Monster Magnet + My Sleeping Karma (04.12.2012, Saarbrücken)

Monster Magnet Mittlerweile ist es schon fast 2 Jahre her, dass MONSTER MAGNET ihr „Mastermind" veröffentlichten. Nachdem die Band bereits einige Krisen in der Vergangenheit überwunden hatte, stieg vor der letzten Tour der langjährige Gitarrist Ed Mundell aus. Der Tour brachte das aber keinen Abbruch, mit Garret Sweeny (RIOTGOD) wurde schnell ein Ersatzmann gefunden. Diesen hat es bis heute in der Band gehalten und somit ist er auch auf der aktuellen Tour dabei. Für diese haben sich MONSTER MAGNET etwas ganz Besonders für ihre Fans einfallen lassen. Nachdem „Dopes To Infinity" auf der Club-Tour Ende 2011 vollständig gespielt wurde, wird auf der aktuellen Tour nun das Debüt „Spine Of God" vollständig aufgeführt. Kurz nach dem ersten Schneetreiben machten MONSTER MAGNET am 04.12.2012 in der Garage in Saarbrücken halt und brachten den Fans das, was sie erwarteten. 1-A Stoner Rock.

MY SLEEPING KARMA

Eine passendere und bessere Vorband als MY SLEEPING KARMA ist für MONSTER MAGNET eigentlich fast nicht denkbar. Was diese vier Herren aus Aschaffenburg an diesem Abend auf die Bühne zaubern, lässt sich wohl am ehesten mit dem Wort „Sagenhaft" beschreiben. Dabei stört es nicht, dass es sich bei der Musik um reine Instrumentalmusik handelt. Die Atmosphäre, die herrscht lässt einen komplett den Alltag vergessen und in eine andere Welt eintauchen. So geht es wohl auch den Musikern selbst, denn diesen sieht man zu jeder Minute den Spaß an, den sie offensichtlich haben. Gerade Basser Matte hat ein ständiges Grinsen auf dem Gesicht.

Dementsprechend gut kommt die Band auch beim Publikum an und wird mit starkem Applaus belohnt. Obwohl die einzelnen Songs zum Teil sehr lange ausfallen, stört dies kaum und man versetzt sich richtig in Trance. Der Sound sticht dabei besonders heraus, dieser nimmt einen fast vollständig ein. Selten so etwas erlebt. Schade nur, dass die Band offensichtlich durch Verkehrsbehinderungen erst um 20:15 anfangen konnte und ihr Set damit bereits um 20:50 beenden musste. Die Band hatte jedenfalls riesigen Spaß und bedankte sich mehrmals beim Publikum für den starken Applaus, sollte MY SLEEPING KARMA nochmal in die Nähe kommen, kann ich jedem nur empfehlen, sich die Band mal etwas genauer anzuschauen. Ganz großes Kino!

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MONSTER MAGNET

Was schon einmal positiv auffällt sind die T-Shirt Preise, denn diese sind ausnahmsweise mal fanfreundlich. Wurde bei der letzten Tour noch knapp 30 Euro für ein Tourshirt verlangt, kostet dieses heute gerade mal 15 Euro, was für ein Tourshirt in der heutigen Zeit schon ein Schnäppchen ist. Dementsprechend gut verkauften sich die Shirts auch.

Als die Band gegen 21:15 auf die Bretter steigt, fällt jedem wohl als erstes auf, dass Dave Wyndorf mittlerweile fast wieder seine alte (schlanke) Form angenommen hat. Offensichtlich hat er seine Krise überstanden und es geht ihm gut. Hoffen wir, dass es so bleibt. Die Droge die ihn schließlich fast schon einmal getötet hat, ist nicht umsonst eine der Gefährlichsten.

