U.D.O. + Perzonal War + Phönix Rising (26.01.2006, Bochum)

Seitdem der Mann nun gut 30 Jahre im Geschäft ist, kann man den früheren ACCEPT-Frontmann Udo Dirkschneider durchaus als "Altmeister" des deutschen Metals bezeichnen.
Und genau dieser Altmeister ist mit seiner aktuellen Band U.D.O. und deren mittlerweile zehnten Studiowerk derzeit wieder auf Tour.
Die "Mission No. X"-Tour macht heuer Station in Bochum und mit im Schlepptau hat Udo eine recht ansehnliche Begleitung – PERZONAL WAR und die Newcomer PHÖNIX RISING, so dass ein gelungener Abend praktisch bereits garantiert ist. Der nur locker gefüllte Vorraum täuscht zunächst ein recht leeres Konzert an – doch nach Einlassbeginn füllt sich die Halle zusehends, so dass Punkt 20 Uhr PHÖNIX RISING vor ganz ansehnlichem Publikum die Bühne betreten können.
Der Fünfer an nicht mehr ganz so jungen, dafür aber umso schwergewichtigeren Herren, fährt ein kraftvolles Paket auf - durchzugsstarker Power Metal vom ersten Moment an – dass PHÖNIX RISING am Sechssaiter mit Manni Schmidt (GRAVE DIGGER, Ex-RAGE) einen sehr illustren Mitstreiter aufzweisen haben, erklärt zudem den im Vergleich zu GRAVE DIGGER durchaus ähnlichen, wenngleich etwas gemäßigteren Sound.
Die Jungs spielen sich mit sichtlicher Begeisterung über die Akzeptanz durch "Digital Rain" und das knallige "Thunder & Lightning", so dass sich Sänger Ralf zwischenzeitlich mehrfach bemüßigt fühlt, das Publikum über den grünen Klee zu loben "In München stehen die einfach nur so da – aber bei Euch sieht man richtig, dass Ihr Spaß habt!"
Der einzige kleine Schwachpunkt an PHÖNIX RISING ist die - auf die Distanz gesehen – doch etwas dünne stimmliche Leistung von Ralf die sich gerne dem druckvollen Sound etwas mehr anpassen könnte.
Nichtsdestotrotz hauen die Jungs ein ordentliches Brett und beenden schließlich nach 35 Minuten mit dem starken "Angel Of Darkness" ihren Set und empfehlen sich durchaus für Weiteres.

Setlist Phönix Rising:

Intro
?
Digital Rain
Thunder & Lightning
Out Of The Dark
Crazy Nights
Angel Of Darkness

Nach extrem flotten zehn Minuten geht es trotz umfangreicher Umbauarbeiten bereits mit PERZONAL WAR weiter – das Quartett senkt den Altersschnitt nun deutlich – und fährt im Vergleich zum Vorgänger und dem noch ausstehenden Headliner stilistisch doch deutlich eine andere Richtung, was sich zudem bereits in den legeren Outfits mit bunten T-Shirts und (hier tut sich insbesondere Drummer Martin hervor) farbenfroher Haarpracht, äußert. Die spürbar punkige Basis tut dem Sound und der Stimmung ohnehin keinen Abbruch – das Publikum feiert die selbst begeistert mitbangende Band geradezu ekstatisch ab – sei es, wenn neues Material in Form von "The Unbeliever" oder auch etablierteres wie das straighte "Born" geboten werden.
Den Jungs merkt man an, dass sie Spaß haben und dass sie wissen, wie man live eine gute Show bietet. Auch wenn man musikalisch vielleicht nicht 100% die Vorstellung eingefleischter U.D.O.-Fans trifft, so wird hier keiner enttäuscht von der Wahl als Vorband gewesen sein, so wie die Band abgefeiert und beklatscht und um 21:15 Uhr verabschiedet wird!

