neilyoung"Erfinder des Alternative Rock", "Folk-Ikone", "Country-Erneuerer", "Gitarrengott", "Godfather Of Grunge", etc. Die Liste der Titel, die man NEIL YOUNG schon verlieh, ist ähnlich lang wie seine Karriere. Selten stand ein Künstler so für die Freiheit des Ausdrucks, selten war einer so authentisch und gerade deswegen so unbequem. Wie auch immer man zu ihm stehen mag, der knorrige Kanadier hat die Geschichte der Rockmusik in den letzten fast fünfzig Jahren entscheidend mitgeprägt. Ebenso überraschend wie einige Wendungen in seiner musikalischen Vita, sind auch seine Konzerte, bei denen man nie weiß, was man bekommt. Das macht den 67-jährigen auch heute noch so spannend, denn selbst auf der Bühne ist der Barde unangepasst. Am 11. Juli 2013 gastiert er auf seiner Europa-Rundreise in der Rockhal im luxemburgischen Esch-Sur-Alzette, Geschichtsstunde, lebendige Rockmusik und Pflichttermin in einem.

Der lange Weg des Mannes begann 1967 bei BUFFALO SPRINGFIELD, mit denen er seinen ersten Hit "For What It´s Worth" hatte. Hier lernte er Stephen Stills kennen, der ihn später zu der Folkrock-Supergroup CROSBY, STILLS & NASH holen sollte. Seine Solokarriere nahm mit seinem dritten Album "After The Goldrush" richtig Fahrt auf und errichten 1972 mit "Harvest" den ersten Höhepunkt. Dieses eher ruhige Werk war klar von seiner Arbeit mit CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG geprägt, während er mit seiner Begleitband CRAZY HORSE weitaus härter in die Saiten seiner Les Paul griff.

Nach weiteren Hits wie "Cortez The Killer" setzte er dem Punk "Hey Hey My My" und das Album "Rust Never Sleeps" entgegen. Auch hier war NEIL YOUNG ein Gratwandler zwischen akustischer Singer/Songwriter-Romantik und krachenden Akkorden. Richtig greifbar wurde der Sturkopf nie, noch nicht einmal politisch; während er bei vielen Konservativen in Ungnade fiel, wurde er in der Reagan-Ära oft als Patriot beschimpft. In der Phase geriet er sogar wegen seinem künstlerischen Output mit seinem Label aneinander. Obskure Platten wie "Landing On Water" wurden sogar Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen.

Mit "Freedom" kam er 1989 wieder in die Spur zurück, "Rockin´ In The Free World" wurde zur Hymne einer Generation. Und diese Generation nahm ihn im musikalischen Umbruch als Vorbild, auch wenn er sich mit Scheiben wie "Harvest Moon" dem Grunge zuerst entzog. Die Anerkennung seiner Vorreiterrolle hielt er sich für "Mirrorball" auf, welches er zusammen mit PEARL JAM einspielte, und das mit "Downtown" sehr erfolgreich wurde. Der Mann war auch einer der ersten, die die Unplugged-Welle ins Rollen brachten und bis heute einer der besten Gigs der Serie ablieferten.

Der Querkopf konnte von nun an tun und lassen, was er wollte, sei es das Blues-lastige "Are You Passionate?" oder die krude Lärmorgie "Fork In The Road", seine Anhänger nahmen alles dankbar an. Nebenbei beschäftigt er sich allerlei Projekten, die mit Musik weniger zu tun haben. An seinem umweltfreundlichen Automobil tüftelt er schon Jahrzehnte, auch wenn er da immer wieder Rückschläge hinnehmen musste. Doch auch hier geht der Rock-Übervater unbeirrbar seinen Weg. Der führte ihn im letzten Jahr wieder zu seinem lautesten Band-Vehikel, mit dem er das Coveralbum "Americana", sowie "Psychedelic Pill" aufnahm. Mit CRAZY HORSE ist er nun auch jetzt wieder unterwegs, aber wetten, seine Show dreht sich nicht nur um Material, welches er mit dieser Truppe eingespielt hat. Es bleibt spannend. (Pfälzer)

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