BillyBio - Leaders And Liars

billybio leadersandliarsBilly Graziadei verbindet man im Allgemeinen mit New York und der dortigen Hardcore-Szene, was wohl auch daran liegt, dass er eines der Gründungsmitglieder der 1987 gegründeten, 2005 aufgelösten und 2008 reformierten BIOHAZARD ist. Allerdings stammt der Sänger und Gitarrist gar nicht aus dem Big Apple, sondern aus Boston und lebt mittlerweile zudem in Los Angeles. Dennoch, seine Mitgliedschaft bei BIOHAZARD wird ihn wohl auf ewig mit der Stadt am Hudson River verbinden.

Allerdings liegt die Hardcorelegende seit mittlerweile zehn Jahren mehr oder weniger auf Eis. Das letzte Album „Reborn In Defiance“ datiert auf das Jahr 2012! Eine Rückkehr des 2011 ausgestiegenen Sängers und Bassisten Evan Seinfeld ist sowieso höchst unwahrscheinlich, da dieser mittlerweile in einer anderen „Branche“ tätig ist und Graziadei nach eigener Aussage keinerlei Kontakt zu ihm hat. Untätig war der Genannte in den vergangenen zehn Jahren jedoch nicht.

Seit 2016 gehört er POWERFLO an, mit denen er bisher das Album „Powerflo“ (2017) und die EP „Bring That Shit Back!“ (2018) veröffentlicht hat. 2018 gründete Graziadei sein Soloprojekt BILLYBIO, mit dem er 2018 das Debüt „Feed The Fire“ und 2019 die EP „Freedom’s Never Free“ veröffentlichte.

Doch während Graziadei und seine Mitstreiter mit „Feed The Fire“ durchaus überzeugen konnten, so war „Freedom’s Never Free“ eine ziemliche Enttäuschung. Mit dem am 25.03. erschienenen „Leaders And Liars“ haben BILLYBIO nun das Zweitwerk am Start. Was bietet uns die Band also dieses Mal?

Nun, zuerst einmal eine Produktion von Tue Madsen, die jeden Hardcore-Fan in Verzückung versetzen dürfte. Und genau das ist bei „Leaders And Liars“ das Stichwort. „Hardcore“. Die Scheibe erinnert deutlich mehr an Graziadeis NYHC-Vergangenheit als ihr Vorgänger.

Schon mit dem Opener „Black Out“ hauen BILLYBIO ein fettes Pfund raus, bei dem man eine dezente Thrash-Schlagseite nicht überhören kann. Mit dem darauffolgenden „Fallen Empires“ erinnert man gar an MACHINE HEAD zu ihren Glanzzeiten. Doch damit nicht genug. Mit dem Titelsong hat man einen wahren Ohrwurm am Start. Ganz klar eines der Highlights des Albums. Aber noch lange nicht das letzte. Ihr wollt mehr? Sollt ihr haben! Mit „Turn The Wounds“ legt man noch mal nach. Doch der beste Song auf „Leaders And Liars“ ist, meiner Meinung nach, „Deception“. Wenn Billy Graziadei hier fragt „How shall we trust you when you lie right through your teeth?” möchte man ihm einfach nur zustimmen. Diese Sorte Mensch kennt wohl jeder.

Alles in allem ist „Leaders And Liars“ deutlich mehr Hardcore als „Feed The Fire“. Allerdings nutzt es sich auch um einiges weniger schnell ab. Auch nach mittlerweile mindestens sechs Durchgängen macht das Album immer noch einen Mordsspaß. Dies spricht deutlich für seine Qualität. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 42:53 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 25.03.2022

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