Formosa + Fighter V (06.01.2024, Saarbrücken)

live 20240106 FormosaFighterV SaarbrueckenNachdem FORMOSA bereits mehrere Termine im Saarland im Vorprogramm gespielt hat, so zum Beispiel bei niemand anderem als AUDREY HORNE, laden sie samstags zum ersten eigenen Gig in den Kleinen Klub der Garage Saarbrücken ein. Mit dabei sind die Melodic-Hardrocker FIGHTER V (“Five”!) aus der Schweiz. So lohnt sich der Besuch gleich doppelt.

 

FIGHTER V

Und das scheine nicht nur ich so zu sehen, denn gleich zum Einlass ist schon viel los vor dem Kleinen Klub und die Schlange an der Theke kann sich direkt nach der Jackenabgabe ebenfalls sehen lassen.

So wundert es nicht, dass mit dem Beginn um kurz nach 19 Uhr bei FIGHTER V der Klub gefüllt ist, wenn die ersten Töne erklingen. Bereits der Opener “Can’t Stop The Rock” zeigt, worauf die Zeichen an diesem Abend stehen. Die Band fährt einen guten Sound und ich bin überrascht, dass alle auf der Bühne Platz finden. Ein Keyboard habe ich zumindest bisher noch nicht im Kleinen Klub erblicken können.

Sänger Emmo Acar, der selbst aus Saarbrücken stammt, hat das Publikum mit seinen Ansagen fest im Griff und sichtlich Spaß. Leider ist er gesundheitlich etwas angeschlagen, was er aber professionell und sehr charmant bei der ersten Ansage bereits erwähnt und damit viel Druck rausholt. Nach den ersten zwei bis drei Songs merkt man dies zudem kaum noch und die hohen Töne sitzen durchgängig. Weiterhin ist es ein schöner Aufhänger, die Leute immer wieder mit einzubeziehen und bei den Songs zum Mitsingen zu animieren, was tatsächlich bestens funktioniert.

Das Set aus insgesamt zwölf Songs kommt sehr gut an und auch der Akustik-Teil mit “Eye To Eye” und “Save Your Love” passt blendend ins Gesamtbild. Obendrein kann Emmo dabei hervorragend mit dem Bassisten Roman interagieren. Generell wirkt die Stimmung auch auf der Bühne sehr gut und die Band hat ordentlich Spaß und Druck auf dem Kessel. Hier scheint die Chemie perfekt zu stimmen, auch Session-Gitarrist Raffael macht eine gute Figur. Es gibt diverse kurze Ausflüge auf die Theke, welche direkt an die Bühne anschließt und Sänger Emmo hält durchgängig den Unterhaltungsfaktor durch seine Ansagen weit oben. Ähnlich wie die Ansagen wirkt die Band extrem authentisch und kommt wahnsinnig sympathisch rüber.

Neben den FIGHTER V Nummern gibt es mit “Here I Go Again” (WHITESNAKE) und dem gelungenen Abschluss “Lick It Up” (KISS) noch zwei Coversongs die, die Stimmung weiterhin in ungeahnte Höhen schnellen lässt.

Ein extrem gelungener Auftakt, der mir einmal mehr bewusst macht, welch großer Fan ich noch immer von gutem Melodic-Rock bin. Wenn ich mich sonst meist an Keyboards störe, war das an diesem Abend überhaupt nicht der Fall und es passte alles perfekt zusammen. Sobald die Band in eure Nähe kommt, unbedingt ansehen.

live 20240106 Formosa 01 FighterV

  

FORMOSA

Pünktlich entern FORMOSA nach dem großartigen Opener und es ist zugegeben immer schwierig, einem derart guten Act wie FIGHTER V noch einen draufzusetzen. FORMOSA lassen sich davon aber nicht einschüchtern und betreten eindrucksvoll die Bühne. Ihr erster eigener Headliner-Gig im Rahmen der Tour zum aktuellen Album “Bittersweet” im Saarland und das muss gefeiert werden.

Eben das tut die Band samt Publikum nun auch ganz nach dem Motto der Band natürlich mit viel Bier. Der Hardrock der Band aus Essen kommt gut an und überzeugt auch mich, der zuvor nur ein paar Singles kannte. Die Stimme von Sänger Nik Bird mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich persönlich finde sie sehr interessant und außergewöhnlich. Ich würde sie sogar fast als eine “kontrollierte Version von KING DIAMOND” betiteln. Was als Kompliment gemeint ist, denn ich selbst kann mit KING DIAMOND leider stimmlich wenig anfangen, musikalisch aber sehr wohl.

Die Band pflügt sich ordentlich durch ihr Set und post, was das Zeug hält. Besonders Basser Chris Cobra (Gitarrist bei SNAKEBITE) ist gar nicht aus der Akrobatik rauszubringen. Das Bühnenbild passt also, und als klar wird, dass Gitarrist Nik Beer privat Hobbybrauer ist, sammelt die Band weitere Pluspunkte. Auch die Ansagen von Sänger Nik Bird kommen gut an, dennoch kämpft die Band ein wenig damit, dass sich der Raum ein klein wenig leert. Professionell lassen sie sich davon aber nicht beirren und ziehen mit viel Spiellaune ihr Programm durch.

Die Songs zünden und besonders rhythmisch gibt mir die Band einiges. Sänger Nik Bird kommt einmal sogar kurz in einem Feder-Outfit auf die Bühne und die Band strotzt nur so vor Spielfreude. Das Publikum dankt es und geht ordentlich mit. Es ist viel Bewegung im Publikum und an der Theke. Denn eines ist sicher, FORMOSA animieren wahnsinnig zum Trinken. Auch FIGHTER V sind im Publikum zu sehen, die natürlich noch nicht den Kleinen Klub verlassen haben.

Ich bin sehr positiv von meinem ersten Konzert von FORMOSA überrascht und finde es wie so oft etwas schade, dass ich bis wenige Wochen vorm Konzert noch nie etwas von der Band gehört habe. Das mag mitunter aber auch daran liegen, dass ich selbst zeitlich nicht mehr ganz so tief drin stecke wie früher, denn zwar war dies der erste Headliner-Gig der Band hier im Umkreis, aber nicht ihr erster Besuch. Die Band konnte schon mehrfach als Opener überzeugen, unter anderem bei NAZARETH und den eingangs erwähnten AUDREY HORNE.

Gelungener Abschluss eines gelungenen Abends! Gerne wieder! (Pascal)

 

live 20240106 Formosa 02 Formosa

 (Fotos: Pascal)

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