persistance_2008.jpgAuch im Jahre 2008 machte die PERSISTENCE TOUR in der Saarbrücker Garage Station. Mit den Stammgästen von HEAVEN SHALL BURN, TERROR, BORN FROM PAIN und natürlich den Hardcore-Veteranen SICK OF IT ALL hatte man erneut ein amtliches Line-Up zusammenstellen können.
Dabei sollte man auch die Anheizer von WAR OF AGES, H2O und natürlich die holländischen Raufbolde von DISCIPLINE nicht unerwähnt lassen.
So war es kein Wunder, daß die Garage einmal mehr an diesem Freitag Abend gut gefüllt sein sollte um dieses Package abfeiern zu können.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Co-Präsentation der Tour durch solche Organisationen wie PETA 2 und Anti-Nazi-Verbänden, die die Wichtigkeit von politischen Themen in moderner Musik deutlich machen sollen - hierzu hat auch das Interview mit Andries (BORN FROM PAIN) einiges an Aussagekraft.

Pünktlich um 17:20 Uhr durfte der Fünfer namens WAR OF AGES den Startschuss für den Saarbrücker Termin der Persistence Tour geben. Die Jungs aus Pennsylvania sind nicht unbedingt unbekannte des Genres und haben schon mit vielen anderen Genregrößen wie BURY YOUR DEAD oder AS I LAY DYING die Bühne geteilt und bereits einige Shows hinter sich gebracht. Somit verwunderte es nicht, dass die Musiker ihren Gig sehr routiniert hinter sich gebracht haben. Leider fand dies zunächst vor sehr wenig Publikum statt, aber das schien die Jungs nicht unbedingt zu stören und beeinflusste nicht den famosen Einstieg, der gegeben wurde. Gleich zu Beginn wurde amtlich gerumpelt und ein wahre Freude an druckvollem Sound durfte die Saarbrücker Garage beschallen. Mit Songs der aktuellen Platte "Arise and Conquer" wie beispielsweise "Sleep of Prisoners" oder "The Awakening" wurde ein schönes Gewitter aus Hardcore und knallhartem Metal fabrizier. Selbstverständlich waren WAR OF AGES nicht nur mit dem neuen Album im Gepäck vor Ort, sondern präsentierten beispielsweise auch "Stand your Ground" des Albums "Fire fom the Tomb" oder besser gesagt dem selbsbetitelten ersten Release. Denn das unter dem Namen laufende "Fire from the Tomb" ist lediglich ein Re-release unter dem aktuellen Label Facedown Records. Wie dem auch sei, WAR OF AGES gaben einen wirklich guten Einstieg en den Abend und man freute sich bereits auf den Rest der Tour.

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Im Anschluss durfte die New Yorker Hardcoreband H2O die Bretter betreten und dem Publikum einheizen. Dieses war mitlerweile bedeutend zahlreicher in der Garage vertreten und es wurden immer mehr. Ich muss gestehen, dass ich H2O sehr mit Skepsis gegenüberstand. Ich hatte mir wieder einmal ein paar Songs bei MySpace angehört und war der Meinung, dass das absolut nichts für mich wäre. Wie man sich doch täuschen kann, denn bereits mit dem ersten Song "1995" vom aktuellen Album "Nothing to Prove" wurde mir schlagartig bewusst, dass dies ein genialer Auftritt der New Yorker wird. Nicht nur ich sah das so, auch vor der Bühne ging es bereits deutlich mehr zur Sache. Frontmann Toby Morse, weiß aber auch ganz genau wie er sein Publikum zu animieren hat und so gab es während des gesamten Gigs weder eine Bewegungspause für die Musiker noch für die Fans vor der Bühne. Straight wurde die Setlist durchgezogen und ihr melodischer, schon punkiger Hardcore präsentiert. Toby Morse machte auch fast keine Songansagen und so hauten die Jungs einen Song nach dem anderen raus. Schließlich gab es noch weitere Songs des neuen Albums wie "Still here" oder den Titelsong "Nothing to Prove" um die Ohren. Es wurde scheinbar sehr viel Wert auf das neue Output gelegt, denn so wurde auch "Fairweather Friend" präsentiert und der Abschluss schließlich mit "What Happened" gegeben. Während des Gigs kam auch noch Scott Vogel (TERROR) als Gast auf die Bühne und ließ es sich nicht nehmen einen Song mit den Jungs von H2O zu spielen. Ein fabelhafter Gig der New Yorker, welcher die Stimmung bereits ganz weit nach oben katapultiert hatte. 

