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Wolfpack LoatheDa passt man einmal nicht genau auf und lässt sich von Oberflächlichkeiten täuschen, und schon hat man eine Scheibe vorliegen, die so gar nicht dem entspricht, was man erwartet hat. Bei genauerem Hinsehen fällt dann auf, dass hier lediglich eine Namensgleichheit besteht zu einer längst umbenannten Kapelle, die sich aber außer ihrem Namen kaum ähneln.

WOLFPACK kommen aus Paris und sind erst seit 2012 aktiv. Hier hätte man merken sollen, dass es sich nicht um die seit fast 20 Jahren umbenannte Band WOLFBRIGADE handelt, die sich damals mehrere Jahre ebenso nannte. Die Franzosen praktizieren ebenso wenig Crustcore und Punk, sondern eher eine sehr moderne Form von Metal und Hardcore mit einem dicken Anteil D-Beat, Djent und Nu Metal. Man fühlt sich gleich über 25 Jahre in die Vergangenheit versetzt, als solche Mucke noch für Erstaunen und Begeisterung bei gerade jungen Hörern sorgte. Die älteren Teilnehmer aber wirkten dabei immer etwas beschämt, wenn sie das Jungvolk bei ihren Hubschrauber- und Pseudokampfsportbewegungen von der Seite beobachteten.

Mir persönlich hat die Musik schon früher nicht allzu viel gegeben, und dieser Eindruck entsteht auch heute beim Durchhören von „Loathe“. Supertief gestimmt Gitarren, abgedämpfte, zusammenhanglose Gitarrenchunks, wie es so schön heißt, und ein monotoner, nichtssagender Brüllgesang, der ebenso abgehackt und leblos daherkommt. Dazwischen gibt es immer mal wieder melodischen Gesang, der etwas an HANGMAN‘S CHAIR erinnert, und einige recht gute Gitarrenläufe, aber schon nach der Hälfte des Albums rückt der Ausschaltknopf immer näher, auch wenn das Album noch keine 30 MInuten dauert.

Für Leute, die sich dieses Szenario gerne antun, den sei diese Band natürlich empfohlen, ältere Musikbegeisterte der härteren Gangart sollten hier vorsichtig herangehen. Leider hat mich der Zufall bzw. die Euphorie eines ähnlich gestalteten Schriftzugs zu dieser Band gebracht, aber auch gleichzeitig wieder von ihr weg. Aber wer weiß, vielleicht bekomme ich ja nach der Livevorstellung im Vorprogramm von INTEGRITY nochmal eine Besinnung. (Jochen)

 

Bewertung:

Jochen5,0 5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 26:28 min
Label: BDHW Records
Veröffentlichungstermin: 16.03.2018

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