Toto (23.08.2022, Luxemburg)

Toto TourDass der Classic Rock generationsübergreifend und lebendiger als je zuvor ist, haben TOTO als Vertreter der Oberklasse im AOR, im Rahmen ihrer „Dogz Of Oz Worldtour 2022“ eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die unglaubliche Popularität der Band zeigte sich bereits im Juni dieses Jahres, nachdem TOTO einen Rekord in der heutigen digitalen Zeit erreicht hatten; die kumulativen Streams des Repertoires von TOTO übersteigen jetzt 3 Milliarden Plays. Davon entfallen allein 2,3 Milliarden auf die Veröffentlichungen von Sony über Spotify.

 

 

 

 

 

 

 

Nach restlos ausverkauften Hallen in den USA mit Co. Headliner JOURNEY, standen sie nun auch endlich am 23. August wieder in Luxemburg in der fast ausverkauften Rockhal auf der Bühne. Ein Heimspiel für den halbstündigen Auftritt der FRED BARRETO GROUP, die mit ihrem soliden Rock und Blues die Grundlage für ein anschließendes Konzert der Superlative hinlegte.

Kurz vor 21 Uhr ist es dann soweit; die schlichte Bühnendekoration mit dem klassischen Toto-Symbol, zeigt worauf es heute Abend ankommt; ausschließlich auf die Musik. Und so startet die Band gemächlich mit Keyboard-Intro, begleitet vom glasklaren Gesang des Leadsängers Joseph Williams mit dem perfekten Einsteiger, „Orphan“ vom Album Toto XIV. Dann haut Steve Lukather sein brachiales Gitarrenriff in den Song und das Publikum explodiert sofort. Genial wird die Anfangseuphorie der Fans ausgenutzt und direkt wird mit „Hold The Line“ der Saal zum Kochen gebracht.

„Till The End“ folgt pop- und soul-lastig, allerdings bekommt der Song in der „gereiften“ Version eine klasse Ausstrahlung (wenn man das schlimme 80er Video im Kopf hat). Schlag auf Schlag geht’s weiter aus dem unermesslichen Songrepertoires der Band aus fast 50 Jahren.

Ich selbst habe die Band mehrfach gesehen, zuletzt in Luxemburg im März 2018. Aber die Präzision, Spielfreude und meisterliche Gesangsleistung des Leadsängers und der Bandkollegen an diesem Abend, übertrumpften alles, was ich von TOTO in Erinnerung hatte.

Bandleader Steve Lukather und Leadsänger Joseph Williams warten mit einer großartigen Band auf, Bassist John Pierce (Huey Lewis and The News), Schlagzeuger Robert "Sput" Searight (Ghost-Note, Snarky Puppy, Snoop Dogg), Keyboarder/Backing Vocals Steve Maggiora (Robert Jon & The Wreck), Keyboarder Dominique "Xavier" Taplin (Prince, Ghost-Note) und Multiinstrumentalist/Sänger Warren Ham (Ringo Starr).

Grandios der perfekt auf fast 15 Minuten ausgedehnte Rock-Klassiker „White Sister“ vom Hydra-Album aus dem Jahr 1979, schnell, hart und stimmlich perfekt. Bandchef Lukather kann seine Solofähigkeiten völlig ausleben und zeigen, warum er als einer der besten Gitarristen der Welt gilt. Auch Keyboarder Taplin und Drummer Searight erhalten ihre jeweiligen Soli, während sich die anderen Bandmitglieder altersgerecht kurz hinter der Bühne ein wenig ausruhen konnten.

Und so gab es zwei Stunden alles, was die Fans erwarteten, Soul und Westcoast-Jazz mit „Georgy Porgy“, Pop und guten Rock („Home Of The Brave“), emotionales („I Won’t Hold You Back“), ein geiles Cover des Beatles-Klassikers „With A Little Help From My Friends“ und schließlich und bis zum Ende aufgespart:

Die Überhits der Band: „Rosanna“ und „Afrika“, während ein bestens gelaunter Joseph Williams immer wieder mit winkenden Armbewegungen vom rechten zum linken Bühnenrand marschiert und exakt das bekommt, was er vom Publikum fordert:

Die gesamte Halle singt jede einzelne Strophe in voller Lautstärke mit. Ich kann nur bestätigen, dass auch ich bei den ersten Akkorden von „Afrika“ mich schlagartig mit 15 in die Jugend-Disco versetzt fühlte. Und darin liegt doch die Magie einer Band, wenn sie zu solchen Emotionen fähig ist. Nachdem die Band kurz die Bühne verlässt, folgt mit „Stop Loving You“ die einzige Zugabe des Abends und das bleibende Gefühl, Teil etwas ganz Großen gewesen zu sein.

Der Blick von TOTO ist eindeutig zukunftsorientiert wie Steve Lukather unlängst erklärte: „Die aktuelle Tournee bietet uns die Gelegenheit, um unsere individuelle Zukunft neu zu interpretieren, gleichzeitig die tiefgründige Verbindung mit unserem Publikum zu pflegen und dabei kontinuierlich Neues zu entdecken“. (Bernd Eberlein)

 

Setlist:
1. Orphan
2. Hold the Line
3. Till the End
4. I'll Be Over You
5. White Sister
6. Georgy Porgy
7. Pamela
8. Kingdom of Desire
9. Drum Solo
10. You Are the Flower
11. I Won't Hold You Back
12. Waiting for Your Love
13. Home of the Brave
14. With a Little Help From My Friends
15. Rosanna
16. Africa
Encore:
17. Stop Loving You

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(Fotos: Bernd)

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