destruction-tour08.jpgÜber die Jungs von DESTRUCTION braucht man wohl wirklich keine Worte mehr zu verlieren, außer dass sie mit ihrem neuesten Streich D.E.V.O.L.U.T.I.O.N. im Gepäck auf Europatour waren. Das Saarbrücker Roxy konnte glücklicherweise einen Termin der Thrashlegenden ergattern und die Hoffnung war groß, dass diese ihrem Namen gerecht werden und die totale Zerstörung über das kleine beschauliche Saarland bringen.
Mit im Gepäck waren die süddeutschen Opener SCARED TO DEATH, welche ebenfalls mit Thrashmetal aufwarten sollten und dem Publikum bereits einen Einstieg bescheren sollte.
DEBAUCHERY waren ebenfalls ein Bestandteil dieser Europatour und sollten wohl eher ein druckvolles Kontrastprogramm bieten.
Weihnachten schien dieses Jahr wohl vorverlegt worden zu sein, denn dieses Package ließ wohl einige Metalherzen höher schlagen und der Abend versprach bereits vorher genial zu werden.

Um kurz nach 8 legte das süddeutsche Thrashtrio SCARED TO DEATH den Startschuss in den Abend und das Roxy war zu diesem Zeitpunkt bereits ganz vernünftig gefüllt, wenn man bedenkt, dass SCARED TO DEATH selbst innerhalb der Thrashszene noch recht unbekannt sind. Wenn man wissen will, warum gerade die drei Jungs als Opener auf der aktuellen DESTRUCTION Tour gelandet sind, braucht man sich nur mal den Titel der aktuellen Scheibe anzuschauen: „Deathstruction“! Dazu gibt’s noch drei oberböse Pseudonyme wie „Evil“, „Deathrash“ und „Spreadthefire“ und in der Theorie haben wir ne geile Thrashband, die in ein paar Jahren zum legitimen Nachfolger der einzig wahren DESTRUCTION werden könnte.
Tja, was soll ich sagen, in der Praxis sind SCARED TO DEATH das ödeste und langweiligste, was ich je (in Sachen Thrash) live gesehen habe. Null Ausstrahlung, null Bewegung, da macht jede Prog-Band mehr auf der Bühne her. 3 katholische Ministranten spielen Thrash Metal, den Eindruck hatte man, wenn man SCARED TO DEATH an diesem Abend auf der Bühne des Saarbrücker Roxy’s gesehen hat. Das klingt jetzt hart, fast schon vernichtend, aber wenn sich in 30 Minuten kein einziger Kopf bewegt, wenn alle Zuschauer mit verschränkten Armen vor der Bühne stehen oder sich zum Bierstand zurückgezogen haben, dann hat die Band irgendetwas falsch gemacht. Wie gesagt, wir sprechen hier über THRASH Metal. An den Songs kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn die sind gar nicht so übel, gerade die ersten drei gespielten Songs „Deathstruction“, „Extreme Aggression“ und „His Last Worlds“ ließen aufhorchen, und deuten an, dass SCARED TO DEATH als Studioband einen deutlich besseren Job abliefern. Vielleicht hängt die schwache Performance auch damit zusammen, dass in der zweiten Tourhälfte Thomas Heimerl (TASTEFUL TERROR) als Aushilfsdrummer einspringen musste, da der eigentliche Schlagwerker „Spreadthefire“ verhindert war, aber nach einer solchen Show sollten sich die Süddeutschen besser in BORED TO DEATH umbenennen. So unscheinbar wie ihre Performance, verschwanden die drei jungen „Thrasher“ nach 6 gespielten Songs wieder von der Bühne, und wurden nicht mehr gesehen und schon gar nicht vermisst. (Maik)

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Ein wahres Kontrastprogramm gab es schließlich mit den Stuttgarter Jungs von DEBAUCHERY. Mit den Worten „Wir sind Debauchery und wir spielen Rock´n´Roll" rumpelten die Extremmetaller auch direkt los. Mit dem im April erschienenen Album „Continue to Kill" im Gepäck, gab es sogleich „Blood God Rising" auf die Ohren. Und der Blutgott war bestens aufgelegt. Gleich im Anschluss gab es noch den Titeltrack „Continue to Kill" des aktuellen Silberlings. Mit ordentlichem Death´n´Roll begann auch das Publikum langsam aber sicher aktiver zu werden und so einige Köpfe bewegten sich zum typischen DEBAUCHERY Beat. Mit weiteren Songs wie „Back in Blood" oder „Warfare" rumpelte die Groove Machine aus Stuttgart weiter voran. Eine enorme Ähnlichkeit zur Genregröße SIX FEET UNDER ist keineswegs von der Hand zu weisen, doch sollte auch erwähnt werden, dass DEBAUCHERY Frontsau Thomas mittlerweile locker mit Chris Barnes mithalten kann. Es war eine wahre Freude den Stuttgarter Jungs bei der Arbeit zuzusehen und ich habe selten ein Deathmetalpackage erlebt, dass während dem Gig so viel Spaß hatte, so sympathisch und publikumsnah ist. Um aber nicht alles im 100 %igen Glanz erstrahlen zu lassen, muss ich aber fairerweise sagen, dass sich nach einigen Songs doch eine gewisse Monotonie breit macht und ich persönlich würde mir manchmal einen Ausflug in ein deutlich schnelleres Blastgewitter im Stile von CANNIBAL CORPSE wünschen. Aber wie dem auch sei, ein absolut genialer Gig einer der meist unterschätzten Band.

