DIO-Fans werden möglicherweise bereits der Live-Re-Issue Serie von DIO entgegenfiebern. Mit “Holy Diver Live” und “Evil Or Divine: Live In New York City” startet diese im Februar 2021.
Ganz ohne Sinn werden die Alben in diesem Fall nicht neu aufgelegt, “Evil Or Divine: Live In New York City” ist seit 2005 nicht mehr erhältlich, und so dürften sich nicht wenige Fans darüber freuen, das Album nun als Neuauflage zu bekommen. Denn neben dem (natürlich) remasterten Sound gibt es noch einiges an Bonus-Inhalten zu bestaunen. Zunächst einmal kommt das Album in verschiedenen Konfigurationen, uns lag zur Bemusterung die 2 CD Deluxe Media Book Edition vor. Diese kommt sehr hochwertig daher und beinhaltet neben den beiden CDs noch ein Booklet mit kurzem Vorwort und einigen sehenswerten Artworks. Auch musikalisch gibt es mit einer bisher unveröffentlichten Version von “Lord Of The Last Day” und dem Drum Solo von Simon Wright etwas Neues auf die Ohren.
Neben den Bonusinhalten und der optischen Aufmachung des Re-Issues überzeugt mich “Evil Or Divine: Live In New York City” auch musikalisch auf ganzer Linie. Das Konzert aus New York City aus dem Jahre 2012 zeigt eine extrem starke Band, was beim Lesen des Line-Ups nicht verwundert. Neben dem bereits erwähnten Simon Wright ist an der Gitarre zu jener Zeit Doug Aldrich zu hören, Scott Warren an den Keys und natürlich Jimmy Bain am Bass. Die fünfzehn Tracks gehen in einem durch und das Live-Feeling ist vom ersten Ton an da. Ich selbst kannte das Konzert bisher nicht und muss sagen, dass es mir auf ganzer Linie das Feeling eines DIO-Konzerts ins Wohnzimmer bringt. Die Setlist erinnert mich stark an mein einziges DIO-Konzert, dem ich selbst 2006 beiwohnen durfte.
“Holy Diver Live” stammt aus dem Jahr 2005 und konzentriert sich, wer hätte es gedacht, auf das Erfolgsalbum “Holy Diver”, welches in seiner kompletten Länge gespielt wurde. Gesanglich und soundtechnisch liegt mir persönlich mehr an” Evil Or Divine”. Auch bin ich inzwischen nicht der ganze große Freund davon, wenn Alben komplett gespielt werden. Doch das ist nur mein persönliches Empfinden und tut bei diesem Release nichts weiter zur Sache. Auch dieses Konzert ist nicht mehr erhältlich (seit 2008) und macht somit auch Sinn, neu aufgelegt zu werden. DIO liefen im Astoria in London damals im fast gleichen Line-Up auf, wobei anstelle von Jimmy Bain Rudy Sarzo die dicken Saiten zupfte.
Neben dem kompletten “Holy Diver”-Album spielte die Band hier auch viele RAINBOW-Klassiker (u.a. “Gates Of Babylon”, “Catch The Rainbow”, “Tarot Woman”), und auch die BLACK SABBATH-Zeit blieb mit “Heaven And Hell” und “Sign Of The Southern Cross” nicht ungeachtet. Und so kann sich die Spielzeit am Ende dann doch sehen lassen, obwohl ein komplettes Album präsentiert wurde. Gesanglich ist DIO auch hier großartig und die Band spielt sehr tight.
Insgesamt bleibt bei beiden Releases nicht der Eindruck, als würde man als Fan wie bei manch anderen Re-Issues über den Tisch gezogen werden. Diese Re-Issues sind nicht nur sinnvoll, sondern auch gut gelungen, und ich bin bereits auf die nächsten Alben der Serie gespannt. Für DIO Fans auf jeden Fall ein Muss, wer sich endlich mal mit den Werken des Altmeisters auseinandersetzen möchte, der sollte sich mindestens “Holy Diver: Live” zulegen, da er hier einen sehr guten Querschnitt durch die Karriere von DIO bekommt.
(Pascal)
Bewertung Album "Evil Or Divine":
8,5 / 10
Bewertung Neuauflage* "Evil Or Divine":
9 / 10
Anzahl der Songs: 12 (CD 1), 9 (CD 2)
Spielzeit: 53:57 min (CD 1), 38:44 min (CD 2)
Label: BMG
Veröffentlichungstermin: 12.02.2021
Bewertung Album "Holy Diver: Live":
8 / 10
Bewertung Neuauflage* "Holy Diver: Live":
8 / 10
Anzahl der Songs: 13 (CD 1), 11 (CD 2)
Spielzeit: 60:45 min (CD 1), 51:53 min (CD 2)
Label: BMG
Veröffentlichungstermin: 12.02.2021
*Diese Bewertung bezieht sich lediglich auf Qualität und Umfang der Neuauflage als solches.
