Japanische Kampfhörspiele + Debauchery + Infecdead + Poostew (16.12.2006, Essen)

Inzwischen kann man wohl davon ausgehen, dass das Turock immer bis zum Anschlag gefüllt ist. So war es auch an diesem Abend. Allerdings war da auch ein hochklassiges Paket am start, das eigentlich jeden Death Metal und Grindcore Fanatiker mit der Zunge schnalzen lassen müsste. Vorgesehen waren sogar fünf Bands, leider mussten Das Krill sehr kurzfristig absagen, weil sie im Stau standen.

So waren es dann POOSTEW die die Bühne mit 50 Minuten Verspätung als erstes enterten. Und die legten gleich los wie die Feuerwehr und knallten den Anwesenden gute 29 Minuten lang ein Grindcore-Gewitter um die Ohren das sich gewaschen hat. Dabei war Shouter Chris ein ganz besonderer Aktivposten und nicht zu halten. Der Rest stand ihm aber kaum nach und so wurde es nicht nur ein kurzer sondern auch kurzweiliger Gig. Die Münsteraner haben sich jedenfalls enorm entwickelt. Vor zwei Jahren sagten die mir noch nicht so zu.

Weiter ging es mit INFECDEAD und auch die Duisburger waren nur kurz zu Gast auf der Bühne. Nach 35 Minuten räumten die Deather das Feld schon wieder. Das reichte immerhin um einige starke Songs wie u.a. "Believe A Lie", "Where Is God", das brandneue "Falling Down" und das vielumjubelte Dying Fetus-Cover "Kill Your Mother / Rape Your Dog" in die aufgeheizte Menge zu pusten. Gute Vorstellung, wenn die Band performancetechnisch auch nicht ganz so in die 100.000 Volt-Kategorie gehört wie der Opener.

Was dann folgte war die totale Vollbedienung in Sachen Death Metal. Sowohl optisch als auch musikalisch. Blutbeschmiert zeigten die Süddeutschen gleich was das Publikum 52 Minuten lang erwartet. Die waren sowieso heiß auf DEBAUCHERY und feierten das Abrisskommando von Beginn an gnadenlos ab. Da kam der Shouter mit den ganzen Danksagungen kaum noch nach. Ist aber nur zu verständlich das der Mob bei Songs wie "Blood For The Blood Good", "Torture Pit", "Chainsaw Masturbation", "Goreobsessed Murderers", "Butcherman", "Killing In The Warzone" und dem AC/DC-Cover "Highway To Hell" als Zugabe völlig austickte. Eine der intensivsten und energiegeladensten Vorstellungen die mir in der letzten Zeit "begegnet" ist. Stark!


Da muss man erstmal gegenhalten können. Aber JAKA wären nicht JAKA wenn ihnen das nicht gelingen würde. Alleine das überragende Songmaterial mit Klassikern wie "wir gehen in den knast", "all das muss verunstaltet werden" und "alle wollen gut aussehen [und tun es nicht]" sind ein Garant für einen kochenden Club. Das Wechselspiel beim Gesang funktioniert auch mit dem neuen Grunzer Martin bestens. So kann man die Show sicher mit Grindcore at it's best zusammenfassen. Ein Fan war sogar so begeistert, dass er bei "verbrennt euer geld" auf der Bühne tatsächlich einen Geldschein verbrannte. Einzige kleine Kritikpunkte sind das fehlende und immer wieder geforderte "scheiße, der lehrer" und die etwas knappe Spielzeit von 45 Minuten für einen Headliner. Aber ehrlich gesagt tat mir auch so schon alles weh und als Bonus gab es immerhin das selten live gespielte "eine tonne mensch". Toller Gig!

Setlist Japanische Kampfhörspiele:


wir gehen in den knast
wir werden gott
zieh die jacke falschrum an
gekochtes für tiere
geräte hassen mich
all das muss verunstaltet werden
ich habe keinen körper
abflussbestattung
im schlafanzug zu plus
ich hab mich entschieden
alle wollen gut aussehen [und tun es nicht]
im feld
egal
?
verpackt in plastik
verbrennt euer geld
dresscode
-----------------------
eine tonne mensch

(Tutti)



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