Volbeat als Headliner auf dem SwedenRock bestätigt, Ticketverkauf beginnt am Mittwoch

swedenrock flagGroße Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, und auch das SwedenRock-Festival, welches vom 03.-06.Juni 2020 im südschwedischen Sölvesborg stattfindet hat seine Vorboten ausgesandt. Nicht weniger als ein Drittel der Bands der kommenden Ausgabe wurden kürzlich veröffentlicht, wobei mit VOLBEAT schon der erste Headliner fest steht. Das größte skandinavische Open Air bietet wie immer ein reichhaltiges Programm aus allen Sparten der Rockmusik von Blues bis zu extremen Spielarten und kann durch sein Flair überzeugen.  Wer noch nie dort war, schaut sich am besten mal unseren Bericht vom letzten Jahr an, um sich einen Eindruck über das großartige Event zu machen. Und wer im nächsten Jahr noch so alles spielt und was es sonst Neues gibt erfahrt ihr weiter unten.

VOLBEAT
Immer wieder erzählen mir Leute, sie hätten die Band im Saarbrücker Roxy gesehen, einem kleinen Schuppen in den Outskirts. Unglaublich, wie sie mittlerweile auf der ganzen Welt die Stadien mit ihrem Rockabilly Metal füllen. Auf der Tour zu ihrem neuen Album „Rewind-Replay-Rebound“ machen sie auch auf dem SwedenRock Station, natürlich auf der Position ganz oben im Billing, wo sie zuletzt 2014 standen.

BLUE ÖYSTER CULT
Die erste echte Metalband der USA, die Metalband des nachdenklichen Menschen, die Erfinder des Metal-Ümlauts, nicht einen Titel, denen man der Legende nicht verpassen könnte. Sie gehören zu den wenigen Größen der Siebziger, denen es gelang, den Sound der Achtziger ohne Einbußen an Qualität in ihren Sound zu integrieren. Mit „Don´t Fear The Reaper“ hat man neben anderen Klassikern eine der unsterblichsten Rockhymnen überhaupt geschaffen. Im nächsten Jahr wollen Bloom, Roeser und Co.  noch einmal groß durchstarten, mit neuem Album, Livereleases und einem Gig in der Norje Bucht.

NIGHTWISH
Hier kann ich mit meiner Geschichte nachziehen, da ich die Band einst  in der Ludwigsburger Rockfabrik gesehen habe. Auch die Finnen sind mittlerweile um das Vielfache größer und haben die große Welle finnischer Metalbands in den Nullerjahren losgetreten. Derzeit sind sie im Studio, um das neue Album einzuspielen, ob es davon etwas zu hören gibt, steht noch nicht fest. Doch auch das Programm ihrer „Decades“-Best of-Tournee würde alle Münder offen stehen lassen.

SONATA ARCTICA
Eine die von dem Boom profitierte war sicherlich die Truppe um Sänger Tony Kakko. Mit Zutaten sowohl aus dem progressiven als auch dem kommerziellen Ufer schufen sie eine eigene Identität. Derzeit sind sie mit ihrem jüngsten Dreher „Talviyö“ im Gepäck unterwegs und haben es nicht ganz so weit.
AMARANTHE
Mit noch mehr Pop-Appeal biegen die Schweden um Elize Ryd um die Ecke Sicherlich ist ihre Nähe zum Dance Pop nicht unumstritten, aber der Erfolg vor allem von „Helix“ gibt ihnen Recht. Dazu setzen sie härtere Klänge gerne als Konter dagegen.
UNLEASH THE ARCHERS
Zwischen den beiden Polen pendeln auch die kanadischen Newcomer mit Frontdame Brittany Slayes. Im neuen Jahr wird es weiteres Album geben, welches die Combo dann am Start hat.
FREEDOM CALL
Im Kanon der sehr kitschigen Power Metal-Formationen dürfen die Erlanger natürlich nicht fehlen. Was in ihrem Fall aber keinesfalls abwertend ist, denn der Mitsingfaktor wird auch Sölvesborg mitreißen. Und Spaß machen die Jungs ohne Ende, darauf kommt es doch vor allem an.

