Für uns alle war es ein außergewöhnliches Jahr. Wir alle mussten uns mit neuen, unbekannten Situationen befassen, die uns neue Hürden boten. So erging es auch HOLLYWOOD UNDEAD. Normalerweise sind die Jungs das ganze Jahr unterwegs auf Tour und erklimmen die Welt mit ihrer Musik. Anfang des Jahres konnten sie ihre "Gewohnheit" mit PAPA ROACH und ICE NINE KILLS umsetzen, doch relativ schnell wurde dies aus Sicherheitsgründen in den Sand gesetzt. Somit ist es seit Jahrzehnten das erste Mal, dass die Band zuhause bleibt und keine Konzerte vor Publikum gibt. Konzerte oder sollte ich eher sagen Partys wollen sie sich trotzdem nicht nehmen lassen und haben somit eine House Party als Livestream veröffentlicht.
Und egal was sie machen, es wird immer ein Absturz sein - somit konnte ich mir die House Party absolut nicht entgehen lassen!
Es begann mit einem gezeichneten Comic, der die Warteschlange vor der "House Party" zeigt. Die Tür wird jedoch von einem stämmigen und grimmig dreinschauenden Mann versperrt. Nach ein paar Sekunden von einem schwarzen Bildschirm geht die House Party dann los. Die Joints und der Alkohol werden ordentlich geteilt, um sich für den Beginn aufzuwärmen. Begonnen wird mit den Titeln "Time Bomb" und "Enemy" von ihrem diesjährig erschienen Album "New Empire Vol. 1".
Aufgewärmt und bereit für die Party starten HOLLYWOOD UNDEAD mit "California Dreaming " und "Hear Me Now". Endlich sind die Jungs in ihrem Element und starten mit voller Power durch. Wer da nicht mitsingt und eventuell den ein oder anderen Shot mitkippt, der musste sich wohl noch von der weiteren Setlist überzeugen.
Ein "klopfen" lässt die Jungs aufhorchen, die wohl noch einen weiteren Gast erwarten. Wer das wohl sein mag? "Heart Of A Champion" wird angespielt, den sie solide performen. Und durch ein Wunder springt Spencer Charnas durch die Wand und stiehlt den anderen ihre Show. Da wird der kleine Raum noch kleiner, als er eh schon ist. Doch wo bleibt Nummer zwei vom Feature? Zack wird die andere Wand zerrissen und ein Jacoby Shaddix, im knallgelben Oberteil, schmeißt sich auf seine Freunde und feiert ausgelassen mit ihnen. So viele Männer auf einem Fleck, das kann nicht gut gehen. Für einen Moment vergisst man Corona, die Abstandsregeln und genießt das Zusammensein. Die ausgelassene Stimmung, die es seit Monaten nicht mehr gibt, ist nun zurück und packt auch den Zuschauer.
(Photo credit: Johann Ramos) (Photo credit: Johann Ramos)
Das Feeling wird zusätzlich von den Tracks "Everywhere I Go" und "Comin' In Hot" verstärkt, bei dem die Jungs den Raum fast mit ihrer Energie auseinander nehmen. Auch dass überträgt sich auf den Zuschauer. Ob man dadurch Konzerte verstärkt vermisst? Wohl kaum. Meines erstes HOLLYWOOD UNDEAD werde ich nie vergessen. Die Jungs der Security konnten zeitweise Momente genießen, in denen sie selbst Arm in Arm mitgetanz haben.
Mit "Riot" und King Don, der den Part für "Ride On" und das Tamburin übernehmen durfte, wurde ordentlich die Halbzeit gefeiert.
"War Child" war also die perfekte Überleitung für Teil zwei der Show. Doch noch solange ist die Party nicht vorbei. Oder zumindest für Johnny 3 Tears, der sich mit der Entschuldigung seine Mutter besuchen zu müssen, kurzzeitig verabschiedete. "Another Way Out" hatte eine super Umsetzung, der man einen neuen, unbekannten Anstrich verpasste. Charlie Scene sang den Refrain von "Du Hast", der deutschen Metal Band schlechthin - RAMMSTEIN. Wieso nicht, hat super gepasst.
Für die letzten Songs wurde das Studio geändert. Aus der Party raus, rauf auf die Bühne. Im Hintergrund prangt das Symbol der Band, die Taube. Eingetaucht im roten Licht spielen die Jungs "Idol" aus "New Empire Vol. 2" und "Renegade".
Für "Comin' Thru The Stereo" haben sie sich den Sänger von HYRO THE HERO bestellt, um dem Track im Original zu performen.
(Photo credit: Johann Ramos) (Photo credit: Johann Ramos)
Um der Party ein Ende zu verleiten und nochmal jegliche Energie in die Musik zu stecken, leiteten sie das Ende mit "Day Of The Dead", "Bullet" und schlussendlich "Undead" ein. Somit haben sie in einer Stunde 16 Lieder gespielt, die durch die Alben der Bandgeschichte gingen.
Obwohl "New Empire" aus einem Teil eins und zwei besteht, wurde der Schwerpunkt mehr auf Teil zwei gelegt. Woran das wohl liegt. Auch ins einzelnen Mitgliedern, Charlie Scene, anzuhören, dass längst nicht mehr alle Töne richtig getroffen werden können. Doch über die Kleinigkeit hört man drüber hinweg und erfreut sich, dass die Band und Danny Wimmer diesen Stream möglich gemacht hat. Vermutlich werden die zukünftigen Konzerte nicht mehr "nur" Partys sein, sondern völlige Eskalationen, da sich die Energie der Fans für diesen Moment anstauen wird. Danke für diesen Abend, HOLLYWOOD UNDEAD.
Noch ein paar weitere Eindrücke der Show:
(Photo credit: Johann Ramos) (Photo credit: Johann Ramos)
(Photo credit: Johann Ramos) (Photo credit: Johann Ramos)
