Die Eidgenossen GURD folgten und sind durch persönliche Freundschaften mit verschiedenen Musikern in Saarbrücken alte Bekannte. Trotzdem hatten sie an diesem Abend etwas mit dem Publikum zu kämpfen, obwohl es an der Mucke bestimmt nicht gelegen hat: Der Opener „Learn“ fuhr sofort in die Beine und hämmerte sein Stakkato Riff in die Meute. Neue Thrash-Stücke wie „The grand Deception“ und „Bang!“ (vom gleichnamigen aktuellen Album) machten Tempo und wurden von den älteren Groove-Monstern „Get up“ und „HxHxHx“ ergänzt und sorgten bei dem meisten Anwesenden für stetiges Kopfnicken im Roxy.
„Ich weiß, wir sind die Pussy-Band auf der Tour, aber ein bisschen Action könnte nicht schaden“ forderte V.O.Pulver das Publikum zu mehr Bewegung im Pit auf. Dieser Aufforderung kam man zwar nicht völlig nach, aber trotzdem war es ein gelungenes Wiedersehen mit den „alten Säcken“ aus der Schweiz!
Nach so viel Metal-Riffs und Groove war es Zeit für die Verschmelzung dieser beiden Trademarks: PRO-PAIN enterten die Bühne und mit Beginn des ersten Takts war im Pit die Hölle los. Auffällig war dabei, dass die Onkelz-Fans sich nicht nur mit Abstauben der CD´s begnügten, sondern sich auch äußerst aktiv am Treiben im Pogo beteiligten und viele Texte lauthals mitgröhlen konnten. Das ist wirklich wahre Unterstützung!
Die Band mit den beiden Gitarristen Eric Klinger und Tom Klimchuck, Taktgeber JC Dwyer und natürlich Sänger und Bassist Gary Meskil taten ihr übriges dazu: Entweder arschtight groovend, hardcore-mässig ballernd oder druckvoll umwalzend prügelte der Ami-Vierer ein Stück nach dem anderen ins Auditorium. Kein unnötiges Gelaber, nur pure Live Power regierten den Set. So, und nur so kennt man PRO-PAIN und ist dankbar dafür.
Ein Querschnitt aller Alben bot für jeden Fan etwas, die ganz alten Stücke „Foul Taste of Freedom“ und „Make War – Not love“ fehlten ebenso wenig wie neue Hits vom mittlerweile zehnten Longplayer „Age of Tyranny/The tenth Crusade“ (Review gibt´s HIER).
Dabei war vor allem die dreistimmige Acapella-Einlage bei „All for King George“ ein wahres Leckerli! So etwas traut man einer rohen, eigentlich unmelodiösen Band wie PRO-PAIN gar nicht zu!
Im Zugabenblock durfte dann das frenetisch geforderte „Terpentin“ für die Onkelz-Fans nicht fehlen, die dann noch einmal alles geben konnten.
PRO-PAIN sind trotz 15 Jahren im harten Geschäft live immer wieder eine Bank. Der Aggressions und Wut-Akku bekommt scheinbar durch verschissene Politik unabreissend Energie zugeführt – solange sich daran (vor allem in den USA) nichts ändern wird, haben PRO-PAIN was zu sagen: Laut und wütend!
Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf das nächste Mal!
(Brix)
Die komplette Galerie gibt es HIER, vielen Dank an Ryka für´s Knipsen!
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