Two Of A Kind - Two Of A Kind

Two Of A Kind - Two Of A Kind Das italienische Label Frontiers Records mausert sich langsam aber sicher europaweit zur Speerspitze, was die Verpflichtung namhafter Melodic Rock und Metal-Bands angeht. So verwundert es nicht, dass auch die Holländer von TWO OF A KIND bei Frontiers unter Vertrag gekommen sind. Moment. Namhafte Bands? TWO OF A KIND sagt Euch nichts?
Ok – das jetzt vorliegende selbstbetitelte Album ist in der Tat das Debut-werk der Band. Sehr wohl aber hat hier mit Fred Hendrix ein wohlbekannter Herr die Fäden in der Hand. Hendrix ist schließlich Sänger und Songwriter der erfolgreichen TERRA NOVA.

Für TWO OF A KIND gibt es allerdings weibliche Stimmen zu hören – und das gleich im Doppelpack, denn mit Esther Brouns und Anita Craenmehr stehen zwei Damen hinterm Mikro. Schnell noch ein paar Bandkollegen von TERRA NOVA dazugepackt – fertig ist das Line Up für die vielversprechenden TWO OF A KIND… Weiblicher Gesang und eine Band aus den Niederlanden – nein, TWO OF A KIND wollen kein WITHIN TEMPTATION-Klon sein. Das beweist bereits der Opener „Light In The Dark“ der sich mit einem treibenden Riff empfiehlt und zu einer kleinen Rockhymne aufschwingt. Die beiden Damen am Mikro ergänzen sich hervorragend und überzeugen auf ganzer Linie.
Noch einen obendrauf gibt es mit dem extrem groovigen und ebenefalls mit einem fetten Riff auftrumpfenden „The Longest Night“. Der Nummer geht direkt ins Ohr und setzt sich dort richtig fest. Aller guten Dinge sind drei – und so liefer TWO OF A KIND auch mit Track 3 „Little By Little“ nach anfänglicher Synthielastigkeit eine weitere knackige Granate ab, die zudem etwas an der Härtegradschraube dreht und damit hart an den Grenzen des Genres „Melodic Rock“ rüttelt. Die absolute Übernummer der Scheibe, wäre da nicht gegen Ende das langgezogene schwülstige „Schubidubidu“…

Dass Hendrix & Co. es aber auch mal ruhiger angehen lassen können, zeigen sie mit der Powerballade „Give Me A Reason“, die erstmals das laut Hendrix angestrebte „BOSTON meets HEART“ voll und ganz erwischt. Irgendwie kann man sich des Gefühls zwar nicht ganz erwehren, das Arrangement genau so schon mal gehört zu haben, dennoch (oder gerade deswegen?) ist der Band hier eine ganz gefällige und eingängige Nummer gelungen.

Den vorhin schon fast erreichten Überhammer liefern TWO OF A KIND anschließend mit dem leicht rotzigen und mit genial sägenden Riffs unterlegten „Heaven Can Wait“. Zusätzlich erweisen sich die beiden Sängerinnen als erfreulich vielseitig und passen ihre Stimme ebenfalls dem Härtegrad an.

Mit „Unbearable“ schaltet man dann aber umgehend wieder ein halbes Dutzend Gänge zurück, holt die Akustik-Klampfe aus dem Schrank und legt gleichzeitig ein paar Gramm Gefühl in die Stimme… an sich eine wirklich gelungene gefühlvolle Ballade, für das Umfeld dieses Albums allerdings etwas zu geruhsam – obwohl gegen Ende das druckvolle Gitarrensolo nochmal einiges reißt. „Into The Fire“ tönt mit dem getragenen Piano-intro zunächst ebenfalls äußerst balladesk, spielt hier aber eindeutig in der Referenzklasse und gewinnt spätestens mit dem leicht folklastigen Refrain.
„Into Your Arms“ ist der dritte ruhige Titel in Folge – und hier hätte ein wenig mehr Pepp durchaus gut getan. Die Klasse der restlichen gemäßigten Songs erreicht die Nummer bei weitem nicht.
Wiedergutmachung betreiben TWO OF A KIND nach dieser „Erholungspause“ mit dem erneut angenehm sägenden „Whole Again“ und beweisen eindrucksvoll, wo die Stärke der Truppe liegt. Noch einen drauftun kann „To The Top“ mit einem an JOURNEY angelehnten Eingangsriff und ohrwurmlastigen Refrain, bevor mit „I Die A Little More Everyday“ zum Abschluss nochmal eine Halbballade bemüht wird, die aber sehr gelungen daherkommt.

Was TWO OF A KIND mit ihrem Erstling abliefern hat Hand und Fuß. Angenehm knackiger Sound, gut produziert und durchaus Eigenständigkeitswert. Leider gibt es noch den ein oder anderen Durchhänger bei den balladesken Momenten. Insgesamt können die rockigen Granaten diese Schwachpunkte aber allemal ausbügeln, so dass die Scheibe als glatte Empfehlung durchgeht.

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „The Longest Night”, „Heaven Can Wait”, „Whole Again”

VÖ: 11.05.2007

Spielzeit: 50:13 min
Titel: 11
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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