grave_digger_-_ballads_of_a_hangman_tour.jpgEs ist noch gar nicht so lange her, dass GRAVE DIGGER das letzte Mal ihren Weg in die Saarbrücker Garage gefunden hatten. Im November 2007 waren sie bereits gern gesehene Gäste und hatten ihren damaligen neuesten Streich „Liberty or Death“ im Gepäck. Begleitet wurden sie damals von POWERWOLF, welche das Publikum fabelhaft einheizten (Konzertbericht hier).

Nun haben wir das Jahr 2009 und nicht nur eine neue Scheibe von GRAVE DIGGER mit dem Namen „Ballads of a Hangman“ wurde veröffentlicht, sondern auch eine wunderbare Tour stand wieder auf dem Programm. Auch die Saarbrücker Garage hatte sich wieder einen Termin geschnappt.

Diesmal wurden die sympathischen Jungs um Chris Boltendahl von den Saarbrückern TALETELLERS und den schottischen Piraten von ALESTORM unterstützt.

Ende des letzten Jahres durften die Jungs von den TALETELLERS bereits im Vorprogramm von MOLLY HATCHET auftreten (Bericht hier ) und kurz darauf dürfen sie GRAVE DIGGER auf der Europatour unterstützen. Dementsprechend waren diese auch bei dem Saarbrücker Termin im Vorprogramm und durften die eigenen Landsleute so richtig auf die nachfolgenden Highlights einstimmen. Leider war von Seiten des Publikums nicht all zu viel los. Wie bei dem letzten GRAVE DIGGER Termin war die Halle den ganzen Abend nicht wirklich spektakulär gefüllt und gerade bei den TALETELLERS sah es noch sehr mager aus. Wirklich schade, denn präsentiert wurde wieder dreckiger Rock mit Thrashauszügen, der sich wirklich nicht zu verstecken braucht. Aber dennoch ließ sich das Publikum leider nicht animieren. Im Grunde war der Auftritt ziemlich mit dem im Vormonat zu vergleichen. Es fehlte leider ein wenig das gewisse Flair. Aber wie dem auch sei, den Saarländern wurde das Debütalbum „Detonator“ um die Ohren geschlagen und zum guten Schluss gab es schließlich noch den wunderbaren Song „Bad Motherfucker“ auf den Latz. Bleibt nur zu hoffen, dass das Publikum bei den Jungs nicht auf der ganzen Tour so lahm ist, wie in Saarbrücken. (Sebastian)

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Nachdem es den Lokalmatadoren nicht gelungen war, was zu reißen, sollten nun die schottischen Piraten von ALESTORM für die erste Stimmung des Abends sorgen. Und dass ALESTORM das Potential dazu haben, konnte man unlängst auf der gemeinsamen Tour mit TÝR, u.a. in Losheim erleben. Im Direktvergleich zu dort bot sich in Saarbrücken aber ein gänzlich anderes Bild, so ein Auftritt verdient maximal das Prädikat „durchschnittlich“ (und da ist schon etwas guter Wille mit im Spiel)! Neue Fans unter den traditionellen GRAVE DIGGER Fans konnte man sich mit Sicherheit nicht erspielen. Hauptübel des kompletten Gigs war ein saumieser Sound, der einfach nicht besser wurde. Viel zu viel von Drums und Bass war zu hören, Keys und Gesang waren kaum zu vernehmen. Dazu gesellte sich ein penetrant nervendes Rauschen von irgendeinem Amp. Wer auch immer dafür verantwortlich war, so was ist eine Frechheit am Publikum. Und anscheinend auch an der Band selber, denn die wilden Gesten ließen erahnen, dass der Sound auf der Bühne auch nicht besser war. Dementsprechend untight und unsicher präsentierten sich die vier ALESTORM Jungs, die Timingschwankungen waren selbst für die unüberhörbar, die mit dem Material nicht vertraut sind. Und auch der Gesang von Fronter Chris Bowes war an diesem Abend sehr grottig. Neben einigen Songs des Debüts „Captain Morgan’s Revenge“ (u.a. „Over The Seas“, „The Huntmaster“, „Nancy The Tavern Wench“, „Wenches And Mead“), wurde selbstverständlich auch die neue EP „Leviathan“ im 40 Minuten Set gewürdigt. Die beiden neuen Songs machten ehrlich gesagt aber nicht gerade Lust auf’s neue Album. Vielleicht lag’s aber auch an den äußeren Umständen. Notiz am Rande: Bei ALESTORM hat’s seit dem letzten Besuch im Saarland gerappelt, denn Basser Dani Evans bedient inzwischen die 6 Saiten; dafür hat man einen neuen Tieftöner mit an Bord. Und zum Schluss noch ein kleiner Tipp an Chris Bowes: Essen schadet nicht, sonst steht demnächst nur noch ein Skelett auf der Bühne! Beim nächsten Mal bitte wieder besser, denn sonst ist das Phänomen ALESTORM schneller wieder in der Versenkung verschwunden, als es ihnen lieb ist.

