Tortuga - Pirate´s Bride (Re-Release)

tortuga piratesbrideSeit ein paar Jahren schon existiert das Pirate Metal-Projekt aus Dillingen, welches aus der Asche von HERALDER und GRAVETY entstand. Captain Mary Read und Sir Blackbeard alias Tina und Gernot Gebhard frönen dabei ihrer besonderen gemeinsamen Leidenschaft. Nach zwei Longplayern wurde mit den Titeln daraus die Metaloper „Pirate´s Bride“ vom „Theater Der Härteren Klangart“ realisiert. Nun haben TORTUGA ein neues Projekt an den Start gebracht, kürzlich erschien ihre Kinderhörspiel. Im Zuge dieser Veröffentlichung sind auch die alten Alben wieder erhältlich. Können Piraten mit „Pirate´s Bride“ auf Saar, Nied und Prims existieren?

Piraten und Heavy Metal, da war doch mal etwas in Deutschland! Und tatsächlich haben Störtebeker´s Söhne aus Hamburg ihre Spuren auf dem Debüt hinterlassen. Vor allem wenn das Gaspedal durchgetreten wird und die DoubleBass von Andreas Meyer ordentlich mahlt wie in „The Captain´s Crew“ werden Erinnerungen an RUNNING WILD wach. Oder auch wenn die Riffs schön ins Rollen kommen wie bei „Land Ho“, das im Up-Tempo-Bereich angesiedelt ist.

Doch zum Glück bauen die Saarländer immer wieder ein paar Elemente ein, die klar von der Linie ihrer Vorbilder abweichen. Im ebenso im Up-Tempo dahin galoppierenden Rausschmeißer „Under The Curse“ sorgt Sir Blackbeard im Mittelteil mit einer gesprochenen Passage für Atmosphäre. Dazu haut er hier ein paar schöne fiese Riffs heraus, wie des Öfteren im Verlauf der Scheibe.
Natürlich sind auch seine Leads etwas von der deutschen Legende inspiriert wie in „Black Jack“, welches mit Kindergesang eingeleitet wird. Die treibenden Riffs liefern eine feine Grundlage für ebenjene Fills, während der swingende Chorus eingängig ausfällt. Die Leadgitarre steht auch bei m schweren „Tortuga Island“ im Mittelpunkt, wobei sie sich hier toll mit den Drums duellieren.

Gerne lassen es TORTUGA auch etwas rockiger angehen, wie in „Beauty Is Her Middle Name, das mit einer weiten Bridge aufwartet. Bereits der Opener „Ready For Boarding“ nach dem orchstralen Intro „The Beginning“ setzt nur bedingt auf Tempo. In der Strophe übernimmt eher das Schlagzeug die Führung, Blackbeard legt seine Akkorde darüber, bevor er im Refrain schneller zockt.
Dort kommen auch die dicken maskulinen Chöre zum Einsatz, wie es sich für eine echte Piratencrew gehört. In denen kann Captain Mary Read ihre Vergangenheit im Pagan Metal nicht verleugnen. Das gilt noch mehr für den bissigen „Pirate Song“, bei dem auch Flöten zum Einsatz kommen und interessante Klangfarben mit einbringen.

Damit rückt die Truppe klar aus dem Fokus eines reinen Plagiats und eine Nummer wie „Silence Before The Storm“ hätte Rock´n´Rolf nie komponiert. Bei dieser schönen Powerballade kann Read ihrer Stimme ganz andere Facetten entlocken und damit überraschen. Klanglich ist das Ganze für das kleine Budget gut in Szene gesetzt worden, die Gitarren sind schön kantig gehalten. Klar hätte „Pirate´s Bride“ ein wenig mehr Volumen vertragen können, doch im Drumbereich kommen die Becken gut zur Geltung. Das tut den schmissigen Kompositionen keinen Abbruch, denn die machen durchweg richtig Spaß. (Pfälzer)

 
Bewertung:

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Anzahl der Songs:  10
Spielzeit: 35:54 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 23.11.2019

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