knüppelei auch auch ein melodiöses Gitarrensolo zu schätzen wissen.
Konnte 2005 „Seeds Of Pain“ schon überzeugen, hat „Infight“ nun fast alle Schwachpunkte ausgemerzt und ist definitiv eine Empfehlung! (Naglagor)

Anspieltipps: „Deaf And Blind“, „Lake Of Fire“, „Metalize“

 

Bewertung:   8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 46:57 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 12.10.2007

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Verwandte Artikel

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015