Rogue Result - Transgression

rogueresult transgressionIch bin ja jetzt schon das dritte Jahr beim NOAF gewesen und ärgere mich jedesmal, das Festival nicht schon vorher entdeckt zu haben. Dann nämlich hätte ich auch ROGUE RESULT mal früher gesehen, aber es gibt ja in der Region zum Glück zahlreiche Gelegenheiten bei Festivals Bands zu entdecken, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. So starteten 2017 ROGUE RESULT als erste Gruppe beim „Binger Open Air“. Der Sound der drei Jungs aus Mainz fesselte mich sofort. Unbekannte in der Gegend schienen sie auch nicht gewesen zu sein, denn da jubelten und tanzten schon ziemlich viele Leute vor der Bühne zum eindeutigen Stoner Rock.

Die seit 2011 existierende Band lies es anfangs locker angehen und ohne Druck entwickelt es sich doch auch viel angenehmer. Zeit genug also, den guten Wein reifen zu lassen und ab und an mal die Flasche rumzudrehen. Irgendwann waren die Songs auch reif um mal im Studio abgefüllt zu werden, nur bekam ich vom Endresultat erstmal nix mit und erst auf Nachfrage bei Sänger und Gitarrist Leo meinte dieser, dass es da jetzt was zu hören gibt. Ich hatte nämlich im Hinterkopf, dass er meinte, es gäbe bald mal ein Album.

Das Warten hat sich definitiv gelohnt! 
Gleich zu Beginn des Albums steigt die Band mit „Holy Water“ voll ein und es gelingt ihnen das Kunststück den Hörer zu fesseln und ihn nach mehr Input gieren zu lassen. Wobei ich nicht genau sagen kann, ob ich das darauffolgende Stück „Meltdown“ nicht sogar noch lieber als ersten Song hätte. Ist ja auch egal. Ich höre ein Album eh am liebsten von Vorne nach Hinten durch. Die Band wird sich mit der Reihenfolge ja schon was gedacht haben. 
Viele Songs reissen die 7-Minuten Marke deutlich. Was man Fall von „Acid Lies“ und Final Chapter“ überhaupt nicht merkt, denn man ist so „drin“ dass man einfach nur alles nochmal hören möchte. Nicht immer wird auf die Tube gedrückt, meist zelebriert man den fuzzigen Sound und schöne Riffideen und triftet einfach, melancholisch zum Horizont schauend, vor sich hin.
„Trip Through Gravity Hole“ wäre letztendlich da noch zu nennen und zum Runterkommen eignet sich das unbetitelte, rein akustisch gehaltene Stück am Ende hervorragend.

Stil, Stimmfarbe von Leo und Sound der Band erinnern ein wenig an RED FANG. ROGUE RESULT nennen jedoch auch (natürlich) die Stoner-Urväter KYUSS, sowie TRUCKFIGHTERS, GODSMACK und ALICE IN CHAINS als Einflüsse.
Wenn ich es mir genau überlege klingt das Album für Stoner Rock-Verhältnisse im Vergleich eigentlich schon wieder viel zu gut, zu rund, zu durchdacht, zu kontrolliert. Das tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch, wenn es so saftig und geschmackvoll serviert wird wie in Fall von „Transgression“

Heavymetal-artige Soli und Licks verfeinern den groovigen Stoner-Grundsound. Im Prinzip mischen die jungen Burschen eh alles was es so an Rock gibt, wo will man da die Grenze ziehen? Wichtig ist doch, dass die Songs sofort in die Beine und den Nacken fahren. Da kann man nicht still sitzen bleiben. Jetzt gerade im Sommer ein toller Soundtrack wenn man mit Geschwindigkeit unterwegs ist.



ROGUE RESULT leisten sich auf „Transgression“ keinen Ausreißer. Jederzeit kann man in das Album eintauchen. Jederzeit kann man an irgendeiner Stelle ins Album einsteigen und sich durch die staubtrockene Wüste tragen lassen. (Andreas)


Bewertung:

Andreas8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 73:22
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungstermin: 05.05.2018

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