Flogging Molly + Benzin (12.08.2014, Saarbrücken)

live 20141208 floggingmolly02FLOGGING MOLLY haben sich im Saarland in den letzten Jahren bereits einen sehr guten Ruf als hervorragende Liveband erspielt. Kein Wunder, kann man sie doch im Schnitt alle 2 Jahre in der Garage bewundern. Am 12.08.2014 waren die Folk-Rocker wieder zu Gast, da habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, mir das Spektakel selbst mal zu Gemüte zu führen, schließlich höre ich die Band bereits seit Jahren und hatte die Gelegenheit noch nie, sie auch mal auf der Bühne zu bewundern.
Also war ich ca. um 19:30 Uhr vor Ort und zunächst etwas geschockt: so brechend voll habe ich die gute alte Garage bisher äußerst selten erlebt. Die letzten Tickets sind an dem Abend noch über den Tresen gegangen, daher prangte dann auch kurz darauf ein "Ausverkauft"-Schild über dem Eingang und nicht nur ich dürfte das Gefühl gehabt haben, eine Sardine in einer Büchse zu sein. Kurz gesagt: der Laden war schon wirklich sehr, sehr voll.

BENZIN
Die Vorband BENZIN aus Ulm betrat dann pünktlich um 20 Uhr die Bühne und eröffnete ihr Set. Musikalisch handelt es sich bei Benzin um schnörkellosen deutschsprachigen Rock. Der Vierer aus Ulm machte seine Sache gut, das Publikum ging gut mit und dementsprechend konnten die Jungs alle gut für den Main Act des Abends vorbereiten. Die Band wird sicher keine Originalitätspreise gewinnen, denn dafür klang die Musik doch zu sehr nach anderen typischen Vertretern des deutschen Rocks, aber man konnte sich das ganze gut anhören und der Auftritt war von Spielfreude und guter Laune geprägt. Der Sound war leider nicht gerade heldenhaft, der Gesang vom Frontmann ging ziemlich in den Gitarren und vor allem den Drums unter. Ärgerlich. Insgesamt aber ein gelungener Auftritt, mit dem die Band sicher positiv für sich werben konnte, wenn es auch stilistisch sicher nicht zum irischen Folkrock der Hauptattraktion passt.

Setlist BENZIN:
Bewegung
Streichholzschachtelmasterplan
Ton
Licht Aus Las Vegas
Mann Über Bord
Lang Lebe Der King
Sommer 96
Chor Der Kaputten

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FLOGGING MOLLY
BENZIN waren um 19:30 Uhr mit ihrem Set durch und nach einer halbstündigen Umbaupause betraten um 21 Uhr FLOGGING MOLLY unter großem Applaus die Bühne. Die sympathische Truppe aus den USA zeigte sich extrem gut aufgelegt und legte gleich mächtig mit "Screaming At The Wailing Wall" und "(No More) Paddy's Lament" los. Das Publikum ging dabei von Anfang an richtig gut mit, die enorme Spielfreude und die Sympathie der Band strahlten von der Bühne richtig auf uns alle ab.

So richtig explosiv wurde es dann das erste Mal mit "Every Dog Has Its Day". Der Song fordert einem ein ums andere Mal richtig was ab. Hier tat es mir auch das erste Mal leid, dass es dermaßen brechend voll war, dass man kaum eine Chance hatte, sich zu bewegen und richtig mitzugehen. Aber natürlich ist es für die Band was tolles, vor so einer Crowd spielen zu können. Dave King und Co. hängten sich wirklich komplett rein und gaben Gas ohne Ende, so dass alle im Publikum innerhalb kürzester Zeit schweißgebadet waren. Mit der von Profis gewohnten Routine hangelte man sich durch das Set, ohne dass es sich zu irgendeinem Zeitpunkt angefühlt hätte wie Routine, und das ist das Tolle an FLOGGING MOLLY. Ich hatte zu keinem einzigen Zeitpunkt das Gefühl, dass sich irgendjemand auf oder vor der Bühne gelangweilt hätte. Da kam eine derartige Spielfreude rüber, wie sie heutzutage bei Bands, die schon so lange im Geschäft sind, leider selten geworden ist. Scherze mit dem Publikum, Toasts, Handschläge mit Leuten in der ersten Reihe, das alles ist man von wenigen Bands gewohnt, aber bei FLOGGING MOLLY ist das Standard. Kein Wunder, dass sie bei ihren Fans so einen guten Ruf genießen.

Ob bei Highspeed-Stücken wie "Drunken Lullabies", "Swagger" oder "Devil's Dance Floor" oder eher getragenen Nummern wie "Float" und "If I Ever Leave This World Alive", die Band demonstrierte zu jedem Zeitpunkt außergewöhnliches Können und hohe Energie. Einfach fantastisch. Da wundert es auch niemanden, dass es etliche Crowdsurfer gab, dass überall mit vollem Einsatz mitgesungen, mitgeklatscht und mitgetanzt wurde, ohne dass es großer Ermunterungen durch die Band bedurfte.
Nach ca. 90 min. forderte das Publikum dann noch lautstark eine Zugabe. FLOGGING MOLLY erhörten die Bitten natürlich und legten noch drei Songs obendrauf, nach insgesamt guten 100 min. Musik ging die Band dann erschöpft, aber wohl ziemlich zufrieden endgültig von der Bühne. Dieses Konzert war einfach ein gigantisches Fest und durch und durch eine gelungene Sache, auch wenn ich "Laura" vermisst habe, aber bei der Auswahl, die FLOGGING MOLLY mittlerweile haben, bleibt irgendwas immer auf der Strecke und mit insgesamt 23 Songs war die Setlist schon sehr üppig.

Der Sound war glücklicherweise etwas besser als bei BENZIN, insgesamt ganz ok, aber keine Glanztat. Zu dominante Drums, zu dominante Gitarren, da ging leider die filigrane Geige das ein oder andere Mal ziemlich unter, auch der Gesang war an manchen Stellen leider nur schlecht herauszuhören. Sehr schade, denn wenn der Sound etwas sauberer gewesen wäre, hätte dieses Konzert das Prädikat "perfekt" verdient gehabt. So bleibt es ein absolut gelungener, spaßiger Abend mit grandioser Musik und einem ganz kleinen Wermutstropfen. (Dennis)

Setlist FLOGGING MOLLY:
Screaming At The Wailing Wall
(No More) Paddy's Lament
Every Dog Has Its Day
Revolution
Whistles The Wind
Drunken Lullabies
Life In A Tenement Square
Saints And Sinners
Requiem For A Dying Song
This Present State Of Grace
The Son Never Shines (On Closed Doors)
Us Of Lesser Gods
Tobacco Island
Rare Old Times
Devil's Dance Floor
The Likes Of You Again
Swagger
Float
Salty Dog
What's Left Of The Flag
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Black Friday Rule
Seven Deadly Sins
If I Ever Leave This World Alive

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Alle Fotos von Frank

Kategorie: Konzerte