Motörhead - Better Motörhead Than Dead (Live)

motorhead_bettermotorheadthandead.jpg1981 war das Jahr, in dem eines der besten Livealben der Rockgeschichte das Licht der Welt erblickte – „No Sleep ´Til Hammersmith“ von MOTÖRHEAD überzeugte durch die rohe Kraft, die Intensität der Songs, durch Atmosphäre – hier stimmte einfach alles.
Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum der Band fand man sich im Juni 2005 erneut im ehrwürdigen Hammersmith Odeon ein und nahm vor 5000 Fans das jetzt endlich vorliegende „Better Motörhead Than Dead“ auf.
Dass MOTÖRHEAD in den vergangenen Jahrzehnten nicht ruhiger geworden sind, haben sie immer wieder eindrucksvoll bewiesen – kann die Neuauflage im Hammersmith der Vorlage von ´81 auch das Wasser reichen?

100 Minuten MOTÖRHEAD verteilen sich auf zwei CDs. Da wäre noch deutlich Luft gewesen, was die Kapazität angeht, aber zum Einen sind MOTÖRHEAD-Konzerte selten länger und zum Anderen sind nach 100 Minuten Band UND Publikum meist völlig geschafft – kein Wunder bei dem Powerprorgamm, dass das Trio durchzieht.
Viele „ruhige“ Songs haben Lemmy & Co. ohnehin nicht im Gepäck – aber dass sie so durchstarten wie auf „Better Motörhead Than Dead“ ist schon herausragend.

Nach dem obligatorischen „We are Motörhead – and we play Rock´n´Roll“ geht´s dann auch direkt auf die Zwölf – „Dr. Rock“ oder „Stay Clean“ legen nur den Grundstein für ein wahres Best-Of-Feuerwerk. Immerhin die Hälfte der Songs stammt von den ersten vier Alben – aber auch aktuelles Material (zum Zeitpunkt der Aufnahme war „Inferno“ das aktuellste Studioalbum) wird mit drei Songs gebührend präsentiert – und das braucht sich hinter den alten Songs nicht zu verstecken. Nach einem frischen „Killers“ lässt ein Überhammer wie „Metropolis“ aber die Stimmung im Publikum durchaus noch eine Nuance höher kochen.

Soundtechnisch gibt es nichts zu bemängeln – der Mensch am Mischpult hat seinen Job perfekt erledigt. Auf vielen MOTÖRHEAD-Gigs habe ich in irgendwelchen dumpfen Soundlöchern gestanden – aber zumindest am Mischpult scheint hier alles perfekt zu sein.

Lemmy gibt sich zwischenzeitlich die Ehre, einige Tracks anzumoderieren, ansonsten hält sich die Konversation mit dem Publikum in den gewohnt knappen Grenzen – aber vielmehr muss Lemmy auch gar nicht machen – er nennt den folgenden Songtitel – und schon jubeln die Massen.

Richtig aufgedreht wird direkt zu Beginn von CD2 mit den beiden Granaten „R.A.M.O.N.E.S“ und „Sacrifice“ – insbesondere bei Letzterem zeigt sich ein weiteres Mal die Klasse eines Drummers wie Mikkey Dee, der hier auch mit dem obligatorischen Drumsolo glänzen darf. Mit „Just Cos You Got The Power“ und „(We Are) The Road Crew“ wartet die zweite Scheibe auch mit zwei Nummern auf, die man lange nicht mehr live von den Jungs gehört hat. Und weiter geht´s im Uptempobereich mit „Going To Brazil“ und dem mächtigen „Killed By Death“. Eine einzige ruhige Nummer können sich MOTÖRHEAD dann aber doch nicht verkneifen – aber nach dem bisherigen Powerprogramm ist die auch dringend nötig – „Whorehouse Blues“ gibt´s zu dem als „unplugged“ Version.
Dieses dreiminütige Intermezzo reicht Lemmy & Co. als Regenerationsphase für den Endspurt – denn mit „Bomber“, „Ace Of Spades“ und einem extra lang ausklingenden „Overkill“ mäht man abschließend nochmal alles in Grund und Boden.

Rückblickend wirkt die hervorragende CD1 nur wie eine Aufwärmphase, denn auf CD2 machen MOTÖRHEAD keine Gefangenen mehr. Die Frage ist nicht, warum man noch eine x-te Live-CD von MOTÖRHEAD benötigt – vielmehr fragt sich, warum es zwei Jahre gedauert hat, bis das Dokument zum 30-jährigen Jubiläum endlich verfügbar ist. Ganz an das „Original“ von 1981 kommt „Better Motörhead Than Dead“ zwar nicht heran, weil die Aufnahme von damals einfach etwas „noch nicht da gewesenes“ darstellt – aber als Dokument einer herausragenden Performance ist diese Doppel-Live-CD nicht nur für beinharte MOTÖRHEAD-Fans ein Pflichtkauf. Und wer mir das nicht ungehört abnimmt, darf sich gerne hier das Pre-Listening zu Gemüte führen…(Naglagor)

 

Bewertung:   - / 10

Anzahl der Songs: 12 + 11
Spielzeit: 46:55 + 56:02 min
Label: SPV
Veröffentlichungstermin: 13.07.2007

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