ACCEPT
Natürlich stehen sie als Deutsche im Schatten der übergroßen Legende unseres Landes, die auch den schwedischen Metal entscheidend geprägt hat. Die Solinger setzten der NWOBHM etwas Ebenbürtiges entgegen und waren in den Achtzigern eine der größten Metalacts des Planeten. Seit zehn Jahren können sie mit dem neuen Sänger Mark Tornillo an die alten Erfolge anknüpfen und stellen ihren Klassikern wie „Balls To The Walls“ und „Fast As A Shark“ Nummern wie „Stalingrad“ an die Seite.
RAGE
Ihre direkten Erben kommen aus dem Ruhrpott und haben ähnlich wie die Urväter eine Liebe zur klassischen Musik. Mittlerweile sind sie wieder in klassischer Trio-Besetzung unterwegs und werfen unermüdlich neue Scheiben auf den Markt, im Januar folgt mit „Wings Of War“ das 25ste.
MERCYFUL FATE
Eine der weitere eminent wichtige Metalband der Achtziger war die erste Truppe von KING DIAMOND, der heute auch solo unterwegs ist. Der bürgerlich Kim Bendix Petersen getaufte exzentrische Sänger ist nach vielen gesundheitlichen Problemen zurück und wird uns die alten Klassiker wie „Curse Of The Pharao“ und „Into The Coven“ servieren, die sogar METALLICA beeinflussten.
SORCERER
Als eine ihrer Erben können die schwedischen Doomer bezeichnet werden, die es in den Achtzigern nie über den Demostatus hinaus schafften. Doch seit ein paar Jahren fahren sie auf der Retrowelle die Ernte mit Scheiben wie „In The Shadow Of The Inverted Cross“ ein.
EVERGREY
Etwas progressiver gehen ihre Landsleute mit diesen Wurzeln um und haben daraus ihren völlig eigenständigen Stil geschaffen. In Sachen Melancholie sicher mit Doom vergleichbar, packen sie ebenso Hymnik und etwas Elektronik in ihr Gebräu, welches auf Alben wie „The Storm Within“ und „The Inner Circle“ präsentieren.

OPETH
Wie man im Land der Elche sich komplett seinen progressiven Phantasien hingibt, hat Mikael Åkerlunds Band schon immer eindrucksvoll bewiesen. Im Death Metal beheimatet baute man nach und nach alles ein, was die Siebziger von Prog – über Art – bis Kraut Rock zu bieten hatte. Auf ihrem kürzlich erschienenen schwedischen Longplayer „In Cauda Venenum“ treiben sie das komplett auf die Spitze und spielen in ihrer eigenen Liga.
DEVIN TOWNSEND
Nicht weniger exzentrisch war bisher der kanadische Tausendsassa unterwegs. Ob heftig mit  STRAPPING YOUNG LAD, episch mit OCEAN MACHINE oder völlig abgedreht als Zilltoid, der Mann ist immer für eine Überraschung gut. Ein ideales Kontrastprogramm für Kenner im nächsten Jahr.
ORPHANED LAND
Wie man Welten miteinander verbindet zeigen die Israeli, die auch die verfeindeten Lager in ihrer Heimat verbünden wollen. Um das deutlich aufzuzeigen, haben sie allerhand folkloristische Motive verschiedener Ethnien wie selbstverständlich in ihre Musik eingebaut.


RAUBTIER
Eher moderner sind die Industrial Metaller unterwegs, welche seit zehn Jahren in Schweden ihr Unwesen treiben. Auch sie singen in ihrer Landessprache, was eine weiter interessante Note hinzu fügt.
CLAWFINGER
Eine Band, welche von Schweden aus schon ein modernes Genre mitbestimmt hat, kommt mit den Mannen von Zak Tell im nächsten Jahr zu Besuch. Ihr Debüt „Deaf Dumb Blind“ gehört zu den wichtigsten Werken des Neunziger Crossover.
BOMBUS
In dem Jahrzehnt liegen auch die Wurzeln der Heavy Rocker, wenngleich sie sich auch gerne vor den Seventies verbeugen. Mit dem aktuellen „Vulture Culture“ werden sie auch Sölvesborg rocken.

DAD
Damals wurde auch die schon in den Achtzigern gegründeten Rocker von D-A-D groß, auch wenn sie ihren ursprünglichen witzigen Namen ändern mussten. Mit „A Prayer For The Loud“ sollte eigentlich alles gesagt sein, wem das nicht reicht, der erinnert sich an die Headliner-Show am Mittwoch im Jahre 2015, als wahrlich die Bühne brannte.
NASHVILE PUSSY
Ebenso herrlich retro sind die Amerikaner, die es ebenfalls so richtig krachen lassen. Mit zwei Damen im Line-Up erhöht sich natürlich der Coolness-Faktor noch weiter, wobei das alleine die viele Southern und Psychedelic-Zitate tun würden.
KADAVER
Und weiter geht die Reise zurück in die Siebziger mit dem Berliner Trio, das auf der Bühne komplett steil geht. Bei den Liebhabern von Dracula und Bärten macht sogar Drummer „Tiger“ mehr Stageacting als mache Bands zusammen.
WITCHCRAFT
Sie können getrost als Mitbegründer dieser Welle angesehen werden, bereits 2004 als die Rockwelt gerade vom Metalcore und Melodic Death überrollt wurde, gruben sie die Wurzeln hervor. Und sie gehen weiter voran, stellen die damalige Herangehensweise vor die typischen Sounds und Kompositionen.
ERIC GALES
Retro ist Blue sicherlich auch, doch das Genre ist derzeit brandaktuell und erfährt auch viele neue Ideen. Der Mann aus der Riege der Mitte der Siebziger geborenen Asse gehört sicher zu den größten Innovatoren der Szene, was er zuletzt auf „The Bookends“ bewies.