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Die Niederländer von DISCIPLINE bestiegen nun die Bühne und präsentierten ihre, vom Oi Punk beeinflusste, Variante des Hardcores. Der Startschuss fiel mit "Now or Never" des im Jahre 2000 erschienenen Albums "Love thy Neighbor". Material haben die Jungs aus dem Nachbarland definitiv genug. Mit ganzen 14 (!) (EPs und Best ofs eingerechnet) warten die Niederländer auf und so versuchte man die Fans natürlich mit einer Setliste, die über diese ganzen Veröffentlichungen schweift zufriedenzustellen. Von daher gab es als nächstes Schmankerl "Young & Reckless" der noch weiter zurückreichenden Veröffentlichung "Nice boys finish last" zu hören. Aber auch die aktuelleren Outputs wurden nicht vernachlässigt und so gab es sogleich "Belief" um die Ohren geknallt. Natürlich wurde aber auch viel Wert auf die bekannten Klassiker wie "Hooligans Heaven", "Fuck You Anyway" oder "Rejects of Society" gelegt. Dennoch muss man allerdings dazu sagen, dass sich deutlich mehr Leute im Saal befanden, diese aber zu der niederländischen Antwort der BÖHSEN ONKELZ deutlich weniger aktiv waren als noch zuvor bei H2O. Es war definitiv ein guter Gig von DISCIPLINE, jedoch konnte es mich musikalisch überhaupt nicht überzeugen. Aber zum Glück ist Musik nach wie vor Geschmackssache. ;-)(Sebastian)

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Und dann sollte die nächste Formation aus den Niederlanden dem Abend seinen Stempel aufdrücken. Eingeleitet vom Sample von "Final Collapse" startete die internationale Band in den Set mit "Rise or die". Leider war der Sound mehr als bescheiden und die Gitarrenwände blieben ohne jegliche Durchschlagskraft. Sehr schade, denn die Band um Neu-Shouter und Sprachrohr Rob gab auf der Bühne alles. Vor allem Rob bemühte sich mit seinen sehr guten Deutsch-Kenntnissen um Stimmung im Pit und suchte aktiv den Kontakt in der ersten Reihe.
Diese wollte allerdings fast nur bei den Gassenhauern "Stop at nothing", "Relentless" und "The new Hate" aufkommen. Die Tracks vom brandneuen Album "Survival" waren scheinbar noch nicht so wirklich bekannt, daher erzielten auch Hammer-Songs wie "Sons of a dying World" und "The Hydra" nicht die erwünschte Wirkung. Dennoch wurden BORN FROM PAIN mit gebührendem Applaus verabschiedet. (Brix)

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Abgesehen von WAR OF AGES war TERROR die jüngste Band des Abends. Die Gründung der Band aus Los Angeles geht erst bis in das Jahr 2000 zurück. Dennoch braucht man über die Kalifornier fast kein Wort mehr zu verlieren und sie sind quasi wie alt eingesessene Hasen. Das auch noch zu Recht! Was diese Jungs mal wieder an den Tag gelegt haben war genial. Ich war bis dahin der Meinung, dass sich die Stimmung nur noch schwer steigern könnte und über den Rest des Abends konstant auf diesem Höhepunkt bleiben würde. Ich hatte mich allerdings getäuscht, denn TERROR haben dort tatsächlich noch einen draufgelegt. Ein amtliches Geballer durfte die Saarbrücker Garage beschallen und das mittlerweile mit Sicherheit erhöht alkoholisierte Publikum mobilisierte die Kräfte und ging komplett aus sich raus. So standen gegen Ende des Gigs meist mehr Fans als Musiker auf der Bühne und feierten diese bis zum letzten Song gewaltig ab. TERROR waren bis zu diesem Zeitpunkt der absolute Höhepunkt des Abends und so legten sie die Messlatte für die darauffolgenden HEAVEN SHALL BURN und auch für die alteingesessenen von SICK OF IT ALL gewaltig hoch.(Sebastian)

