NikkiSixx-LebenheisstleidenNIKKI SIXX veröffentlicht 2013 mit „Leben heißt Leiden" bereits sein zweites Buch. Als 2009 sein letztes Werk „The Heroin Diaries" erschien, schlug dieses ein wie eine Bombe. Zwar mag man an vielen Geschichten des Buches zweifeln, da sich Heroinsüchtige in der Regel nicht wirklich an etwas aus ihrer Zeit im Rausch erinnern können, dennoch war das Buch äußerst lesenswert. „Leben heißt Leiden" schlägt nun einen etwas anderen Weg ein und beschäftigt sich mehr mit der Kunst von NIKKI SIXX.

Womit hauptsächlich die Fotografie gemeint ist, „Leben heißt Leiden" ist allerdings kein einfaches Fotobuch. In insgesamt sieben Kapiteln erzählt uns NIKKI SIXX noch einiges über sein Leben, über all das, was er durchgemacht hat und immer noch durchmacht. Dabei spiegelt sich seine Persönlichkeit und seine Psyche durchaus in seinen Bildern. In fast jedem Kapitel wird deutlich, dass er sich ständig missverstanden fühlt. Mit Worten wie „Versteht ihr mich jetzt?!" weist er seine Leser mehr als einmal deutlich darauf hin. Was letzten Endes bleibt, ist der Eindruck, dass NIKKI SIXX einige schwere Probleme hat und nach wie vor mit Ihnen zu kämpfen hat. Zwar lebt er mittlerweile clean und möchte keine Drogen mehr anrühren, doch wer kennt diese Geschichten nicht? Ich möchte nichts herauf beschwören, aber meistens enden solche Vorsätze mit irgendwelchen Rückfällen. Doch hier soll es darum gar nicht gehen, man bekommt einen sehr intensiven Eindruck von der teils kranken Psyche eines Mannes, der sehr viel durchlebt hat und nach wie vor darunter leidet. Der Titel „Leben heißt Leiden" macht dem Buch also alle Ehre.

Die einzelnen Kapitel erzählen zum Teil die Entstehungsgeschichte der gezeigten Fotos, des Weiteren gibt es interessante Anekdoten aus dem Tourleben mit SIXX.A.M. oder eben auch seiner Hauptband MÖTLEY CRÜE. Ein paar Seiten der Tagebücher der 2009er Tour von MÖTLEY CRÜE sind ebenfalls enthalten und erzählen auch von der schwierigen Trennung von Kat Van D. Immer wieder geht NIKKI SIXX sehr eingängig auf seine Kindheit und die dadurch entstanden „Schäden" ein. Zum Beispiel durch die Vernachlässigung seiner Mutter, welcher er heute aber verzeiht. All das ist wirklich sehr persönlich und ehrlich_ und gibt dem Buch eine gewisse Tiefe. Zum Teil verlieren sich die Kapitel aber auch in Gedankenfetzen. An all diesen Stellen ist es recht schwierig, als Leser zu folgen. Dennoch ist „Leben heißt Leiden" ein sehr lesenswertes Buch, auch wenn nicht ganz so wie „Heroin Diaries".

Die Aufmachung des Buches kann sich ebenfalls sehen lassen. Auf sehr hochwertigem Papier kommen die Fotos sehr gut rüber. Auch am restlichen Design des Buches wurde nicht gespart, mit viel Detailverliebtheit wurden die einzelnen Seiten gestaltet, und die Bilder fügen sich immer passend dazu ein. Die Übersetzung von Jenny Rönnebeck (RockHard) ist sehr gelungen, wie schon bei "Dee Snider - Mein Leben als Twisted Sister" finden sich kleine *-Bemerkungen unter dem Text, welche verschiedene Begriffe weiter erläutern.

Scheint „Leben heißt Leiden" auf den ersten Blick ein reines Foto- oder Kunstbuch zu sein, stellt sich bereits beim ersten Aufschlagen heraus, dass es weitaus mehr ist. Hier bekommt der Fan weitere Einblicke in die Psyche und das Leben eines Mannes, den man auf den ersten Blick vollkommen falsch einschätzt. Für Kunst- und Fotografie-Liebhaber ist „Leben heißt Leiden", genau wie für MÖTLEY CRÜE- oder NIKKI SIXX-Fans, ein wirklich gelungenes Buch, mit kleineren Schwächen. (Pascal)


Bewertung: 7,5 / 10 

Anzahl der Seiten: 224
ISBN: 978-3931624736
Verlag: I.P.-Verlag
Erscheinungstermin: 30.08.2013

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