Am 1. Oktober luden die beiden Bands OBLIVION und HERALDER in die altehrwürdige Stumm'sche Reithalle nach Neunkirchen ein.
Beide Bands waren im Laufe des Jahres recht oft zu sehn, was für viele Musiker schon ein böser Stolperstein geworden ist. Allerdings präsentieren sie sich auch erst seit 2005 auf der Bühne und es wollte auch eine stattliche Anzahl von um die 70 Zuschauer was auf die Ohren. Gegen 20:30 enterten HERALDER die Bühne und wussten mit ihrem Epic / Pagan Metal den Kuttenträgern einzuheizen. Die Band besteht aus sage und schreibe acht Personen, darunter zwei Sängerinnen und ein Sänger. Frontmann Björn und seine beiden Kolleginnen Tina und Steffi spannten durch kleine einleitende Erzählungen zu den Songs einen roten Faden durch das Programm. Der männliche Gesang wechselte vom Opernhaften zum Black Metal Gekreische und brachte somit auch etwas Härte in die melodische Musik. Allerdings war der Wechselgesang auch der Knackpunkt, denn viel zu oft "bekämpften" sich die Stimmen noch in falscher Tonlage. Die Performance an sich war aber durchaus interessant und für Fans des epischen Metalls sind HERALDER durchaus eine Möglichkeit.
Der Sound des Abends war übrigens sehr gut, und das, obwohl oder gerade weil der Soundtechniker Helge Schneider zum Verwechseln ähnlich sah.
Heralder
"Die Metal Newcomer schlecht hin", "saarländische Metal Newcomer No.1", "Denkwürdiges Konzert" war in der Ankündigung über OBLIVION zu lesen. Nicht wenige unter den langjährigen saarländischen Musikern und Konzertgängern rümpften sich daraufhin ordentlich die Nase.
Die Band hatte ihren ersten Auftritt bei einem Band-Contest, den sie auch glatt gewann. Als ein Preis durften sie einen Song Playback spielen beim grossen Halberg-Open Air in Saarbrücken als Support für die Mädchen-Schwärme Nu Pagadi und US 5.
Erwähnenswert ist die Tatsache, dass OBLIVION sich aus 15 - 18 jährigen Jungs zusammensetzt. Um es schon einmal vorweg zu nehmen, für dieses Alter ist ihre Leistung durchaus lobenswert. Das Set stellte sich zu ungefähr gleichen Teilen aus eigenen und gecoverten Songs zusammen. Der melodische Metal der Jungs schlägt etwa in die IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST Kerbe, es wurden unter anderem "Flight of Icarus" und der Disko Smash Hit "Fear of the dark" interpretiert, und überzeugte musikalisch und künstlerisch durchaus.
Was allerdings als etwas unnötig erschien sind die zwei Soli, die wohl als eine Art Verschnaufpause dienen sollten. Das Bass/Drum Solo schlich auf einem recht niedrigen Niveau daher und beinhaltete eindeutig zu viele Spielfehler. Das Gitarren Solo allerdings zeigte den 15 jährigen als großes Talent am 6-Saiter und ließ einige Münder offen stehen. Über die Notwendigkeit von Soli an sich und vor allem bei Underground Bands lässt sich dennoch streiten.
Die Frage nun, ob OBLIVION ihrem Ruf gerecht werden können ist nicht so einfach zu beantworten. Technisch und musikalisch haben die Jungs echt was drauf und bereichern die Todesblei dominierte Szene im Saarland definitiv um einiges. Doch sollte man schnellstmöglich Abstand davon nehmen, sich in solch hohen Tönen selbst zu loben. Allein aus Respekt vor den Bands, die sich seit Jahren den Hintern abspielen und schon viel für die Szene gearbeitet haben. Auch OBLIVION wird auf den harten Boden der Realität zurück geworfen eines Tages, wenn sie nicht mehr auf ihre Freunde und Bekannte zählen können oder sich ins "Ausland" wagen.
Abgesehen davon, Respekt Jungs! (Bernie)

Weitere Bilder von dem Konzert gibt es in unserer Galerie.
Alle Bilder von Bernie.
Oblivion Oblivion
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