kissindynamite ecstasyAch ja. Wieder ein neues Album von KISSIN‘ DYNAMITE. Habe ich gar nicht mitbekommen, dass da wieder was in der Mache ist. Und eigentlich sollte ich mich freuen. Denn ich halte die Schwaben nach wie vor für eine der besten Livebands, die Deutschland zu bieten hat. Allerdings hat mir schon das letzte Album „Generation Goodbye“ nicht mehr so wirklich zugesagt. Also mal sehen, wie es nun mit „Ecstasy“ aussieht.

Schon das Cover sieht ja deutlich erwachsener aus als die Cover der vorherigen Alben. Und auch der Opener „I’ve Got The Fire“ haut ordentlich rein. Dazu gibt es den KISSIN‘-DYNAMITE-typischen Ohrwurmrefrain und das Stück ist wirklich nicht schlecht – es ist eben ganz typisch für die Band. Bevor ich dieses Review geschrieben habe, habe ich mir nochmal durchgelesen, was ich so zur letzten Platte geschrieben habe. Und im Grunde könnte ich das hier jetzt ganz kurz machen und einfach das letzte Review hier reinkopieren. Denn ich bin wieder der gleichen Meinung. „Ecstasy“ ist kein schlechtes Album, ich mag die Band live nach wie vor, aber auf Platte geben sie mir immer weniger. Irgendwie hat sich der Sound der Band jetzt so langsam totgenudelt. Zumindest in meinen Ohren.

Aber so einfach will ich es mir jetzt ja doch nicht machen. Und das hätte das Album auch nicht verdient. Denn es ist genau das, was man als Fan der Band hören will. Es gibt haufenweise Ohrwurmrefrains (allen voran „Somebody’s Gotta Do It“), eingängige Melodien und schöne Gitarrenläufe und –soli. Aber manchmal ist es dann eben schon zu eingängig für meinen Geschmack. So gehen mir die Gitarren im Titelsong „Ecstasy“, die immer wieder die gleiche Tonfolge wiederholen, irgendwann einfach nur noch auf die Nerven. Da hilft auch der wirklich coole Refrain nicht. Denn da dudelt im Hintergrund ebenfalls die gleiche Melodie. Irgendwann isses auch mal gut. Ist ja schlimmer als Frank Sinatras „New York, New York“.

Auch die beiden Quotenballaden „Still Around“ und „Heart Of Stone“ hätte ich jetzt nicht gebraucht. Dann lieber ein Album, das von vorne bis hinten Arsch tritt. Da lobe ich mir doch Songs wie das ruhige „Breaking The Silence“, das in seinem Verlauf allmählich Fahrt aufnimmt und fast schon progressiv wird. Oder das düstere, dramatische „You’re Not Alone“, das zwar etwas ungewohnt, aber nicht schlecht ist.

Richtig gut wird die Scheibe dann aber gegen Ende. „Waging War“ beginnt schon mit einem Ohrwurmrefrain und ist von der ersten Sekunde an ein richtig cooler Song, der wirklich Spaß macht und auch schöne Gitarrensoli zu bieten hat. So will man KISSIN‘ DYNAMITE hören, so macht die Band Spaß! Ich hoffe, dass es dieser Song auf die Setlist der kommenden Tour mit POWERWOLF schafft. Auch „One More Time“ ist ein Stück von der Sorte, die sofort ins Ohr gehen und die man beim ersten Hören schon mitsingen kann – und die trotzdem nicht langweilig werden.

Auch „Wild Wind“ kann überzeugen und mit „No Time To Wonder“ gibt es zum Abschluss des Albums noch mal einen richtig coolen Arschtrittsong. Warum nicht gleich so? Zu Beginn dümpelt „Ecstasy“ etwas zu sehr im KISSIN‘-DYNAMITE-Trademark-Einheitsbrei. Das hat man alles schon mal gehört, die Songs sind nicht wirklich innovativ oder mitreißend. Nice to have, aber mehr auch nicht. Da hat sich das Konzept einfach selbst aufgefressen. Aber gegen Ende zeigen die Schwaben dann, dass sie es immer noch drauf haben und hauen hier noch ein paar richtig schöne Songs raus, die auf Platte schon Spaß machen. Und wer KISSIN‘ DYNAMITE kennt, der weiß, dass es live dann noch mehr Spaß machen wird. Und darauf freue ich mich schon. (Anne)


Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 55:13 min
Label: Metal Blade/Sony
Veröffentlichungstermin: 06.07.2018

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