live 20131122 0200 empyrium klEMPYRIUM live – das erlebt man nun wirklich nicht alle Tage, macht sich die Band, was Konzerte angeht, doch sehr rar: Obgleich schon seit 1996 aktiv (mit 9 Jahren Pause zwischen 2002 und 2011), gab man erst 2011 in Leipzig sein erstes Konzert überhaupt, dem 2012 in Bochum das zweite folgen sollte. 2013 nun scheint im Hause EMPYRIUM die Tour-Wut ausgebrochen zu sein: Es standen sage und schreibe zwei Konzerte auf dem Plan!

Das erste Konzert dieser „Tour“ fand am 22.11. in der stimmungsvollen Atmosphäre der Berliner Passionskirche statt (das zweite zwei Tage später in Brasov, Rumänien. Warum ausgerechnet dort? Man weiß es nicht…). Einlass sollte um 19 Uhr sein. Als ich um halb acht um die Ecke komme – denn weiter ist die Passionskirche von meiner Wohnung nicht entfernt – trifft mich doch ein kleiner Schlag: Eine circa fünfundzwanzig Meter lange Warteschlange erwartet mich, die sich zudem kaum nach vorne bewegt. Nette Leute in der Schlange (und der freundliche Brezelverkäufer mit seinem Füllhorn voller uriger Brezeln) machen die Wartezeit dennoch erträglich. Und zumindest regnet es nicht. Um kurz nach acht bin ich dann endlich drin.

DUNCAN EVANS
Mit etwas Verspätung betritt gegen halb neun DUNCAN EVANS die Bühne, der von dem Akkordeonspieler Phil Wilcox begleitet wird. Gespielt werden Songs von Evans’ an diesem Tage (22.11.) erscheinenden Debüt-Album „Lodestone“. Offen gestanden habe ich von Evans noch nie etwas gehört und habe mich im Vorfeld auch nicht näher mit ihm befasst. Die Musik, die der Sänger und Gitarrist selbst als Dark Folk bezeichnet, ist ganz unterhaltsam, haut mich aber nicht wirklich vom Hocker und wird auf Dauer auch etwas eintönig. Viele im Publikum sehen das wohl ähnlich: Der Applaus fällt eher höflich aus.

EMPYRIUM
Dann ist es soweit: Unter frenetischem Applaus betreten EMPYRIUM die Bühne. Das Line-Up liest sich wie ein „Who is Who“ des Prophecy-Rosters: Die Kern-Band bestehend aus Markus Stock alias Schwadorf (Gitarre, Gesang) und Thomas Helm (Keyboard, Klavier, Gesang) wird verstärkt durch Konstanz (THE VISION BLEAK) am Schlagzeug, Eviga (DORNENREICH) und Neige (u.a. ALCEST) an den Gitarren, Fursy Teyssier (LES DISCRETS) am Bass, Aline Deinert (NEUN WELTEN) an der Violine und Christoph Kutzer (REMEMBER TWILIGHT) am Cello. Ein ziemlich wild zusammen gewürfelter Haufen, könnte man meinen. Doch die Band spielt tadellos zusammen, als würde sie seit Jahren nichts anderes tun. Hier sind absolute Vollblut-Musiker am Werk, das ist nicht zu überhören.

Das Konzert beginnt mit „The Days Before The Fall“ vom kommenden Album „The Turn Of The Tides“. Der Sound ist absolut amtlich, die Akustik in der Kirche prima. Lediglich das Schlagzeug ist mir persönlich etwas zu laut, so dass der Sound passagenweise etwas schepprig ist. Das Publikum geht vom ersten Song an richtig mit. Man spürt förmlich die große Sympathie, die der Band entgegengebracht wird.

Zwischen den Songs gibt die Band sich eher wortkarg, es gibt so gut wie keine Ansagen. Atmosphäre ist bei EMPYRIUM eben Trumpf und diese würde durch ständige Ansagen gestört werden, so dass ich der Band den Mangel an Interaktion mit dem Publikum nicht negativ auslege. Im Gegenteil: Die Musik spricht ohnehin für sich.

live 20131122 0201 empyrium kl Kopielive 20131122 0202 empyrium kl Kopie

Bei der Setlist gibt es keine Überraschungen: Sie ist im Wesentlichen mit der von den vorherigen Konzerten bekannten identisch. Lediglich nach „Mourners“ wird das kurze Klavier/Violine-Duett „Fossegrim“ eingeschoben und nach „Many Moons Ago“, „With The Current Into The Grey“ – ein weiteres Stück vom kommenden neuen Album. Beendet wird der Abend mit dem stillen „Das Blau-Kristallne Kämmerlein“. So still und respektvoll das Publikum während des Konzerts war, so stürmisch fällt nun der Applaus aus.

Insgesamt war das ein Konzertabend, an den ich noch lange zurückdenken werde. EMPYRIUM live zu erleben ist einfach ein seltenes Erlebnis und eines, das sich wirklich absolut lohnt. Wenn ihr jemals die Gelegenheit dazu habt – tut es!

Setlist EMPYRIUM:
The Days Before The Fall
The Franconian Woods In Winter's Silence
Where At Night The Wood Grouse Plays
Heimwärts
Mourners
Fossegrim
Die Schwäne Im Schilf
Dead Winter Ways
Der Weiher
--------------------------------------
Many Moons Ago
With The Current Into The Grey
Das Blau-Kristallne Kämmerlein


Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015