30 Jahre im Geschäft, 13 Alben im Gepäck – und endlich wieder auf Tour.
MAGNUM haben sich im März mit dem aktuellen Album „Princess Alice And The Broken Arrow“ eindrucksvoll zurückgemeldet und befinden sich derzeit auf ausgiebiger Europatour. Auch wenn das neue Studiowerk eher den Fokus auf ruhigere Elemente legt, hat das Album auf der ganzen Linie überzeugt und hinreichend Dampf im Kessel, so dass man auf die Live-Performance mehr als gespannt sein durfte. Bevor allerdings Bob Catley & Co. Auf die Bühne der Zeche kamen, durften die drei Jungs von DIE SPRINGER zeigen, was sie auf dem Kasten haben.
Auf der vollgepackten Bühne war gerade noch genug Platz für Martins Drumkit – und anstelle eines Backdrops hatte man kurzerhand ein Promo-Poster vom aktuellen Album „Licht“ über eine Monitorbox gehangen. Immerhin seit gut zehn Jahren existieren DIE SPRINGER bereits – mit über 700 Konzerten im Rücken und mit vier Alben bewaffnet sind die drei durchaus schon als erfahren zu bezeichnen. Punkt 19 Uhr legte das Trio dann auch mit einer interessanten Mischung aus Pop, Rock, ein wenig Punk, ein wenig Grunge – und natürlich deutschen Texten los. Redlich bemüht zeigte sich Sänger Günter, das noch recht spärlich versammelte Publikum zu animieren und scherzte zwischen den Songs mit flotten Sprüchen. Unter anderem verkündet er, dass DIE SPRINGER ja „aus München kommen. Das ist bei Österreich…“. Ebenfalls verschenkt Günter zwischendurch mal an einen Zuschauer, der – wie im Auktionshaus – versehentlich mal den Arm gehoben hatte, kurzerhand das neue Album.
Apropos neues Album – viele von den dargebotenen Songs sind von „Licht“ – unter anderem der Titeltrack. Gitarrist Guido (im Übrigen der Bruder vom Drummer) wechselt sein Instrument fast nach jedem Song, die bisweilen richtig rockig werden („Disco“).
Gesanglich kann Günter die Qualität seiner beiden instrumentellen Mitstreiter zwar nicht ganz halten, aber nach 40 Minuten und dem Schlusstrack „Unser Song“ haben es die Drei doch geschafft, dem Publikum mehr als nur Anstandsbeifall zu entlocken.

Die Springer - 12.05.2007 Die Springer - 12.05.2007
























Über eine halbe Stunde benötigt das Team trotz des recht spartanischen Bühnenaufbaus für den Umbau – auch MAGNUM verzichten übrigens auf ein Backdrop – bis es um 20:15 Uhr endlich mit der Hauptband weitergeht. Nachwievor ist die Zeche zwar nur zu maximal 80% gefüllt, aber das hat zumindest den Vorteil, dass man auch in den ersten Reihen völlig entspannt stehen kann.

Erwartungsgemäß legen MAGNUM mit einem Titel vom aktuellen Album los – das druckvolle „When We Were Younger“ ist eine gute Wahl und reißt das mitfeierende Publikum direkt mit.
Dabei sind MAGNUM auf der Tour personell geschwächt – denn das eigentliche Bandmitglied Jimmy Copley (Drums) fehlt krankheitsbedingt. Der Ersatzmann Harry James beherrscht sein Handwerk allerdings perfekt und stellt einen würdigen Ersatz dar.
Sänger Bob Catley zeigt trotz seines leicht fortgeschrittenen Alters mächtig Bühnenpräsenz und Aktivität – der gute steht keine einzige Sekunde still – ganz im Gegensatz zu Gitarrist und eigentlichem Bandkopf Tony Clarkin, der (vielleicht auch ob seiner Leibesfülle) fast stoisch an seiner Stelle steht und trotzdem ein fettes Riff nach dem anderen aus seinem Sechssaiter zaubert.

Musikalisch bieten MAGNUM die komplette Bandbreite ihres Schaffens – neben diversen aktuellen Songs (z. B. „Out Of The Shadows“ oder „Like Brothers We Stand“) gibt es viel altes Material zu hören. Direkt als zweiten Song gibt es das rockige „Back Street Kid“ vom 1986er Output „Vigilante“ auf die Ohren. Neben aktuellen Songs liegt der Schwerpunkt der Songauswahl allerdings auf Tracks des wohl erfolgreichsten MAGNUM-Albums überhaupt: „On A Storytellers Night“. Immerhin vier Songs von diesem Album haben es in die Setlist geschafft – und alle werden von nicht wenigen Fans begeistert mitgesungen.

Zwischen den Songs hält sich Bob mit Ansagen deutlich zurück – während der ersten sechs Songs ist ein kleines „Good Evening Bochum!“ schon das höchste der Gefühle. Der Stimmung tut das allerdings keineswegs Abbruch. Im Gegenteil: Die Songs sprechen für sich, auch wenn der Sound durchgängig einen Hauch zu breiig scheint.

Kleine Verschnaufpausen gönnen MAGNUM sich und den Fans zum Beispiel beim ruhigen und fast sphärischen Intro zu „How Far Jerusalem“ das zudem mit einem ausgedehnten Gitarrensolo/Instrumentalpart aufwarten kann. Rockt „Dragons Are Real“ vom 2007er Output wieder angenehm heavy, kommt „Les Morts Dansant“ wieder ein wenig gemäßigter daher. MAGNUM gelingt der stete Wechsel problemlos, wohl vor allem deswegen, weil die ruhigeren Songs zwar an Geschwindigkeit, aber mitnichten an Power verlieren.

Zum Ende des offiziellen Sets wird Catley dann doch etwas gesprächiger – zum einzigartigen „The Spirit“ fordert er das Publikum auf „wanna sing with us?“ und nur einen Song später bei „All England´s Eyes“ fordert er gar „wanna see your hands in the air“. Mit „Kingdom Of Madness“ - ihrem ersten großen Song aus dem Jahr 1978 – beschließen MAGNUM dann den Set.
Doch halt – kaum eine Minute dauert es, da erscheint die Band zur Zugabe erneut auf der Bühne – und Catley spricht sogar deutsch: „Ihr seid ein tolles Publikum!“ lobt er zu Recht die durchgängig begeistert mitgehende Menge. Nach „Thank You For The Day“ vom aktuellen Studioalbum und dem genialen, gänsehauterzeugenden „Sacred Hour“ ist dann aber um kurz vor 22 Uhr definitiv Schluss.

Leider ist der Deutschland-Teil der 2007er-Tour bereits vorbei. In der Verfassung, in der sich MAGNUM präsentiert haben, MUSS man sich die Band gegeben haben. Die Mischung aus alten Klassikern und neuen Songs stimmt genauso wie die Performance. Allen, die diese Tour verpasst haben, sei dringend angeraten, sich beim nächsten Mal um Karten zu bemühen. Wer weiß, wie oft uns MAGNUM noch beehren werden…

Magnum - 12.05.2007
Magnum - 12.05.2007 Magnum - 12.05.2007




















Setlist MAGNUM:
1. When We Were Younger
2. Back Street Kid
3. Out Of The Shadows
4. On A Storytellers Night
5. Like Brothers We Stand
6. How Far Jerusalem
7. Dragons Are Real
8. Les Morts Dansant
9. We All Run
10. The Spirit
11. All England´s Eyes
12. Vigilante
13. Kingdom Of Madness
Zugabe 1: Thank You For The Day
Zugabe 2: Sacred Hour

(Naglagor)
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