Robin Beck - Livin On A Dream Fast dreissig Jahre ist Robin Beck mittlerweile im Geschäft – ihr erstes Album „Sweet Talk“ ist immerhin von 1979. Dass die Jahre zumindest ihrem Äußeren nicht viel anhaben konnten zeigt eine immer noch überaus gut aussehende (aber stilmäßig in den 80ern hängen gebliebene) Robin auf dem Cover. Wie ist es aber um die Musik bestellt? Nachdem das 2005er Release „Do You Miss Me“ deutlich in seichten Gefilden angesiedelt war ist dem neuen „Livin´ On A Dream“ zu wünschen, wenn wieder rockigere Seiten (und Saiten?) aufgezogen werden. Immerhin hat Robin einen Großteil des Songwriting- und Produzenten-Teams ausgetauscht und so hat jetzt unter anderem James Christian (HOUSE OF LORDS) seine Finger mit im Spiel… Mit dem Opener und Titeltrack „Livin´ On A Dream“ und dem nachfolgenden „Show Me The Way“ dreht die Dame direkt mächtig auf - hier stecken eine Menge Drive und Power drin – und stimmlich ist die Dame ebenfalls in Hochform. Zudem gehen die Kompositionen direkt ins Ohr und wirken zugleich keineswegs zu glattgebügelt, so dass man ein schnelles Satthören nicht befürchten braucht. Nachdem man sich aber direkt zweifach derart verausgabt hat, fällt die Scheibe auf das deutlich gemäßigtere Niveau des letzten Albums zurück. Zwar ist eine Nummer wie „Love Me Like A Man“ keineswegs eine Schnulznummer, aber der Track kommt eindeutig 25 Jahre zu spät, um wirklich begeistern zu können – auch wenn Robin sich hier gekonnt die Seele aus dem Leib singt und Jimi Bell ein perfektes JOURNEY-lastiges Gitarrensolo einstreut. Wer fürchtet, auf Balladen verzichten zu müssen, der darf sich freuen – Robin Beck spart dieses Genre selbstverständlich nicht aus. So gibt es mit „Always“ eine durchaus ansprechende Nummer, die aber wie schon die Pendants auf dem Vorgängeralbum starke Verwandtschaft mit ROXETTE aufweist. Bei „Nothing´s Gonna Change Your World“ und „Seventeen Forever“ lässt man es wieder ein wenig flotter angehen, bevor dann mit „Can´t Get Enough Of Your Heart“ wieder eine ordentliche Portion Schmalz aus den Boxen triefen darf. „Wrapped Around Your Finger“ kann ebenso wie „Magic“ nochmal knapp zur Klasse des Openers aufschließen, wobei insbesondere „Magic“ für Robin Beck-Verhältnisse fast das Härtegradbarometer sprengen kann. Aber auch nach dieser kleinen versöhnlichen Einlage muss wieder eine Erholungspause eingelegt werden. So fällt „I Can´t Walk The Line“ als numehr dritte Ballade mit kitschigen Backing-Chören wieder deutlich ab. Und auch Ballade Nummer 4 „Till The Last Tear Drop Falls“ kann dadurch, dass Robin gesangliche Unterstützung von James Christian erhält, nicht wirklich punkten. Zum Abschluss wächst „Love Lies“ regelrecht über sich hinaus und entpuppt sich als flotte eingängige Granate. Stimmlich ist Frau Beck weiterhin vorne mit dabei – und das sie gute Songs abliefern kann, zeigt sich neben dem Opener an mehr Tracks als noch vor zwei Jahren. Für eine wirklich höhere Wertung reicht das aber dann doch nicht, denn gut die Hälfte des Albums dümpelt unspektakulär vor sich hin, ja schmalzt im schlimmsten Fall sogar extrem. Zukünftig bitte mehr von den knackigen flotten Tracks – der Rest taugt zu kaum mehr als zur Hintergrundberieselung… (Naglagor)

Anspieltipps: „Livin´ On A Dream“, „Wrapped Around Your Finger”, „Love Lies

 

Bewertung:   6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 52:19 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 06.07.2007

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