Obituary Livestream 2 of 2 (03.04.2021)

Obi2 200Es ist wieder Samstag, und es ist nochmal OBITUARY-Zeit. Nachdem ich feststellen musste, dass es wohl in den USA keine Sommerzeit gibt, beginnt Teil 2 der Streamserie bei uns leider erst um 23 Uhr statt wie letztes Mal um 22 Uhr. Egal, es ist Wochenende, das Bier wird wieder kaltgestellt und man kann noch etwas im Fernsehen stöbern, was es noch Sehenswertes gibt...verdammter Samstag! Als es soweit ist, wird das Getränk wieder bereitgestellt und die Sonne in das spätabendliche Wohnzimmer gelassen.

Es scheint kalt geworden zu sein in Florida, denn dieses Mal ist John Tardy wieder langärmelig unterwegs, auch Kenny trägt lang, und Donald Tardy hat zumindest zum Warmspielen eine Jacke an!
A propos Warmspielen: Nach dem klassischen Intro „Redneck Stomp“ bereitet man den Abend vor mit „Deadly Intentions“, bevor man an das Album „The End Complete“ herangeht. Die Jungs waren angeblich echt nervös, diesen Klassiker von 1992 standesgemäß wiederzubeleben. Aber was mit den ersten beiden Alben geklappt hat, kann jetzt eigentlich nicht schiefgehen.

 

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Und so sieht es auch aus – bis auf kleinere menschliche Spielfehler wird dem Album nostalgisch Rechnung getragen, und auch wenn weiterhin Probestimmung statt Liveatmosphäre herrscht, merkt man den gutgelaunten Herren an, wie sehr sie auch jenes Album ins Herz geschlossen haben.

Neu sind dabei die Grafikeinspielungen eines etwas abgeänderten und animierten OBITUARY Logos in Anlehnung an das Albumcover. Der Sound ist dieses Mal auch etwas besser, vor allem hört man Terrys Bass mal so durch, wie man diese hünenhafte Gestalt auch optisch wahrnimmt. Die Probeumgebung lässt John leicht steif wirken, zumal er sich sehr oft abstützen muss. Es wird eben keiner jünger, sondern eher grauer und faltiger, allerdings scheinen Johns Haare dunkel nachgetönt zu sein.
Seine Stimme hat in den Jahren immer mehr an Garstigkeit verloren, was aber auch kein Wunder ist, wenn man schon gute 35 Jahre seine Kehle regelmäßig überstrapaziert. Dann wundert es auch niemanden, wenn man nach elf Alben mal die Texte von Nummer drei zu Hilfe nehmen muss.

 

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Nach bereits 65 Minuten verabschieden sich die Florida Boys bereits vom Onlinepublikum und freuen sich scheinbar den Allerwertesten ab, dass sie die Chose gut hinter sich gebracht haben. Während andere in ihrem Alter danach ins Bett gehen, genehmigen sich die Jungs noch ein kühles Getränk auf der schönen Terrasse ihres Studiogeländes im gleißenden Sonnenlicht.

Kaum Überraschungen, dafür aber gute Musik, die man immer wieder gerne hört, auch wenn man nicht persönlich vor Ort sein kann. Der Livestream ersetzt zwar kein Konzert, aber dennoch habe ich den Eindruck, dass mein Verhältnis zur Band wieder ein Stückchen näher gerückt ist. Das ist wohl auch das Ziel von OBITUARY gewesen, in diesen harten Zeiten für Musikschaffende nicht aus dem Gedächtnis zu fallen. Aber wie kann einem das bei diesen treuen Veteranen auch passieren? (Jochen)

 

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Setlist OBITUARY
Redneck Stomp
Deadly Intentions

I'm in Pain
Back to One
Dead Silence
In The End of Life
Sickness
Corrosive
Killing Time
The End Complete
Rotting Ways

(Fotos: Jochen)

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Kategorie: Konzerte