Deathwhite - Grave Image

deathwhite graveimageObwohl die Band bereits seit 2012 existiert, haben die DEATHWHITE-Mitglieder es geschafft, über all die Jahre hinweg anonym zu bleiben. So sieht man auf den wenigen überhaupt existierenden Fotos, der seit 2018 zum Quartett angewachsenen Truppe, auch nur vier in Kapuzengewänder gehüllte Gestalten, die eher Assoziationen zu einem obskuren Geheimorden als zu einer Musikgruppe aufkommen lassen. Doch im Gegensatz zu manch anderen Künstlern, die unter Zuhilfenahme von Masken, ausgefallenen Kostümierungen oder aufwendiger Schminke versuchen Aufmerksamkeit zu erregen, ist die Philosophie von DEATHWHITE eine völlig andere.

Die Musiker wollen die Aufmerksamkeit nicht auf sich selbst, sondern einzig und allein auf ihre Musik lenken. Hierbei ist es ihnen völlig egal, ob man nun weiß von wem diese erschaffen wurde oder eben nicht. Es geht lediglich um das Gesamtergebnis und nicht um die einzelnen Bestandteile. Dies nur als kurze Erklärung was DEATHWHITE mit der „Geheimniskrämerei“ bezwecken.

Apropos Aufmerksamkeit. Diese ist ein gutes Stichwort, wenn es um das musikalische Schaffen von DEATHWHITE geht. Bereits ihr Debütalbum „For A Black Tomorrow” (2018) war alles andere als leichte Kost und forderte eben diese vom Hörer. Als Hintergrundbeschallung taugte die Musik der Amerikaner nämlich noch nie. Der am 31.01. erschienene Nachfolger „Grave Image“ geht hier sogar noch einen Schritt weiter, sind die darauf enthaltenen 10 Stücke doch sogar noch eine ganze Ecke komplexer.

Bereits der Opener „Funeral Ground“ ist um einiges düsterer und härter als die Songs auf „For A Black Tomorrow“. Im Allgemeinen ist es eh nicht ganz einfach den Sound von DEATHWHITE irgendwie zu kategorisieren. Grob gesagt verbinden sich in ihrer Musik Einflüsse von Gruppen wie TIAMAT, MY DYING BRIDE oder auch AMORPHIS und PARADISE LOST mit Elementen, die einen an BLACK SABBATH oder stellenweise sogar an BATHORY zu Zeiten solcher Werke wie „Hammerheart“ oder „Twilight Of The Gods“ denken lassen. Die Spezialität von DEATHWHITE ist es jedoch diese Elemente mit Melodien zu verbinden, die auch von DEPECHE MODE oder NEW MODEL ARMY stammen könnten. Dies verbunden mit dem hervorragenden und völlig untypischen Klargesang, von wem auch immer, erschafft eine ganz eigene Atmosphäre und lässt im Kopf Bilder von einsamen und schroffen Landschaften mit schneebedeckten Gipfeln entstehen.

Hier einzelne Lieder hervorzuheben ist alles andere als einfach. Doch besonders „Further From Salvation“ sticht hier heraus. Die anderen Nummern stehen ihm allerdings in nichts nach. DEATHWHITE haben sich über die Jahre ihre eigene Nische geschaffen. Eine Band für die breite Masse werden sie niemals werden, aber dies ist auch nicht ihr Ansatz. Wer nach anspruchsvoller Musik und einer Scheibe mit der man sich eine Weile beschäftigen muss sucht, der ist mit „Grave Image“ einmal mehr bestens bedient. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:48 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 31.01.2020

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