Kinners wie die Zeit vergeht. Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen. Aber sowas hat auch was für sich, denn traditionell zum Jahresende laden GUERRILA zum Brainslaughter Festival. In diesem Jahr war es bereits die neunte Veranstaltung dieser Art. 8 Bands aus dem gesamten Bundesgebiet waren angetreten um das Publikum zu unterhalten. Dieses füllte das, zugegeben nicht sehr geräumige, Underground ganz ordentlich. Gut 150 Besucher mögen es pro Tag gewesen sein.(Tutti) alle Fotos innerhalb des Berichts vom Brainslaughter Festival IX von Tutti

Live Reviews vom Brainslaughter Festival IX (26.12.)

Psychotron:
Premiere für PSYCHOTRON. Es war der erste Auftritt der Stuttgarter in Köln. Dabei hätten die etwas mehr Publikum verdient gehabt. Aber scheinbar haben einige den angekündigten Beginn von 18:30 Uhr für einen Witz gehalten. Aber nein, um kurz nach halb sieben ging es los. Dabei machten die Schwaben während der ca. 37 Minuten einen guten Eindruck. Trotzdem bewegte sich das Publikum nur zögerlich an die Bühne, schade. Am Songmaterial gab es, wie gehabt, nichts auszusetzen. Neben eigenen Stücken wie "This Illusion" gab es auch eine sehr gelungene Version von "Disciples Of The Watch" (natürlich TESTAMENT). Performancetechnisch gab es auch wenig zu bemängeln. Man merkt halt, dass die Formation schon eine ganze Latte an Gigs hinter sich hat.

Abrogation:
Endlich mal ein Gig von ABROGATION in erreichbarer Nähe. Die wollte ich sowieso immer schon mal live antesten. Nach einem üppigen Intro legte die Band los. Live zündeten Songs wie "Engelmacherin" oder "Erlkönig" noch um einiges besser als auf Scheibe. Einziger kleiner Kritikpunkt, die Jungs aus Magdeburg könnten hier und da mal ein paar Schritte machen. Guter Gig bei gutem Sound und für mich der Höhepunkt des Abends.

Setlist Abrogation:

Intro
?
Finsternis
Handwerk des Todes
Der Schware Tod
Ablasskrämer
Engelmacherin
Das Blut der Toten
Folterkammer
Erlkönig

Disillusion:
Da konnten DISILLUSION nicht mithalten. Aber das war mir schon vorher klar. Die Leipziger konnten mich schon 2002 auf dem Fun & Crust nur bedingt überzeugen. Technisch sicher stark und einwandfrei, kann ich mit dem Gesang so gar nichts anfangen. So nahm die Zahl der kreisenden Köpfe im Publikum auch deutlich ab. Kleine bis mittelgroße Panne am Rande, gleich zu Beginn des zweiten Songs war ein Topteil hin und musste ausgetauscht werden. Trotzdem gab es am Ende reichlich Applaus.

Ages Gone:
Headliner des ersten Tages waren AGES GONE. Nur zu verständlich, denn die Band hatte nicht nur Heimvorteil, sondern es war auch das Abschiedskonzert dieser Kapelle. So haben die Jungs reichlich Freunde, Bekannte und Fans motivieren können dem Gig beizuwohnen. Bei prächtiger um nicht zu sagen ausgelassener Stimmung feuerte die Band ihren extremen Mix aus Grind, Jazz, vielleicht noch einen Schuss Doom ... äh alles mögliche in das jetzt wirklich gut gefüllte Underground. Vorgetragen wurde das alles nochmal mit ordentlich Energie, Spielfreude und Bewegungsdrang. Wobei sich besonders Sänger Sebastian und, was nicht überall so ist, Keyboarder Martin als Aktivposten herausstellten. Auch wenn ich die Songs alle vorher nicht kannte und angesichts deren Komplexität nur schwer hineinfinden konnte, so muss ich als Fazit festhalten: Ohne AGES GONE wird der Welt ein Farbtupfer fehlen. (Tutti)



Live Reviews vom Brainslaughter Festival IX (27.12.)

Gorezone:
Zum Auftakt des zweiten Tages machten die Oldenburger GOREZONE direkt mal keine Gefangenen. Die Band knüppelte gut 40 Minuten lang Songs wie "Fuck You", "Gorezone", "Brutalized" und "Panzerterror" ins Publikum. Und dort wurde das Material dankbar aufgenommen, scheinbar hat die Meute schon auf solchen Sound gewartet, der erste Tag war ja relativ "knüppelarm". Das schon recht zahlreich erschienene Publikum war damit jedenfalls schon gut aufgewärmt.

Nebular Moon:
Bei NEBULAR MOON wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Zumindest hat es erstmal ein paar Lieder gedauert bis im Publikum der eine oder andere bewegende Kopf auszumachen war. Die Schwarzmetalband lieferte Songs wie "Metamorphose", "Necrophorus", "Im Namen des Mitleids" und "Daemonenland". Dabei machte die Band einen gewohnt routinierten Eindruck und Frontmann Darius hatte sichtlich seine Freude an den jüngsten Besuchern des Festival die direkt an der Bühne eifrig mitgingen.

Sinners Bleed:
Dichtes Gedrängel herrschte vor der Bühne. Die Erwartungen waren hoch. Und trotz einiger Pannen dürfte wohl niemand von SINNERS BLEED enttäuscht worden sein. Vor der Bühne kreisten jedenfalls ordentlich die Matten. Kein Wunder, das knüppelige Material der Berliner war jederzeit abwechslungsreich und niemals langweilig. An Songs gab es u.a. "Deathbringer", "From Womb To Womb" und "Bound". Und wenn meine Ohren nicht getrübt haben, dann habe ich da noch eine Coverversion von "Spiritual Healing" (von DEATH, is wohl klar...) gehört. Sehr starker Gig, bei dem verständlich nach Zugaben gebrüllt wurde. Nach 55 Minuten war letztlich Feierabend.

Guerrilla:
Wie jedes Jahr ließen sich die Veranstalter es sich nicht nehmen selbst auf die Bühne zu steigen. Über eine Stunde lang thrashten sich die Kölner durch alte wie neue Werke. Neben brandneuen noch unveröffentlichen Liedern (2004 soll das neue Meisterwerk erscheinen) kamen Songs wie "City Of Sorrow", "This Time It's War" (unterstützt von JACK SLATER-Shouter Horn), "Infected" und "Feeding The Scum" zum Zuge. Eine kleine Pause, die wegen einer gerissenen Gitarrensaite eingelegt werden musste, wurde mit der Versteigerung eines Girlieshirts gekonnt überbrückt (wer wirft denn sowas auf die Bühne?!). Die sonst üblichen Ausflüge ins Publikum unterblieben diesmal bis auf eine kleine Runde von Sänger Marc. Es war aber auch reichlich voll vor der Bühne. Wieder ein starker Auftritt der Kölner der dem guten Programm der beiden Tage die Krone aufsetzte. (Tutti)

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