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Nach diesem Brett sollte nun die metallischste Band des Abends mit HEAVEN SHALL BURN folgen. Die fünf sympathischen Thüringer wurden wie alte Freunde begrüsst, auch wenn die Fans heute bei weitem nicht so zahlreich am Start waren, wie z.B. noch vor einem Jahr bei der "Darkness over X-Mas"-Tour. 
Das mochte am "Exoten-Status" auf dieser Tour sowie der ständigen Präsenz in unserer Gegend liegen; dennoch sollte man erneut eine energiegeladene Show abliefern...wenn der Soundmann aus den beiden Gitarren nicht wieder großen Matsch gemacht hätte...

In meinen Augen unverständlich, daß alle anderen Bands (ausser BFP, siehe oben) einen druckvollen und klaren Sound verpasst bekamen und die metallischeren Vertreter in die Röhre gucken mussten.
Scheinbar bekam dies aber HSB nicht mit, denn sie feuerten wie gewohnt mit ner Menge Spaß ihre Salven ab. Frontmann Marcus und Gitarrero Ali flachsten fast unentwegt miteinander und gaben den Evergreens "The Weapon they fear", "Counterweight" und natürlich "Endzeit" einen humorvollen Anstrich.
Auch "Voice of the Voiceless" und das heftige "Forlorn Skies" pusteten so machem Unterhemden-Träger die Ohren durch, das abschließende EDGE OF SANITY-Cover "Black Tears" gehört mittlerweile fest zum Set. Also ließ man alles in allem einmal mehr keine offenen Wünsche bei den Fans.
Eine weitere Anekdote war die Ansage vom zweiten Gitarristen Maik, der versicherte, daß eigentlich Erich Honecker für ihn "die coolste Sau aus dem Saarland" war, bis er zum ersten Mal im kleinen Bundesland gespielt hatte und er somit weitaus geilere Leute kennengelernt hatte. Danke für die Blumen im Namen der ganzen coolen Säue hier! (Brix)

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Es ist schon ein wenig her, daß die New Yorker Hardcore-Veteranen in der GARAGE zu Gast waren; genauer gesagt: Viereinhalb Jahre! Glücklicherweise habe ich die lange Wartezeit auf dem WITH FULL FORCE 2007 überbrücken können und konnte mich davon überzeugen, daß die mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Herren nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren haben. Dementsprechend freute ich mich auf ein Wiedersehen mit den Koller-Brüdern und wurde nicht enttäuscht!
Denn die Energie ist nach wie vor da, SO muss eine Hardcore-Show aussehen! Eine gut ausgewogene Setlist mit vielen Highlights der 22-jährigen Bandhistorie (u.a. "Injustice System", "My Life", "We stand alone", "Good looking out", "Step Down", "Busted", "Built to last") und jede Menge übersprudelnder Energie mit viel Bewegung auf der Bühne und sympathischem Acting. Das macht dem Quartett nach so langer Zeit im Geschäft so schnell keiner nach.
Selbstverständlich durften auch der Wall of Death-Smasher "Scratch the Surface" und am Ende die Mitgröhl-Hymne "Us vs. Them" nicht fehlen.
Auch die Action vor der Bühne stand dem in nichts nach, und so konnte man von einem mehr als würdigen Headliner sprechen. Einzig die Vollpfosten an der Theke, die untereinander ihr Abstammen vom Neanderthaler mehr als zu Genüge zur Schau stellten, wünsche ich im nächsten "richtigen" Pit ein paar Blutflecken auf dem Shirt...(Brix)

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Unterm Strich wurde die PERSISTENCE TOUR auch im Jahre 2008 einmal mehr dem Motto "Value for Money" gerecht! Verschiedene Stile, bunt-gemischtes Publikum und eine positive Message sollten auch in den folgenden Jahren für volle Hallen sorgen!

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