Setlist Perzonal War:

?
In Flames
The Unbeliever
For The Last Time
5 More Days
Devil In My Neck
Born

Nachdem es zunächst so aussieht, als würden erneut nur rekordverdächtige zehn Umbauminuten vergehen, bis die Bühne für U.D.O. bereitsteht – doch dann macht ein Mikrofon Probleme und lässt die bereits lautstark "Heidi Heido Heida" skandierende Menge ungeduldig werden.
Um viertel vor Zehn ist es dann aber soweit – das Licht geht aus, die Abdeckung der dekorativen Bühnenaufbauten wird beiseite gepackt – und das Intro ertönt vom Band, als zunächst die Gitarristen Igor und Stefan, Bassist Fitty sowie natürlich Drummer Lorenzo einlaufen – bevor zum Opener und Titeltrack des aktuellen Albums "Mission No. X" der Meister selbst die Bühne betritt.
Am Sound gibt es nichts zu bemängeln – Udo ist durchweg klar aus dem druckvollen Gewitter der Band herauszuhören – und zudem stimmlich in bester Verfassung.
Zunächst zocken U.D.O. mit "24/7" und "Independence Day" zwei Granaten vor dem Herrn ab, bevor Udo das erste Mal das Wort ans Publikum richtet – ein fröhliches "Euch geht's gut?" wird prompt lautstark jubelnd beantwortet – und prompt geht's abgesehen vom Klassiker "Trip To Nowhere" weiter mit aktuellem Material in Form von "The Bullet And The Bomb" und "Mean Streets".
Mit den beiden Halbballaden "Blind Eyes" und "Cry Soldier Cry" gönnt die Band sich und den Anwesenden eine kleine Verschnaufpause, die nach dem Dampfhammerprogramm bislang dankbar angenommen wird.
Udo selbst ist heute auch wieder dem Verkleidungszwang erlegen und wechselt regelmäßig seine Outfits – kommt mal als Mönch mit Peitsche (zu "Mean Streets"), mal in schon aus ACCEPT-Zeiten gewohntem Military-Look und mal als technoides Wesen (zu "Man and Machine").
Lange lassen U.D.O. die Fans warten, bis der erste ACCEPT-Klassiker auf der Setlist auftaucht – und mit "Princess Of The Dawn" fahren sie dann auch direkt ein mächtiges Geschütz auf.
Zum Abschluss des offiziellen Sets greifen die Herren dann noch etwas tiefer in die U.D.O.-Historie und fahren mit "They Want War" und "Animal House" Material aus den Anfangstagen auf.
Offizielles Ende nach nur 90 Minuten? Das kann nicht sein! Und so laut die Fans die Zugabe fordern, so großzügig wird diesem Ruf nachgegeben – noch locker eine halbe Stunde setzen U.D.O. nach – und das mit dem Besten, was aufzufahren geht – vornehmlich aus ACCEPT-Zeiten – "Balls To The Walls" oder "Metal Heart" sind einfach unschlagbare Songs, die bei einem Auftritt mit Udo Dirkschneider nicht fehlen dürfen.

Um viertel vor Zwölf ist dann aber mit "Fast As A Shark" auch mit den Zugaben Schluss und die Fans in der Matrix durften einem sehr gelungenen Abend beiwohnen. So genial ACCEPT-Material ist, so erfreulich ist es, dass U.D.O. mittlerweile viele früher unverzichtbare Songs wie "Restless And Wild" oder "I'm A Rebel" auslassen dürfen, ohne dass es der Stimmung abträglich ist – das spricht für die Qualität, die U.D.O. auch mit eigenem Material zu bieten haben!

Setlist U.D.O.:

Mission No. X
24/7
Independence Day
Trip To Nowhere
The Bullet And The Bomb
Mean Streets
STONE HARD
Blind Eyes
Cry Soldier Cry
Solo Igor
Princess Of The Dawn
Thunderball
Solo Lorenzo
They Want War
Animal House
Man & Machine
?
-----------------------
Holy
Cut Me Out
Metal Heart
-----------------------
Balls To The Wall
Fast As A Shark

(Naglagor)

Diese und weitere Bilder zu diesem Konzert gibt es in unserer Galerie!

alle Fotos von Naglagor

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