Rage hatte ich bereits letztes Jahr in Balingen gesehen und war guter Dinge, dass der heutige Abend ein ziemlich gutes Konzert bringen würde. Zumal Vicious Rumors, die auf den Plakaten als Vorband angekündigt waren, mir auch noch als gute Live-Band in Erinnerung war.
Wohlweislich waren wir sehr zeitig angereist - was uns dann auch ermöglichte, die erste Vorband vollständig mitzuerleben - dass diese eine geschlagene halbe Stunde vor geplantem Beginn auf die Bühne geschickt wurde, interessiert die Zuständigen wohl weniger.
Leider habe ich den Bandnamen nicht in Erfahrung bringen können - aber die fünf Mannen - pardon, vier Mannen und eine Frau - haben sich sehr angestrengt und konnten das Publikum einigermaßen in Stimmung bringen - was für eine erste Vorband ja nicht immer ganz einfach ist. Zum einen war das Songmaterial ganz überzeugend, zum anderen hatten die Musiker einiges auf dem Kasten - insbesondere die gute Dame an den Drums - von dem Doublebaß kann sich so manch anderer eine Scheibe abschneiden. Einziger Wermutstropfen: der Sänger. Abgesehen von seinem sehr merkwürdigen Outfit (Rastalöckchen, spindeldürr und Netzhemd...) hatte er auch stimmlich nicht immer beste Qualität zu bieten.

Jedenfalls wurde nun klar, dass diese Band spontaner Ersatz für die ausgefallenen Vicious Rumors darstellten, denn nach einer ultrakurzen Umbaupause (keine zehn Minuten) trat die eigentlich angekündigte erste Vorband auf: GB Arts. Von denen hatte ich noch nie gehört - was auch nicht schlimm war, wie sich im Laufe des Auftritts herausstellen sollte. Auch GB Arts gaben sich ordentlich Mühe, konnten aber nicht im Mindesten mit der Vorband mithalten. Im Wesentlichen gab´s Songs des aktuellen Albums "The Lake" zu hören, was die Jungs auch mit entsprechenden T-Shirts promoteten. Nachdem auch GB Arts das Publikum eine halbe Stunde lang beschallt hatten, war die Stimmung wieder arg abgesunken und man fieberte Rage entgegen.

Die kamen dann auch eine halbe Stunde später in altgriechischen Ruinen zu einem gesprochenen Intro nacheinander auf die Bühne - und lieferten einen erstklassigen Gig ab!! Jawohl! Lemmy Kilmister lügt!!! Mickey Dee ist zwar ein klasse Drummer - aber gegen Mike Terrana kann er nicht ankommen. Und nach diesem Konzert steht fest, wer der absolute Drum-Gott ist!! Meine Herren, so ein Drum-Solo schlägt alles bisher dagewesen - und dass Mr Terrana auch während der "normalen" Songs alles gibt, zeigt er eindrucksvoll. Mit der aktuellen Besetzung hat Peavey einen Glücksgriff getan, denn auch Victor Smolski ist wohl einer der besten Gitarristen, die es derzeit gibt. Die Stimmung war nahe dem Überkochen und Rage gaben einen einmaligen Rückblick über ihr bisheriges Schaffen - verständlicherweise mit einem leichten Schwerpunkt auf dem aktuellen Album "Welcome To The Other Side". Vereinzelt gab´s auch ein paar Pyros - insbesondere beim Drum-Solo, als Terrana meinte "Now I´m gonna destroy this f´n Drum-Kit" zündeten unterstützend zwei größere Flammensäulen.
Kurz vor Schluss gab´s auch noch ein kleines Spiel, in dem Victor einige Songs anspielte und das Publikum raten sollte, was es denn sei - ist leider kläglich daneben gegangen, lediglich "Thunderstruck" wurde von mehreren erkannt.
Nach knapp zwei Stunden verließen Rage endgültigt die Bühne und hatten damit zum einen ihre Tour zum Ende gebracht und den wohl besten Gig dieses Jahres überhaupt abgeliefert.

Abschließend noch die Setlist (ohne Gewähr für die Reihenfolge):

1) (spoken) Intro
2) Welcome To The Other Side
3) Solitary Man
   Tribute To Dishonour
   Gitarrensolo
   Back In Time
   Sent By The Devil
   Firestorm
   Straight To Hell
   Days Of December
   Drumsolo
   Turn The Page
   The Mirror In Your Eyes
   Sister Demon
   Songraten mit Victor (AC/DC)
   Higher Than The Sky

Zugabe:
1) Overture
2) From The Cradle To The Grave
3) Don´t Fear The Winter

(Naglagor)

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