Critical Mess - Human Praey

criticalmess humanpraeyAls CRIPPER vor einigen Monaten völlig überraschend ihre Auflösung im Juni dieses Jahres bekannt gaben, war ich wohl genauso überrascht wie andere auch. Auch weil die Hannoveraner mit ihrem nun leider finalen Album „Follow Me: Kill!“ das beste und abwechslungsreichste Werk ihrer Karriere vorgelegt haben.

Mit CRITICAL MESS haben jedoch Frontfrau Britta „Elchkuh“ Görtz und Bassist Christian „Lommer“ Wiesener, welcher zuletzt ja auch bei CRIPPER die vier Saiten bediente, bereits ein neues musikalisches Tätigkeitsfeld gefunden. Hierbei muss man einmal kurz klarstellen, dass CRITICAL MESS, wie ich schon mehrmals lesen musste, eben nicht die neue Band von Britta sind oder diese die Ex-Sängerin von CRIPPER. Dies mag ein wenig nach Besserwisserei klingen, aber offiziell existieren CRIPPER noch und CRITICAL MESS sind bereits seit 2012 im niedersächsischen Untergrund aktiv. Wobei „Lommer“ schon vor seiner Zeit bei CRIPPER Mitglied von CRITICAL MESS war.

Aber nun zum Debüt der Band. Zunächst einmal sollte man tunlichst nicht den Fehler machen CRITICAL MESS, aufgrund der Stimme, mit CRIPPER zu vergleichen. Das wäre nämlich in etwa so, wie der berühmte Vergleich mit den Äpfeln und den Birnen. Auf „Human Praey“, welches ein nettes Wortspiel aus „Pray“ für „Beten“ und „Prey“ für „Beute“ beinhaltet, hauen einem Britta Görtz (Gesang), Benny Komatitsch (Schlagzeug), Christian Wiesener (Bass), Marco Schauff (Gitarre) und Marco Evers (Gitarre) eine geballte Ladung Old School Death Metal um die Ohren.

Beim Thema Death Metal und eine Frau hinterm Mikro mag man gleich an ARCH ENEMY denken, doch CRITICAL MESS gehen in den 10 Stücken auf „Human Praey“ ganz anders vor und klingen auch wesentlich brutaler als die Gruppe um Alissa White-Gluz. Auch weil sie viel unmelodischer und weniger technisch zu Werke gehen.

Die Musik der Niedersachsen lässt sich am besten mit Bands wie SUFFOCATION, OBITUARY oder teilweise auch alten CANNIBAL CORPSE vergleichen. Da passt es ganz gut, dass CRITICAL MESS demnächst mit SIX FEET UNDER touren.

Songs wie „Bringer Of All End“, „Feasting“, „On Rotten Grounds“, zu dem ANNIHILATOR-Mastermind Jeff Waters ein Solo beigesteuert hat, und das finale „Repent“ wissen dann auch gänzlich zu überzeugen. Man braucht wohl nicht extra zu betonen, dass die „Elchkuh“ ihrem Spitznamen hier einmal mehr alle Ehre macht und alles in Grund und Boden growlt.

Für Death Metal Fans, die die alte Schule dieser Musik bevorzugen ist „Human Praey“ ein empfehlenswertes Album. Man darf gespannt sein wie CRITICAL MESS sich zukünftig entwickeln werden. Der Anfang ist jedenfalls gemacht. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:29 min
Label: Metalville/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 29.03.2018

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