Pünktlich um 20 Uhr kamen wir an der Halle an - und mussten verwundert feststellen, dass es überhaupt keine Schlange vor dem Einlass gab... das Phänomen war schnell geklärt - entgegen der auf der Karte angegebenen zwei Bands ab 20 Uhr gab´s vorab noch eine dritte names Cyberia, die demnach schon ein gutes halbes Stündchen gespielt hatten und gerade dabei waren, ihr Equipment wieder einzupacken.
Cyberia sind dem ein oder anderen vielleicht noch als "Trinity" bekannt. Vor zwei Jahren waren sie als Support-Act von U.D.O. auf Tour - und den angestaubten Atari als DrumComputer haben sie immer noch dabei.
Leider kann ich zur aktuellen Musik nicht viel sagen, da wir ja eben für Cyberia ein wenig zu spät dran waren - die spärlich besetzte erste Reihe schien aber eher dafür zu sprechen, dass sich die Begeisterung des Publikums in Grenzen hielt.
Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause betraten Kamelot dann um 20:10 Uhr die Bühne... mit Unterstützung eines übergroßen Hintergrundbildes. Los ging´s mit dem üblichen Intro, welches dann in "Forever" vom aktuellen Album "Karma" überging - und da gab´s direkt den ersten Kritikpunkt des Abends... die nervigen Stroboskopblitze die der Lichtmensch (auch später bei Axxis) oft und lang einsetzte, was dazu führte, dass man vom Bühnengeschehen gar nichts mehr mitbekam, weil man sich geblendet abwenden musste.
Musikalisch konnte aber kaum etwas bemängelt werden - zwischenzeitlich war der Sound zwar sehr basslastig und Sänger Roy Khan schlecht verständlich - alles in allem wurde es aber tatsächlich die von Khan zu Beginn angekündigte "big party". Ihm schien allerdings ein wenig kalt zu sein, weswegen er erstaunlich lange mit dem bodenlangen Mantel auf der Bühne blieb...
Außerdem präsentierte er die gesamte Show hindurch sein ausgeprägtes Minenspiel, was zeitweise mehr aussieht, als läge er eher auf einer Folterbank, als dass er singen würde :-)
Der Schwerpunkt der Titelauswahl lag bei den letzten beiden Alben, lediglich der "Rausschmeißer" "Call Of The Sea" mit dem unvermeidlichen Mitsingteil stammte aus früheren Tagen.
Kamelot hatten mit diesem Auftritt ordentlich vorgelegt und es mal wieder dem Headliner reichlich schwer gemacht, die Stimmung im Publikum auf dem Niveau halten zu können...
Als um 21 Uhr der Auftritt beendet war, hätte wohl jeder im Publikum noch einiges mehr hören wollen...
Setlist Kamelot:
Intro (Regalis Apertura)
Forever [Karma]
The Shadow Of Uther [The Fourth Legacy]
The Spell [Karma]
Wings Of Despair [Karma]
(Desert Reign) -> Überleitung zu
Nights Of Arabia [The Fourth Legacy]
Don´t You Cry [Karma]
The Fourth Legacy [The Fourth Legacy]
Call Of The Sea [Eternity]
-----------------------
Karma [Karma]
Die Umbaupause für Axxis war ebenfalls außergewöhnlich kurz - ließ sich aber dadurch erklären, dass das gleiche Drumkit benutzt wurde, wie bei Kamelot... Interessanterweise fiel das Hintergrundbild bei Axxis kleiner aus, als bei Kamelot... na, wenn das mal kein böses Vorzeichen war...
Auch hier ging´s mit dem obligatorischen Intro vom aktuellen Album "Eyes Of Darkness" und dem Einstieg in den ersten Titel desselben los - erst nach dem dritten Titel gab´s eine kurze Erholung für das von Anfang an begeisterte Publikum - und hier kündigte Sänger Bernhard Weiß einen lockeren Abend an, der in der Zeche sicher ganz besonders gut gelingen würde... und sollten einige Titel in der Setlist missfallen - so sollten sich die Fans doch bitte "selbst in den Hintern treten", da die Titelauswahl aufgrund einer Internetumfrage zusammengestellt worden sei...
Diese Umfrage war aber offensichtlich doch ganz repräsentativ, denn der Querschnitt durch das gesamte bisherige Schaffen (wenn man mal vom Fehlen des unterdurchschnittlichen "Voodoo Vibes" absieht...) kam doch recht gut an. Hätte Bernhard nicht zwischendurch lange Redepausen gemacht - es wäre ein Wahnsinnsgig geworden... warum die allein wegen Kamelot angereiste Jutta unbedingt zwecks Einatmens eines Helium-Ballons und Vorsingens einer Textzeile auf die Bühne kommen musste mag ja noch ganz lustig sein - aber da sie sich doch recht beharrlich weigerte, zog sich das Ganze doch unschön in die Länge...
Aber ich will ja schon wieder aufhören zu meckern - wie gesagt, die Setlist hat für diesen kleinen Ausrutscher auf alle Fälle entschädigt - und zwischendurch kamen ein paar Die-Hard-Fans sogar auf die Idee, ihren Idolen ein paar Biere auszugeben und reichten dem völlig verdutzten Bernhard ein paar Becher, der das nur mit "Ihr wisst aber schon, dass wir das hier umsonst kriegen...??" kommentieren konnte.
Als die Band um 23:20 Uhr die Bühne nach 20 erstklassig dargebotenen Titeln für diesen Abend endgültig verließ, blieben fast alle Fans noch vor der Bühne und warteten auf eine weitere Zugabe...
Setlist Axxis:
Intro (Eyes) [Eyes Of Darkness]
Eyes Of Darkness [Eyes Of Darkness]
When The Sun Goes Down [Eyes Of Darkness]
Brother Moon [The Big Thrill]
My Little Princess [Back To The Kingdom]
Stay, Don´t Leave Me [The Big Thrill]
The Four Horsemen [Eyes Of Darkness]
Guitarsolo
Angel [Eyes Of Darkness]
Little War [The Big Thrill]
Heaven In Black [Back To The Kingdom]
Save Me [II]
Trash In Tibet (instr.) [Acces All Areas]
"Jutta" - Helium-Ballon
Touch The Rainbow [II]
Living In A World [Kingdom Of The Night]
Little Look Back [II]
Kingdom Of The Night [Kingdom Of The Night]
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akk. Waterdrop [The Big Thrill]
Flashback Radio [Back To The Kingdom]
Drumsolo à Nana, hey, hey
Goodbye [Back To The Kingdom]
(Naglagor)
alle Fotos von Naglagor
