The Dead Daisies - Holy Ground

cover The Dead Daisies Holy GroundZugegeben, Fan von den DEAD DAISIES war ich von Anfang an, und das nicht nur wegen der Musik. Die Besetzung mit John Corabi am Gesang und Doug Aldrich an der Gitarre haute mich schon um, bevor ich den ersten Ton zu hören bekam. Doch für “Holy Ground” steht eine große Veränderung an, eine Veränderung, die sicherlich nicht jeder Fan begrüßen wird.

Man hatte mit der letzten Platte das Gefühl, dass sie nun die Anerkennung als Band und nicht mehr nur als Supergroup bekam. Kurz darauf wurde bekannt, dass Sänger John Corabi gegen Glenn Hughes ausgetauscht wird. Zusätzlich würde Hughes auch den Bass-Part übernehmen, womit auch Marco Mendoza ersetzt wurde. Das Besetzungskarussell hat sich also abermals gedreht, doch diesmal schneller und härter als sonst. Nun muss ich allerdings hinzufügen, dass ich neben Doug Aldrichs Gitarrenspiel ein wahnsinniger Fan von Glenn Hughes’ Gesang bin, somit machte sich bei mir zunächst einmal eher Spannung breit. John Corabi möchte ich damit aber nicht kleinreden, ich fand seine Arbeit extrem gut und finde auch seine MÖTLEY CRÜE Zeit extrem unterschätzt. Demnach stehe ich “Holy Ground” mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen.

Bereits das vorab veröffentlichte Songmaterial klang gut, doch würde sich die Qualität für die zehn Songs noch steigern lassen? Ja, tut sie, und ja, Glenn Hughes klingt großartig, ja, Doug Aldrich macht erneute einen fantastischen Job, und verdammt ja, Glenn Hughes klingt großartig, hatte ich das bereits erwähnt? Den Opener “Holy Ground (Shake The Memory)” wurde bereits vorab veröffentlicht und fällt in die Kategorie “guter, aber nicht perfekter Opener”, da hat das Album echt mehr zu bieten. Wie z. B. “Like No Other (Bassline)”, ein astreiner Rock-Song mit sehr viel Rhythmus, der gefühlt perfekt auf Glenn Hughes zugeschnitten ist. Der Song macht extrem viel Spaß und drückt vom Bass ordentlich, danke Glenn. “Come Alive” ist ebenfalls extrem cool, geht aber in eine neue Richtung, auch hier spürt man meiner Meinung nach deutlich den Einfluss von Glenn Hughes, der gesanglich interessante Aspekte setzt, und verdammt, sind das geile Pausen in dem Song. “Bustle And Flow”, die erste Single des Albums, ist ein anständiger Rocker, der für mich aber auch nicht zum Besten des Albums zählt.

“My Fate” hätte auch gut auf der letzten Solo-Scheibe von Glenn stehen können, das schwere Riff zieht einen sofort in den Song rein und lässt einen nicht mehr los. Wirklich großartige Arbeit, die hier geleistet wird, gerade hinsichtlich der Dynamik. Auch was das Songwriting angeht, wird hier nicht gekleckert, denn gerade das gerät bei THE DEAD DAISIES ja öfter mal in Kritik. Mit “Chosen And Justified” geht es erfrischend weiter, ein so gesehen Gute-Laune-Rocker, der hoffentlich live seine gesamte Energie entfachen kann, macht Laune von der ersten bis zur letzten Sekunde, Refrain bitte beachten.

“Saving Grace” kombiniert den großartigen Rhythmus auf geniale Art und Weise mit Pausen und dem coolen Gesang von Glenn Hughes. Auch hier ist der Refrain übermächtig und lässt den Song ordentlich nach vorne gehen. “Unspoken” und “30 Days In The Hole” wurden beide vorab veröffentlicht, wobei die Coverversion des HUMBLE PIE Songs hier als Album-Version noch mal etwas anders daherkommt als die vorab veröffentlichte Lockdown-Version.

“Righteous Days” kommt mit einem mächtigen Riff inklusive tollem Rhythmus daher, auch hier ist der Bass deutlich zu hören, und verdammt, macht der Song Spaß, einfach großartig. Den Abschluss des Albums bestreiten THE DEAD DAISIES ganz klassisch mit der Ballade “Far Away”, die ebenfalls sehr interessant geworden ist, mitunter natürlich wegen der gefühlvollen Stimme von Hughes und dem großartigen Gitarrenspiel von Doug Aldrich.

“Holy Ground” ist für mich genau das, was ich mir von der Platte erhofft habe. Die Band erfindet sich nicht vollständig neu, geschweige denn wird auf “Holy Ground” das Rad neu erfunden. Die Songs machen Spaß und man spürt, dass auch die Band mit Herzblut bei der Sache ist. “Holy Ground” ist kein perfektes Album geworden, doch was ist schon perfekt? Hinsichtlich Songwriting finde ich, dass die Band gewachsen ist, und Glenn Hughes macht sich wirklich super am Mikro. Für mich schon jetzt eines der richtig guten Alben des noch frühen Jahres. Es wird nun sehr spannend sein, wie sich die Band entwickeln wird; wenn es so weitergeht wie auf “Holy Ground” werden wir alle noch sehr viel Spaß haben. (Pascal)

Eigentlich sollte das Album letztes Jahr erscheinen, aber THE DEAD DAISIES waren ebenfalls einer der Bands, die ihr Album lieber nach hinten verschoben. Als es zum ersten Mal angekündigt wurde, wollte ich es aufgrund der Konstellationsänderung sofort haben. Da wusste Pascal noch nicht, dass ich bereits für das Album angefragt hatte. So trafen wir uns in der Mitte und nun gibt's zum ersten Mal eine Kombination aus uns beiden. Die Band steht schon seit einigen Jahren in meiner Musikliste, daher konnte ich mir das neue Album nicht entgehen lassen. Vor allem nicht nach einer Veränderung. Anfangs hatte ich bedenken, ob die neue Kombination gut gehen würde, aber ich war sofort positiv überrascht und kann Pasacal in den meisten Punkten nur zustimmen. Trotzdem habe ich noch so meine Zweifel. Glenn klingt zwar extrem gut und verleiht manch einem Song einiges an Soul und Rock 'N' Roll, aber ob da nicht technische Mittel nachgewürzt haben? Davon würde ich mich gerne überzeugen. Natürlich trauere ich Marco hinterher, denn mit seinem Charakter hat er immer für Stimmung gesorgt und natürlich war seine Gitarre das heißeste Wesen auf der Bühne, was er jedes Mal zum Ausdruck brachte. Auch John wird tief in meinem Herzen verankert bleiben, denn er hat der Band für sehr lange Zeit seine Stimme verlieh. Und doch gefällt mir die allgemeine Stimmung des Albums. Obwohl das Jahr erst begonnen hat, wird das Album für mich zu eines der Besten zählen. Ich kann es kaum abwarten die Jungs wieder live zu sehen. (Sarah-Jane)


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:04 min
Label: SPV
Veröffentlichungstermin: 22.01.2021

Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10

sarahjane  9,0  9 / 10

 

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