The Lurking Fear - Out Of The Voiceless Grave

The Lurking Fear 2017Der Name Tomas Lindberg ist wohl jedem geläufig, er ist aus der harten skandinavischen Kante kaum wegzudenken. Beginnend als Shouter von AT THE GATES hat er sich schon bei vielen, teils namhaften Bands hoch geschrien mit seinem unverwechselbaren Organ. So wie es aussieht macht er das auch nur so lange wie er Bock darauf hat. Und wenn es zuviel wird, quittiert er den Dienst bei der einen Band und stellt sich einer anderen vor.

So auch geschehen bei THE LURKING FEAR. Diese junge Band wird schnell in aller Munde sein, denn hier machen gute Leute das, was sie am Besten können: Todesmetall der alten Schule in einer authentischen und ureigenen Version. Der Fünfer orientiert sich dabei an den Frühwerken von Bands wie AUTOPSY, MORBID ANGEL, DEATH, POSSESSED oder REPULSION. Mein erster Eindruck war allerdings von einer anderen Band benannt: MORGOTH. Und je öfter ich mir das Album anhöre, um so mehr Parallelen kann ich zu den deutschen Todesheroen ziehen. Auch wenn das von der Band vielleicht eher nicht beabsichtigt war, passt der Stil auf jeden Fall zu ihrer Vorliebe, den Death Metal der ersten Generation nachzustellen. Viel Schweden kann man hier nicht raushören, viel mehr Florida erklingt hier bei den zwölf Songs, die allesamt live aufgenommen wurden. Der düstere und teils rumpelnde Sound macht die Erinnerung an die frühen Neunziger noch lebendiger, die düsteren unheimlichen Geräusche und Sounds machen den Eindruck perfekt.

„Tompa“ Lindberg klingt ebenfalls anders, viel dunkler und kehliger und hält seine Standardstimme weitestgehend zurück, was „Out Of The Voiceless Grave“ zusätzlich zu einem Unikat macht, da es sich nicht wie jede andere Band mit Lindberg anhört. Hier wurde nicht die x-te Old School-Death-Metal-Combo exhumiert, sondern hier wurde sorgfältig überlegt und geplant, wie man dieses Erbe artgerecht antreten kann. Jeder der Musiker hat dabei zwar seinen eigenen musikalischen Hintergrund, der aber nicht zwangsläufig in die Musik von THE LURKING FEAR einfließen muss, sondern lediglich dazu dient, das Ergebnis bestmöglich an dem Vorhaben zu orientieren.
Auch wenn es bereits zahlreiche Bands gibt, die sich das Old-School-Emblem auf die Fahne schreiben, so ist THE LURKING FEAR doch wieder etwas anders und bei aller Düsterheit erfrischend. Hier darf man kein High-Tech-Geballer erwarten und kein überproduziertes Werk, sondern darf sich der Essenz des Death Metal in seiner Renaissance hingeben. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 42:14 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 11.08.2017

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