Setlist:
Blood God Rising
Continue to Kill
Back in Blood
Torture Pit
Warfare
Horrors of War
Hard Rockin
Cuntkiller
Blood for the Bloodgod
Death Metal Warmachine

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Wer ernsthaft der Meinung war, dass der Auftritt von DEBAUCHERY nur schwer zu toppen wäre, dem würde ich bei einer anderen nachfolgenden Band wahrscheinlich sogar Recht geben. Aber im Falle von DESTRUCTION war von vorne herein klar, dass da noch gewaltig (!!!) einer draufgelegt wird. Obwohl mir klar war, dass nun ein wahrer Brüller ansteht, muss ich sagen, dass meine Erwartungen noch um Längen geschlagen wurden. Scheiß die Wand an, was für ein Brett! Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wirklich was ich gerade schreiben soll, denn was an diesem Abend geboten wurde, wird noch lange Zeit in Erinnerung bleiben und ist schon fast schwierig in Worte zu fassen. Auch wenn das Saarbrücker Roxy nicht gerade gut besucht war, störte das weder die anwesenden Personen noch die Thrashlegenden von DESTRUCTION und so wurde gleich zu Beginn das Gaspedal ordentlich durchgerotzt. Mit „Soul Collector" gab es direkt den ersten Schlag straight in die Fresse. Ein absolut gigantischer Sound schallte aus der Soundanlage des Saarbrücker Roxys. Mit ordentlichem Druck wurde Gas gegeben und auch das Publikum war von der ersten Minute an begeistert. Natürlich wurde auch das neue Album nicht vernachlässigt und so wurde der Titeltrack „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N." ziemlich am Anfang der Setlist platziert. Zum Thema Setlist lässt sich eigentlich nur sagen, dass sie eigentlich nicht besser hätte sein können. Ein Knüller jagte den nächsten und so ging es vor der Bühne, trotz wenig Publikum, ganz heiß zur Sache. „Life without sense" und „Thrash till Death" waren weitere geniale Songs die das Roxy weggeblasen haben. Gegen Ende des Gigs gab es leider noch etwas Probleme mit dem Licht und so mussten DESTRUCTION eine zeitlang im Dunkeln spielen, so dass Schmier schon läuten ließ, dass es ihnen unter diesen Umständen nicht möglich wäre weiterzuspielen. Zum Glück waren die technischen Probleme aber schnell behoben und so wurden in der Zugabe schließlich noch „Nailed to the Cross" und „Mad Butcher" zum Besten gegeben. Von Schmier gabs für die Saarbrücker sogar noch ein Lob gegenüber dem Vortag in Essen. So waren in Saarbrücken zwar scheinbar weniger Leute da, aber dennoch hat die Location wohl mehr gebrannt als beim Vortag. Als letztes Schmankerl wurde schließlich noch „Total Desaster" um die Ohren geblasen und DESTRUCTION verließen, scheinbar ebenso zufrieden wie das Publikum, die Bühne. Um es noch mal in ein paar Worten zusammenzufassen: Scheiß die Wand an, was für ein Brett!!! Thrash as its best!!!(Sebastian)

Setlist:
Soul Collector
Bestial Invasion
D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.
Eternal Ban
Life Without Sense
Urge The Greed of Gain
Metal Discharge
Deathtrap
------------------------
Thrash 'Till Death
Iron Man (Sabbath Cover)
Antichrist
Release from Agony
Last Desperate Scream
Tormentor
Invicible Force
The Damned (Plasmatics Cover)
Cracked Brain
Reject Emotions
The Butcher Strikes Back
------------------------
Curse The Gods
Nailed To The Cross
Mad Butcher
------------------------
Total Desaster

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Alle Bilder von Maik. Mehr davon findet ihr wie immer in der Galerie!

 

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