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Mit solchen Gedanken brauchen sich die Teutonen von GRAVE DIGGER erst gar nicht zu beschäftigen. Seit über 25 Jahren (bald werden’s 30!) sind die Grabschaufler schon im Geschäft und noch längst nicht müde geworden. Gut so! Weniger gut war an diesem Abend der Zuschauerzuspruch, denn auch bei den Headlinern war die Garage nur zu einem Drittel gefüllt. Im Vergleich zur Show in 2007 waren schätzungsweise 200 Leute weniger in die Garage gekommen. Rein zuschauertechnisch hätte man das Ganze auch ins kleinere Roxy verlegen können. Hat man aber nicht, und so hatte jeder genug Platz, sowohl die Fans als auch die Band auf der Bühne, und auch die Pyros konnten ohne Einschränkung gezündet werden.   
Der Start mit dem Intro „The Gallow’s Pole“, das nahtlos in „Ballad Of A Hangman“ überging, verlief nach Plan, und die Sorgen, dass der Sound bei GRAVE DIGGER ähnlich schlecht wie bei ALESTORM sein könnte, waren rasch verschwunden. Erst so macht Musik wirklich Spaß!
Und Spaß hatten auch die Musiker auf der Bühne, allen voran immer noch Neuzugang Thilo Herrmann, dessen Hinzunahme der größte Glücksgriff für GRAVE DIGGER der letzten Jahre war.  
Durch die zwei Gitarren wirkt jetzt alles deutlich voluminöser und kraftvoller, und wie der Mann seine Soli spielt, ist wirklich beeindruckend. Entgegen der eigentlich vorgesehen Setlist schob man „Valhalla“ nach und in solch einem Wechsel sollte es auch weiter gehen. In die lange Liste alter und neuer Klassiker, schoben sich 3-4 neue Nummern, und die ein oder andere Überraschung wie „Wedding Day“ oder „Headbanging Man“ durfte, na klar, auch nicht fehlen. Und dass man auch die aktuelle EP mit einem Song („My Blood Will Live Forever“) würdigte, war ebenfalls kein Fehler. Trotzdem war mir persönlich die Setlist etwas zu sehr auf Nummer Sicher gestrickt, auf der anderen Seite fällt an so einem Abend wieder mal auf wie viele Klassiker GRAVE DIGGER inzwischen parat haben, und damit meine ich noch nicht einmal die Übersongs „Rebellion“ und „Heavy Metal Breakdown“. Jeder Song ein Treffer, diese Bilanz verhageln selbst die neuen Songs nicht, denn Stoff wie „Hell Of Disillusion“ oder „Pray“ (in 10 Jahren das Liveüberbleibsel vom „Ballads Of A Hangman“ Album) wurde für die Bühne geschrieben.
Wie gesagt, die Band präsentierte sich spielerisch in Hochform, und ich werde das Gefühl nicht los, dass Chris Boltendahl von Jahr zu Jahr besser wird. Eine Frage hätte ich allerdings an den „Reaper“. Seit wann liegt Offenbach in der Nähe des Saarlandes?
So war’s logisch, dass am Ende „Heavy Metal Breakdown“ gefeiert in die Verlängerung ging. Wenn’s nach mir geht, dürfen GRAVE DIGGER gerne auch ein drittes Mal in Saarbrücken gastieren, und mit diesem Wunsch stehe ich sicherlich nicht alleine da. (Maik)

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Alle Bilder von Maik. Mehr Bilder findet ihr wie immer in der Galerie!
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