Hiraes - Dormant

Eine Band mitten in einer Pandemie zu gründen ist sicher nicht die beste aller Ideen. Diese Erfahrung mussten leider auch die seit 2020 bestehenden HIRAES machen, welche im Prinzip zu vier Fünfteln aus den ehemaligen DAWN OF DISEASE und zu einem Fünftel aus der ehemaligen Sängerin von CRITICAL MESS und CRIPPER bestehen. Bereits mit ihrem 2021er Debüt „Solitary“ wussten die Niedersachsen zu überzeugen, doch ein ausgiebiges Touren war aufgrund der damaligen Situation natürlich nicht möglich. Dennoch gaben die Osnabrücker und ihre in Hannover beheimatete Frontfrau nicht auf. Seit dem 26.01. steht nun mit „Dormant“ Album Nummer 2 in den Regalen.

Es sollte klar sein, dass HIRAES sich in den vergangenen drei Jahren musikalisch weiterentwickelt haben. Und das ist den zehn auf der Scheibe enthaltenen Stücken auch deutlich anzuhören. Mathias Bläse (Schlagzeug), Christian Wösten (Bass), Oliver Kirchner (Gitarre) Lukas Kerk (Gitarre) und Britta Görtz (Gesang) haben ihre Hausaufgaben gemacht, und sind auf „Dormant“ deutlich schwerer auszurechnen als auf dem Debüt.

„Dormant“ bedeutet auf Deutsch übrigens „Ruhend“ und in den Texten des Albums spielt das Thema Resilienz eine gewichtige Rolle. Ruhig ist dieses Werk jedoch keinesfalls. Bei Songs wie „Through The Storm“ oder „We Owe No One“ geht es schon ziemlich zur Sache. Und obwohl man bei HIRAES den Einfluss solcher Gruppen wie IN FLAMES, AMORPHIS oder DARK TRANQUILITY noch immer hören kann, lese ich natürlich auch einmal mehr den Namen ARCH ENEMY. Der Vergleich mit Aliza und Co. blüht wohl jeder Death Metal Band, bei der a) eine Frau am Mikro steht und die b) auch nur im Entferntesten „schwedisch“ klingt.

Dabei muss ich sagen, dass das Alleinstellungsmerkmal von HIRAES ganz klar die Stimme von Britta Görtz ist, der man hier anmerkt, dass sie inzwischen im Melodic Death Metal angekommen ist und sich entsprechend wohlfühlt. Was nicht so selbstverständlich ist, da sie ja vorher in einer Death Metal Band (CRITICAL MESS waren um einiges härter unterwegs als HIRAES) bzw. Thrash Metal Band (CRIPPER) sang. Wie wohl Görtz sich fühlt hört man im ebenso überraschenden wie starken „Undercurrent“, in dem sie plötzlich den Klargesang auspackt. Davon gerne mehr.

Auch der Industrial-Ausflug bei „Red Soil“ kann sich durchaus hören lassen. Ich muss sagen, dass mir im Death Metal heutzutage nur noch sehr wenige Alben wirklich gefallen. „Dormant“ ist eines davon. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:44 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 26.01.2024

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