Emil Bulls + Unleash The Sky + 4Tune8 (04.03.2012, Mannheim)

emil_bulls-group2Auf ganze 16 Jahre Bandgeschichte können die Münchner Jungs von den EMIL BULLS bereits zurückblicken. In dieser Zeit hat sich bei der Band einiges getan. Stetige Weiterentwicklung und ein Knülleralbum nach dem anderen ließen sie im Laufe der Zeit zu einer Institution werden, die man sich aus dem Musikbereich einfach nicht mehr wegdenken will. Gerade das letzte Album „Oceanic“ konnte das 2009er Überalbum „Phoenix“ sogar noch übertreffen. Ein solches Hammeralbum will und muss natürlich ausgiebig präsentiert werden! Ende des letzten Jahres tourten die Münchner zwar bereits, doch glücklicherweise bleiben die Jungs nie all zu lange still und somit schließt sich im Frühjahr die „Oceanic Tour – Part 2“ an. Jeder der im vergangenen Jahr also leider unter Zeitmangel litt durfte sich auf weitere Termine freuen.
Doch was wäre eine Tour ohne den entsprechenden Support? In diesem Fall begleiteten die Kieler 4TUNE8 und die Darmstädter UNLEASH THE SKY die Bayern auf ihrem weiteren Eroberungsfeldzug.

Pünktlich bestieg das Quartett von 4TUNE8 die Bretter um dem Publikum einmal ordentlich einzuheizen. Das schien wohl nicht nur rein auf musikalischer Ebene zu passieren, denn als die relativ leicht bekleidete Frontfrau Lucky Charm die Bühne betrat und anfing wie vom Dämon gepackt zu tanzen hatte man das Gefühl dass so einigen männlichen Zuschauern die Kinnlade auf dem Boden aufschlägt. Glücklicherweise war das allerdings nicht alles was 4TUNE8 zu bieten hatten. Mit „In Privacy“ starteten die Kieler druckvoll in ihr Set. Auch wenn das Ganze musikalisch vielleicht nicht ganz in die Richtung der EMIL BULLS passte so konnte die Truppe mit wuchtigem und groovigen Sound durchaus auftrumpfen. Was bei MySpace doch eher verschärft popig mit ziemlichem Electro Einschlag klingt kam in der Live-Fassung durchaus mächtiger rüber. Druckvolle Gitarren beschallten die Alte Seilerei und gaben einen guten Einstand in den Abend. Auch die Stimme von Lucky Charm brauchte sich keineswegs zu verstecken und zusammen mit dem Rest der Truppe wurde eine wunderbare Show auf die Bretter gebracht.

Als nächstes durften die Darmstädter von UNLEASH THE SKY ran. Vor der Bühne sammelten sich mittlerweile schon deutlich mehr Menschen und die motivierte Truppe wurde sogleich gehörig empfangen. Auch im Mannheimer Raum scheinen die Jungs so einige Anhänger zu haben und so startete die Show mit „2nd Chapter“ gleich druckvoll in das Darmstädter Set. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit dem ersten Song nicht sogleich warm wurde. Aber das änderte sich im Laufe der energiegeladenen Performance ganz schnell. Bereits der zweite Song „Copy Ot The Copy“ schlug genau in die richtige Kerbe und sowohl druckvolle zerschmetternde Parts als auch immer wieder melodische Anleihen schufen eine gewaltige Stimmung. Bei einer Ansage des sympathischen Fronters Patrick wies er darauf hin, dass es gesundheitlich an diesem Abend leider nicht so gut um den Gesang gestellt ist, weswegen auch bei einigen Songs eine Aushilfe die Bühne beehren durfte. Aber das dargebotene Material war trotz der Angeschlagenheit einfach nur Zucker! Songs wie „A Song About Letting Go“ oder der Abschluss „Back To Zero“ konnten enorm mitreißen. Während des Gigs ging es auch vor der Bühne heiß her. Immer wieder entfachten Circle Pits und die Meute war bester Laune. Selbst eine amtliche Wall Of Death verzierte die alte Seilerei und UNLEASH THE SKY wurden gebührend abgefeiert!

Doch letztlich wurde es endlich Zeit für den Headliner des Abends. Der perfekt angeheizten Menge war sichtlich die Freude auf die EMIL BULLS ins Gesicht geschrieben. Bereits als das Intro des aktuellen Hammeralbums „Oceanic“ startete war die Stimmung auf einem Höhepunkt. Mit dem anschließenden „Epiphany“ gaben die Münchner direkt Vollgas und die Temperatur in der alten Seilerei stieg gefühlt um zehn Grad an. Druckvoll und mit einem perfekten Sound peitschte der Fünfer nach vorne und gab sogleich alles. Mit „Battle Royal“ gab es dann gleich den nächsten „Oceanic“ Schlag mitten aufs Fressbrett. Vor der Bühne wurde ebenfalls immer mehr gerockt und mitgesungen. Es schien einfach wirklich alles von vorne bis hinten zu passen. Den Hauptfokus legten die Münchner eindeutig auf ihr neuestes Meisterwerk. Mit weiteren Songs wie „All Systems Go“, “Between The Devil And The Deep Blue Sea“, “Not Tonight Josephine” oder dem Terrorohrwurm “The Jaws Of Oblivion” wurden weiterhin Ärsche getreten. Doch glücklicherweise wurde auch die Vorgängerscheibe “Phoenix” nicht vernachlässigt. Mit “Here Comes The Fire” und “Time” gab es weitere Schmankerl um die Ohren. In den beiden gespielten Zugaben durften aber auch „Nothing In This World“ und das ruhige „I Don’t Belong Here“ auf keinen Fall fehlen. Auch mit „When God Was Sleeping“ gab es kurz vor Schluss noch einmal richtig auf die Mütze um die letzte übrige gebliebene Energie im Pit auszuleben. Ein absolut wahnsinniger Gig einer absolut wahnsinnigen Band. Die EMIL BULLS werden sowohl von ihren Platten als auch Live wohl niemals langweilig werden. Was ich mir vielleicht noch ein wenig mehr gewünscht hätte wäre, dass ein bisschen mehr Dynamik auf der Bühne wäre und das Publikum noch mehr angeheizt wird. Aber aus musikalischer Sicht war der Abend einfach an Perfektion nicht mehr zu überbieten. Hoffentlich krieg ich die Truppe so bald wie möglich wieder zu Gesicht! (Sebastian)
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden