Bei MESHUGGAH (hebräisch für „verrückt“) ist der Name definitiv Programm, denn was die 5 Jungs an technischem Deathmetal raushauen ist der pure Wahnsinn. Seit den späten Achtzigern werkeln Sie an ihrer Musik und haben seitdem schon einige Alben und EPs veröffentlicht. Mit der neuesten Scheibe „obZen“, welche im März dieses Jahres erschien, im Gepäck sind die Schweden auf Tour und machten auch im Saarbrücker Roxy einen kleinen aber feinen Abstecher. Mit dabei waren die Dänen LAST MILE, welche das Publikum schon einmal ordentlich anheizen sollten.

Leider hat die Musik von LAST MILE wohl nicht so ganz in das Vorprogramm von MESHUGGAH gepasst, was an dem Publikum deutlich zu sehen war. Es sah recht leer vor der Bühne aus und ich hatte bereits die Befürchtung, dass das Saarbrücker Roxy an diesem Abend insgesamt nicht sehr gefüllt sein wird. Ein wenig unverständlich fand ich es schon, denn die 4 Dänen haben ordentlich abgezogen.

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Mit ihrem punklastigen Hardcore konnten sie durchaus überzeugen und hatten sichtlich Spaß am spielen, selbst wenn sich das Publikum sehr schwer tat. Das Set war mit fünfzehn Songs und einer Spielzeit von ca. 45 Minuten auch mehr als ordentlich. Eine sehr schöne Mischung aus Punk und purem hämmernden Hardcore schallte aus den Boxen. Nicht nur Songs ihrer Demo wurden Live dargeboten, sondern auch einige Tracks des im August erscheinenden Debütalbums, wie beispielsweise „Times are Changing“ oder „Past and Present“ wurden zum Besten gegeben, welche schon sehr auf das Album hoffen lassen. Ihre Spielfreudigkeit ließen sich die Jungs keinesfalls nehmen und so versuchte Gitarrist J. das Publikum auch immer wieder zu animieren was überwiegend jedoch leider recht erfolglos war. Auch der Verweis, dass ein paar neue Songs auf ihrer Myspace Seite zum Download bereit stehen, fand ich eine schöne Geste. Alles in Allem lässt sich über LAST MILE keineswegs meckern und sie servierten ein ordentliches Brett als Einstieg. Ein absoluter Daumen nach oben für die Jungs und ich freue mich tierisch auf das anstehende Album.

Dann war es jedoch endlich an der Zeit, dass MESHUGGAH die Bühne enterten und ich musste feststellen, dass sich meine vorherigen Befürchtungen im Sand verliefen. Plötzlich war das Saarbrücker Roxy gut gefüllt und ich fragte mich wo auf einmal die ganzen Leute herkamen oder wo sie sich die ganze Zeit versteckten. Jedenfalls füllte sich der Platz vor der Bühne im Vergleich zu vorher recht schnell und es kam bereits zu Beginn eine geniale Stimmung auf.

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Was die 5 Schweden letztlich auf der Bühne geleistet haben war einfach nur phänomenal. Sie machen ihrem Namen wirklich alle Ehre und reißen gepflegt den Bau ab. Ich habe selten eine solch technische Finesse gesehen. Mit 8-saitigen Gitarren wurde alles aus den Äxten herausgeholt was nur ging und dennoch die Matte geschwungen als gäbe es kein Morgen mehr. Perfekt gespielt, bahnten sich die irren Takte und Rythmen aus den Lautsprechern und ließen einfach keine Wünsche mehr offen. So zockten sich die Jungs quer durch ihr Material und ließen die Herzen der Fans höher schlagen. Musikalisch war es also eine absolute Glanzleistung die geboten wurde und jeder Deathmetal Fan, der an diesem Abend nicht anwesend war hat definitiv etwas verpasst. Was ich persönlich ein wenig schade fand, dass fast keinerlei Kommunikation mit dem Publikum bestand. In der ersten halben Stunde gab es keine Ansagen. Lediglich Gestikulationen wurden dem Publikum mitgeteilt und gerade Sänger Jens Kidman ließ sich einfach nur feiern. In der zweiten halben Stunde wurde dann doch ein wenig mit den Zuschauern kommuniziert. Nach einer Stunde Spielzeit verließen MESHUGGAH bereits die Bühne und so ging der angebrochene Abend bereits ohne Zugabe dem Ende entgegen.

Alles in Allem ein durchaus gelungener Abend. Für mich persönlich war die Vorband absolut genial, auch wenn ich mir dessen bewusst bin, dass sie leider nicht ins Vorprogramm von MESHUGGAH gepasst haben. Die Schweden jedoch waren von Anfang bis Ende phänomenal und ich kann vor diesen Musikern einfach nur den Hut ziehen. Bei denen könnten sich einige Bands eine Scheibe abschneiden, wobei da wohl auch nur eine kleine Scheibe reicht. An dem Abend hab ich die Kinnlade jedenfalls nicht mehr hoch bekommen.(Sebastian) 

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