Begonnen wurde das Set, wie nicht anderes zu erwarten mit „Pill Shovel" und in den darauf folgenden 60 Minuten wurde das gesamte Erstwerk der Band „Spine of God" vollständig Track für Track durchgespielt. Besonders interessant dürfte dabei für viele gewesen sein, wie die vielen Soundspielereien, welche auf dem Studioalbum verwendet wurden, live umgesetzt werden würden. Eine weitere Frage war wohl die ob es die Band schaffen würde den Sound so umzusetzen, dass er die gleiche Wirkung wie der Stoner Rock-Klassiker aus dem Jahre 1991 erzielt. Um die Frage direkt zu beantworten: Dies ist der Band absolut gelungen! Nicht nur, dass Dave Wyndorf super bei Stimme war, auch der Sound war geradezu perfekt und sehr brachial. Auf die Effekte wurde ebenfalls nicht verzichtet, so sah man fast zu jedem Song Dave an seinen Effektpedalen schrauben. Diese hat der gute auf einem extra Standpult vor seinem Amp stehen. Dem ein oder anderen werden genau diese Spielereien mit Sicherheit auf die Nerven gegangen sein, denn teilweise wurden diese arg in die Länge gezogen. Allerdings gehört das wohl auch zu MONSTER MAGNET dazu, der Atmosphäre brachte es jedenfalls keinen Abbruch. Diese wurde durch passende Bilder, die mittels Beamer auf die Bühne projiziert wurden zusätzlich visuell unterstützt.

Auch wenn die aktuelle Besetzung fast nichts mehr mit der zu tun hat, welche „Spine of God" aufgenommen hat, spielte sich die Band souverän durch ihr Set. Zudem wirkten die Musiker sehr sympathisch, lediglich Neuzugang Garret Sweeny könnte etwas mehr lächeln. (Der Gitarrist hat übrigens eine auffallende Ähnlichkeit mit Chris Broderick von MEGADETH). Nachdem mit „Ozium" das „Spine of God" Set beendet wurde, präsentierten MONSTER MAGNET noch die vom Tourplakat betitelten „Other Hits". Hier werden einige Fans sicher überrascht gewesen sein, denn statt den typischen Hits welche man sonst zu hören bekommt, wurden jede Menge alte Perlen ausgegraben. So wurde sogar „Lord 13" und „25 Longhair" von der 91er EP „Tab" gespielt. Und mit „Murder" und „Freak Shop USA" waren sogar noch Songs der ersten EP „Monster Magnet" mit von der Partie. Ganz auf „Powertrip" sollte dann aber doch nicht verzichtet werden, und so wurde mit „Tractor" noch ein etwas härterer Song gewählt. Dieser bewegte das Publikum spontan zu einem kleinen „Circle-Pit". Gegen 22:50 Uhr wurde das Konzert unter tosendem Applaus beendet. Alle Bangmitglieder bis auf Dave Wyndorf liefen kurz darauf noch durch das Publikum und waren für Fotos und Autogramme zu haben.

Konzerte oder Tourneen auf denen bereits vorher angekündigt wird, dass ein komplettes Album gespielt wird haben für mich immer den faden Beigeschmack, da die Setlist nur wenig Überraschungen zu bieten hat. Zudem wirkt die Spielzeit in vielen Fällen stark gekürzt, obwohl das nicht unbedingt der Fall sein muss. „Spine of God" kannte ich bereits vorher, die Songs der ersten beiden EPs hingegen waren mir vollkommen unbekannt. So wird es an diesem Abend sicher noch einigen anderen gegangen sein. Fans der alten Schule hingegen sind total darin aufgegangen, da es sich hierbei immerhin um Songs handelt, die nur noch sehr selten gespielt werden. MONSTER MAGNET haben es also geschafft, den Abend zu etwas ganz besonderen zu machen. Nicht immer muss der „Space Lord" vorbei schauen, damit die Fans zufrieden sind. Natürlich werden einige, welche vielleicht nur das Album „Powertrip" kennen, etwas enttäuscht gewesen sein. Doch dafür gibt es keinen Grund, denn wenn jemand „Spine of God" vorher nicht kannte, wird er es spätestens jetzt kennen und mögen. (Pascal)

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Setlist (Monster Magnet):

Pill Shovel
Medicine
Nod Scene
Black Mastermind
Zodiac Lung
Spine of God
Shake Dance
Sin´s a Good Man´s Brother
Ozium
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Lord 13
Murder
25 Longhair
Tractor
Freak Shop USA

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