Children Of Bodom + Ektomorf + One Man Army (27.12.2005, Köln)

Ein winterlicher Dienstag Abend in Köln: Nach wenig schneereichen Weihnachten meldet sich der Winter mit starkem Schneefall zurück und eine ziemlich lange Warteschlange wickelt sich frierend um den Block der Live Music Hall in Köln. Der Grund für dieses Massenfrieren kommt aus Finnland. CHILDREN OF BODOM haben sich die Stadt am Rhein für ihren Tourstart ausgesucht und mit ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET und EKTOMORF ein abwechslungsreiches Package als Toursupport im Schlepptau. Also nichts wie raus aus der Kälte und rein in die Halle... Obwohl der Besucherstrom vor der später restlos ausverkauften Halle noch lange nicht abreisst, gehen pünktlich um 20 Uhr die Lichter aus und die Schweden von ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET betreten zu den Klängen ihres Intros die Bühne. Frontmann Johan Lindstrand (Ex The Crown) scheint sich mit seiner früheren Band ein beinharte Fanschar erobert zu haben, anders kann ich mir den lauten Jubel nicht erklären, denn das Debut-Album "21st Century Killing Machine" kommt erst am 6. Januar europaweit in die Läden und der Bekanntheitsgrad der Band dürfte sich hierzulande noch in Grenzen halten. Die ONE MAN ARMY nutzt aber auch die Gunst der Stunde und legt in Sachen Death-Thrashin´ Metal mächtig los: Songs wie "Devil On The Red Carpet" oder der mächtige Stampfer "Branded By Iron" kommen prima an und sorgen trotz wenig Bewegung auf der Bühne für ordentliche Stimmung.



Leichtes Spiel also für die Nachfolger EKTOMORF. Die ungarische Groove-Maschine brennt auch gleich ein mächtiges Sepultura-Meets-Machine Head-Feuerwerk ab. Schwerpunkt der Show liegt bis auf Ausnahmen wie "Gypsy" oder "Son Of The Fire" voll auf dem aktuellen Album "Instinct", wobei nach dem Opener "Set Me Free" zu "Show Your Fist" vor der Bühne komplett die Hölle ausbricht. Hüpfen, Moshen, Pogo was das Zeug hält - schon bald bahnen sich die ersten verschwitzten Gestalten ihren Weg durch die Menge nach hinten und werden gleich darauf von neuen bewegungswütigen Zuschauern abgelöst. Fronter Zoltán Farkas zeigt sich auch wieder sichtlich beeindruckt von den Reaktionen des Publikums und stachelt die Meute zu weiteren Hüpforgien an. Sonderapplaus erntet auch Basser Csaba Farkas, der den kompletten Gig mit einem geschienten Bein durchsteht und daher bewegungstechnisch arg eingeschränkt ist. Zwischen den Stücken wurden die Pausen öfter mit folkloristischen Melodien und Gesängen überbrückt. Sehr starker Auftritt der Ungarn und eine spitzenmäßige Werbung für das Live-DVD/CD-Package, das im Januar in die Läden kommt.



Die etwas längere Umbaupause vor CHILDREN OF BODOM wird dann mit neugierigen Blicken auf die Bühne überbrückt, auf der ein halbes Auto, das mit seinen Scheinwerfern ins Publikum strahlt und Ölfässer für eine rustikale "On The Road"-Atmosphäre sorgen. Statt dem üblichen Backdrop gibt es drei Metallplatten, durch die mit dicken Autoscheinwerfern immer wieder die Buchstaben COB aufleuchten. Der sehr coole Beatles-Klassiker "Twist And Shout" als Intro sorgt dann für vermehrtes Grinsen im Publikum, bevor die Finnen mit "Living Dead Beat", dem Opener des aktuellen Albums "Are You Dead Yet?" ihren Auftritt beginnen. Leider ist der Sound hier ziemlich mies, so dass Bass und Bassdrums den Rest der Band förmlich zur Seite fegen. Der Zustand bleibt für die ersten drei Songs auch leider so, bis dann endlich zum vierten Song "Hate Me!" der Mann am Mischpult aus seinem vorgezogenen Winterschlaf erwacht das Ganze mal ordentlich einstellt. Ansonsten gibt es CHILDREN OF BODOM wie man sie kennt: Die Gitarrenfront zeigt sich sehr bewegungs- und spielfreudig, wobei Alexi immer wieder auf das Auto klettert, um auf dem Dach zu posen und Keyboarder Janne hat ständig eine Flasche am Hals. Prost! Alexi sucht auch immer wieder den Kontakt mit dem Publikum und würzt seine Ansagen in ordentlicher Rockstar-Manier mit zahlreichen "Fucking Fucks".
Die Setlist der Finnen ist bunt gemischt und mit "Lake Bodom" hat es sogar ein Song vom ersten Album "Something Wild" ins Programm geschafft. Die obligatorischen Soli gibt es natürlich auch, in Form eines kurzen Drumsolos und einem ausgedehnten Frage-Antwort-Duell von Alexi und Janne, das mit einem selbstironischen "Could You Fucking Stop That?" aus dem Hintergrund ein Ende findet. :-)
Nach etwa 75 Minuten und dem Titelsong des aktuellen Albums "Are You Dead Yet?" verlassen die Finnen dann die Bühne, um unter frenetischem Jubel für die drei Songs "Lake Bodom", "Everytime I Die" und "Downfall" nocheinmal auf die Bühne zurückzukehren. War mal wieder ein sehr runder Abend und ein empfehlenswertes Package! (Mika)

Setlist Children Of Bodom:
- Intro (Twist And Shout)
- Living Dead Beat
- Sixpounder
- Hate Me!
- We´re Not Gonna Fall
- Angels Don´t Kill
- Drum Solo
- Bodom After Midnight/Bodom Beach Terror Mix
- Follow The Reaper
- Needled 24/7
- Keyboards/Guitar Solo
- In Your Face
- Hatecrew Deathroll
- Are You Dead Yet?
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- Lake Bodom
- Every Time I Die
- Downfall



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(Alle Fotos von Ryka)
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