KINGDOM COME
Vom Blues stark inspiriert war auch die Hair Metalszene der ausklingenden Achtziger, als Bands wie CINDERELLA und EUROPE ihrem Stil Tiefe verleihen. Eine der besten Bands dieser Ära war zwar als LED ZEPPELIN-Kopie verschrien, doch ihre ersten beiden Alben sind bis heute großartig. Und bis auf Sänger  Keith St.John in Originalbesetzung werden sie die Hits dieser zwei Kracher zum Besten geben.
JEAN BEAUVOIR
Als Mainman von VOODOO X hat er in der Zeit auch ein starkes Statement abgeliefert doch der Mann mit der Mohawk-Frisur war schon zuvor aktiv. Auch für KISS hat er schon reichlich melodische Hard Rock-Songs geschrieben.
HAREM SCAREM
Eine der melodischen Hard Rockbands, welche die Neunziger überlebt haben, sind die Kanadier, bei denen Sänger Harry Hess auch nebenher als Produzent erfolgreich ist. Derzeit werkeln sie an ihrem bereits fünfzehnten Longplayer, welcher bis dahin wohl veröffentlich ist.
ECLIPSE
Ihre Labelkollegen aus Schweden haben erst ganz frisch mit „Paradigm“ abgeliefert und gehören zu den derzeit stärksten Acts der Szene. Dazu ist Sänger Erik Mårtensson am Projekt W.E.T. beteiligt.

ALESTORM
Melodisch in anderer Art sind die Piratenmetaller von ALESTORM, die neben der Viking Metal-Welle her segelten. Bierselig und mit hohem Spaßfaktor sind sie ein Garant für eine feucht-fröhliche Bühnenparty.
BELPHEGOR
Nicht dem extremen Stoff entwachsen ist hingegen das österreichische Rollkommando BELPHEGOR. Hellmuth und seine Männer haben in all den Jahren nie irgendwelche Kompromisse gemacht und führen heute den Underground ihrer Heimat an.
NILE
Kompromisse haben auch die Ägyptologen aus  South Carolina nie gemacht. Hochtechnisch, lyrisch und musikalisch im Land der Pharaonen verankert, zeigen Karl Sanders, George Kollias und Co. Was man aus Instrumenten alles heraus holen kann.
GOJIRA
Da setzen die Franzosen sogar noch einen drauf und verpassen dem ganzen einen modernen Anstrich. Eine der innovativsten extremen Bands wird bis dahin ein neues Album am Start haben, auf welchen sie sich wieder komplett weiter entwickelt haben werden.

Doch auch die Macher des SwedenRock schlafen nicht und denken sich für das nächste Jahr wieder viel Neues aus, um die Qualität weiter zu erhöhen. So wird das Gelände erweitert werden, um das teilweise Gedränge in dem Jahr zu entschärfen. Dadurch können einige Engstellen erweitert werden, um Stauungen von vorneherein zu vermeiden. Mit den Maßnahmen kann auch der Zufluss zum Gelände erhöht werden, so dass der Eingangsbereich vergrößert und die Crew dort verstärkt wird. Wie das alles aussehen wird, ist noch nicht ganz klar, die Pläne werden im Frühjahr auf der Homepage zu sehen sein.

Vergrößert werden soll auch das Essensangebot, wobei ich mich frage, was da noch kommen soll, da das Festival da Maßstäbe setzt. Alleine schon, dass das Weinangebot ausgebaut werden soll, sagt schon viel über die kulinarischen Annehmlichkeiten aus. Dazu werden die Essensstände ausschließlich auf umweltfreundliche Materialien beim Wegwerfgeschirr setzen.

Und zu guter Letzt wird der Auftaktmittwoch inklusive Rock Stage – Konzerten ausgebaut und die Zahl der Bands auf insgesamt Neunzig erhöht.

Wer noch mehr wissen will, der schaut auf der Homepage nach.

Dort findet ihr auch die Konditionen zum Ticketverkauf, der am Mittwoch, den 27. November um 11 Uhr startet. Da vor allem die Vier-Tages-Tickets schnell ausverkauft sein werden, heißt es sich ranhalten. (Pfälzer)

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden