Dennis Dunaway„Schlangen, Guillotinen und ein elektrischer Stuhl - Meine Abenteuer mit der Alice Copper-Band“ so der vollständige Titel der Biografie des einstigen Bassisten der ALICE COOPER GROUP. Die Biografie wurde zusammen mit Chris Hodenfield geschrieben, der bereits für den legendären ROLLING STONE tätig war.

Dennis Dunaway erzählt in seinem Buch die Geschichte über seine Rolle bei der Entstehung eines ganzen Musikgenres, dem sogenannten Schock-Rock. In den Sechzigern begann er mit Vincent Furnier, Glen Buxton, Neal Smith und Michael Bruce eine beispiellose Karriere, die noch heute auf die Musikwelt nachwirkt. Dabei hält sich der Autor nicht, wie bei vielen Kollegen üblich, damit auf, seine Kindheitsgeschichte ausführlich zu beschreiben. Der Bassist erzählt auf sehr interessante und anschauliche Weise, was er alles mit der Band erlebt hat. Durch den wirklich guten Schreibstil gelingt es ihm dabei, dem Leser ein Bild von jeder Situation vor Augen zu halten. Und da gab es einige interessante und lustige Situationen.

Dabei ist besonders die Verwandlung von Vincent Furnier zu jenem Bühnencharakter ALICE COOPER sehr interessant. Überwiegend geht es dabei aber um den sehr guten Zusammenhalt und die damalige Stimmung innerhalb der Gruppe, die später leider aufgrund der Plattenfirma und Drogen stetig zerstört wurde. So wird auch die Drogensucht einzelner Mitglieder sehr deutlich und auf dramatische Weise beschrieben. Überraschenderweise verurteilt Dennis niemanden seiner damaligen Kollegen, wodurch zumindest meiner Meinung nach deutlich wird, dass die Mitglieder echte Freunde waren und nicht einfach nur eine Band. Daher ist es sehr traurig darüber zu lesen, wie sich manche Mitglieder zugrunde gerichtet haben. Einen späten Höhepunkt erlebt der Bassist mit dem Einzug in die „Rock And Roll – Hall Of Fame“, von der er ausführlich und auf charmante Weise berichtet.
Besonders die Musikszene der Sechziger lebt in dieser Biografie richtig auf, und man erhält als Leser einen guten Eindruck davon, wie das Gefühl der damaligen Zeit gewesen sein muss. Auch die Aufnahmen mit Bob Ezrin werden ausführlich abgehandelt, was sich als äußerst interessant erweist. Dabei dürfte es für viele Fans wohl besonders aufregend sein, etwas über die Zeit der Band zu lesen, bei der nicht „Poison“, sondern „I‘m Eighteen“ im Mittelpunkt stand.

Für Fans der Sechziger und natürlich ALICE COOPER-Fans ist dieses Buch unverzichtbar. Durch den gelungenen Schreibstil und die gute Übersetzung liegt hier ein wirklich tolles Zeitdokument vor, das einmal mehr zeigt, was die ALICE COOPER GROUP in ihren Anfangstagen alles geschaffen hat. Dennis Dunaway stellt sich als interessanter und bodenständiger Erzähler heraus, der wenig Groll gegen seine ehemaligen Partner hegt. (Pascal)


Bewertung:

Pascal9,0 9 / 10


Anzahl der Seiten: 351
ISBN: 978-3-85445-605-5
Verlag: Hannibal Verlag
Erscheinungstermin: 15.09.2016

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