Van Canto (05.06.2009, Trier, Brunnenhof)

van_canto_-_brunnenhof_09.jpgAn diesem Abend sollte uns mal ein ganz anderer musikalischer Happen hingelegt werden. Ohne Saiteninstrumente, ohne Blasinstrumente. Lediglich ein Schlagzeug befand sich auf der Bühne. Ihr fragt euch jetzt was das für Musik sein soll? Ihr fragt euch was das mit Metal/Rock zu tun haben soll und was es auf Neckbreaker verloren hat?
Ganz einfach: Im Zuge des „Trierer Sommertreff – Sommertreff Specials“ wurde die Metal-A-Capella-Band VAN CANTO eingeladen und diese sollten mit ihren Goldkehlchen die Besucher des Trierer Brunnenhofs – direkt neben dem Wahrzeichen der Stadt, der Porta Nigra – musikalisch verzücken.
Ein komplett unbeschriebenes Blatt sind die Herren und die Dame ja schon seit einem Weilchen nicht mehr. So konnten sie sich schon auf einigen Festivals, wie sogar dem riesigen WACKEN OPEN AIR im letzten Jahr, ihr Können unter Beweis stellen und sich den Fanstamm erweitern. Ich für meinen Teil konnte die Truppe bisher noch nicht live begutachten und war sehr gespannt, wie sie es schaffen das ganze rüber zu bringen.

In Trier angekommen machten wir uns also auf den Weg gen Porta Nigra um dem danebenliegenden Brunnenhof einmal einen Besuch abzustatten. Allerdings öffnete sich mir ein Bild, das ich mir anders vorgestellt hatte. Irgendwie hatte ich mir einen Zugang zu einem Kellerclub vorgestellt, in welchem ganz normal eine Bühne steht, wie man es eben von kleinen Konzerten so gewohnt ist. Die Realität sah anders aus. Ein Innenhof stand zur Verfügung, in welchem ein schöner Biergarten aufgebaut war und in der Front eine kleine Bühne mit kleiner Lichtanlage und allem drum und dran aufgebaut war. Eine kleine aber feine Open Air Veranstaltung also. Da der Brunnenhof effektiv eine Lokalität für Speis und Trank ist haben wir die Wartezeit auf VAN CANTO dann auch dementsprechend mit Essen und Trinken bei gemütlichem Sitzen hinter uns gebracht.

Bei mir machte sich allerdings gänzliches Unverständnis breit, wie sich das bei der Musik später ändern soll. Jeder saß gemütlich im Biergarten. Niemand machte auch nur ansatzweise Anstalten sich vor die Bühne zu stellen, geschweige denn überhaupt nur in deren Richtung zu schauen. Mental hatten wir uns schon auf keine tolle Stimmung, Biergartenflair mit nebenher untermalender Musik eingestellt. Der Gedanke blieb, bis das Intro der Band erklang. Wie von der Tarantel gestochen wurde es plötzlich vor der Bühne immer voller und voller. Wo kamen plötzlich die ganzen Leute her?

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Den Einstieg gaben VAN CANTO dann schließlich mit „Ronja“ und sie wussten tatsächlich von der ersten Minute an auch live zu überzeugen. Also ganz im Ernst, wer braucht schon unbedingt Instrumente? Wer die Dame und die Herren bereits gesehen hat stellte sich diese Frage sicherlich auch. Wirklich der pure Wahnsinn, wie die gängigen Saiteninstrumente wie Bass und Gitarre plötzlich von den Stimmbändern übernommen werden und sich dazu ein abwechslungsreiches Duett von männlichem und weiblichem Gesang dazugesellt. Am schönsten ist aber gleich zu Beginn das Gefühl, dass sich VAN CANTO selbst nicht so hundert Prozent ernst nehmen und einfach Spaß an der Sache haben. So wird auf heroischste Art und Weise gepost, wie man es vielleicht bereits aus den Videos der Band kennt.

Ein Punkt der mich ansonsten noch überrascht hat war eindeutig das Publikum. Die Meute die zuerst noch faul auf den Bierbänken saß, Speis und Trank genoss wurde plötzlich sehr aktiv. Es wurde mitgesungen/-gegröhlt, gesprungen, getanzt und gar ein kleiner Pit bildete sich vor der kleinen Bühne. Hier hatte nicht nur die Band Spaß - oder vielleicht gerade deswegen. Dahingehend muss ich auch zugeben, dass ich die Band extrem unterschätzt habe. Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass sich diese nur mit den bekannten Coversongs wie „Wishmaster“, „Bard´s Song“ oder „Kings of Metal“ (welche selbstverständlich auch alle gespielt wurden) über Wasser halten könnten, aber da hatte ich mich wirklich getäuscht. Selbst Songs vom aktuellen Album waren keineswegs unbekannt bei dem Publikum und zu wirklich jedem Song, ob Cover oder eigenem Material, feierte das Publikum die Band als gäbe es kein Morgen mehr.

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Ich war wirklich mehr als nur positiv überrascht. Nach Intro, elf Songs (davon „Rain“ und das Metallica Cover „Battery“ als Zugabe) und einem schön hingelegten Drum Solo und Soli der anderen „Instrumente“ verließen VAN CANTO die Bühne. Fans waren sichtlich zufrieden und auch die Band schien recht erfreut zu sein.
Ich kann jedem wirklich nur raten sich diese Band einmal zu Gemüte zu führen. Live können sie absolut mit ihren Stimmen überzeugen und man hat allein durch den Grund, dass sie sich nicht so ernst nehmen und ständig Witze reißen jede Menge Spaß!!! (Sebastian)

Mehr Bilder gibt es wie immer in unserer Galerie. Alle Bilder von Steffi.

Setlist:

Intro
Ronja
Pathfinder
Speed Of Light
Wishmaster
Bard´s Song
Quest For Roar
Kings Of Metal
The Mission
Fear Of The Dark
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Rain
Battery

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