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nervosa downfallofmankindDie Entwicklung von NERVOSA verfolge ich bereits seit „Time Of Death“ (2012). Während dieser 6 Jahre habe ich auch schon recht harsche Kritik an den Brasilianerinnen geäußert. Nicht jedoch aus Böswilligkeit, sondern weil ich nach wie vor der Meinung bin, dass in der Band deutlich mehr Potential steckt, als diese auf ihren bisherigen Alben „Victim Of Yourself“ (2014) und „Agony“ (2016) zeigte.

Nun erschien mit „Downfall Of Mankind“ am 01.06. also das bereits dritte Album der Gruppe. Früher entschied die dritte Scheibe über das Wohl und Wehe eines Künstlers bzw. über den weiteren Verlauf der Karriere. Vor diesem Hintergrund sollten sich auch NERVOSA so ihre Gedanken machen.

Denn außer der Tatsache, dass sie mit Luana Dametto, zählt man die beiden zeitweisen Aushilfen Jully Lee und Samantha Landa mit, bereits ihre fünfte Schlagzeugerin präsentieren, hat sich bei dem Frauentrio absolut gar nichts geändert. NERVOSA spielen auch auf „Downfall Of Mankind“ Old School Thrash Metal, der irgendwo in der Schnittmenge zwischen alten DESTRUCTION, ganz alten SLAYER und DEMOLITION HAMMER liegt.

Eingängigkeit ist daher weiterhin nicht das Ding von Fernanda Lira (Bass, Gesang), Prika Amaral (Gesang, Gitarre) und Luana Dametto (Schlagzeug). Daran ändern auch die Gäste Michael Gilbert (FLOTSAM AND JETSAM), Rodrigo Oliveira (KORZUS) und João Gordo (RATOS DE PORAO) nichts. Zwar hauen einem NERVOSA die 14 Stücke des Albums regelrecht um die Ohren, hängen bleibt jedoch mit Ausnahme von „Kill The Silence“ erstmal nichts. Man ist schon fast geneigt, den Damen eine allmähliche Entwicklung hin zur weiblichen Variante von EKTOMORF zu attestieren. Denn genau wie die Ungarn prügeln die Brasilianerinnen auf „Downfall Of Mankind“ ihren Stiefel runter, während Fernanda Lira dazu recht eindimensional wahlweise vor sich hin keift oder krächzt. Auch die Produktion von Martin Furia ist viel zu steril ausgefallen, um wirklich für Begeisterung zu sorgen.

Doch, wenn man schon denkt, dass NERVOSA hier ein weiteres nicht mehr als durchschnittliches Album abgeliefert haben, taugt mit dem leider nur Bonustrack „Selfish Battle“ das Licht am Ende des Tunnels auf. Die rockige Nummer zeigt, dass die Musikerinnen, wie ich bereits anfangs erwähnte, durchaus zu mehr in der Lage wären als das, was man bisher zum großen Teil von ihnen gehört hat. Allen voran Fernanda Lira, die hier eindrucksvoll beweist, dass sie sehr wohl singen kann.

Man würde NERVOSA wünschen, dass sie einfach mal die Traute haben die ausgetretenen Pfade des Old School Thrash Metal zu verlassen und zu zeigen, was da wirklich in ihnen steckt. (Matthias)

Bewertung:

Matthias6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 48:17 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 01.06.2018

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